Aus der einst braven A-Klasse ist eine ganze Modellfamilie geworden. Ganz oben in der Hierarchie rangieren das CLA Coupé und der CLA Shooting Brake. Letzteres ist als Mix aus Kombi und Coupé in der unteren Mittelklasse ein Unikum, repräsentiert andererseits die gleiche Grundidee wie der größere CLS Shooting Brake. Die englische Bezeichnung für noble Kombis wurde einst für Jagdkutschen, dann für umgebaute Sportwagen verwendet.
Sportliches Kombi-Profil ja, praktischer Lademeister nein
Für die untere Mittelklasse wirkt das Design des 4,63 Meter langen CLA Shooting Brake dennoch sehr ungewöhnlich, kombiniert es doch mutig Coupé- mit Kombi-Elemente. Die stark geneigte Frontscheibe und die weit nach hinten geschwungene Dachlinie mit der schrägen C-Säule schaffen ein dynamisches Profil. Im Vergleich zum Coupé sind die Türen länger und das Dach etwas höher, was das Raumangebot im Fond dezent verbessert. Die Armaturen mit dem großen zentralen Display entsprechen weitgehend denen der A-Klasse. Vorne ist das Platzangebot gut, hinten sind Zugeständnisse ans dynamische Design unvermeidbar. Der mit 495 bis 1354 Litern an sich geräumige Kofferraum ist mit der hohen Ladekante und der wegen der fixen Rückleuchten schmalen Öffnung nur beschränkt alltagstauglich.
Große Motorenauswahl und gute Sicherheitsausstattung
Technisch basiert der 4,63 Meter lange Shooting Brake auf der A-Klasse und wird mit entsprechenden Motoren versorgt. Fünf Benzin- und drei Diesel-Aggregate, allesamt Vierzylinder von 1,5 bis 2,2 Litern Hubraum und mit Leistungen von 109 PS bis 381 PS stehen zur Auswahl. Der günstigste Shooting Brake CLA 180 mit 122-PS-Benzinmotor kostet 29.845 Euro. Für sparsame und umweltbewusste Fahrer gibt es ab 31.535 Euro einen CLA 180 d BlueEfficiency mit den niedrigsten Verbrauchs- und Emissionswerten der Modellpalette. Für Sportsfreunde ist der AMG CLA 45, der sowohl mit seinen 381 PS als auch einem Listenpreis von 57.418 Euro in einer eigenen Liga unterwegs ist, das Richtige.
Ein Pluspunkt des CLA ist seine gute Sicherheitsausstattung. Neben den serienmäßig sieben Airbags und dem aktiven Bremsassistenten samt Berganfahrhilfe stehen zahlreiche Assistenzsysteme in der Zubehörliste. Das sportliche, aber nicht unkomfortable Fahrverhalten mit der direkten Lenkung und dazu die solide Verarbeitung sind weitere vernünftige Vorzüge des CLA Shooting Brake.
Direkte Konkurrenten hat der Shooting Brake nicht. Naheliegend sind die Mittelklasse-Kombis von Audi, BMW und Mercedes, denen der CLA preislich ziemlich nahe kommt. Der Kofferraum mit knapp 500 und maximal 1354 Litern, kann diesbezüglich mit dem C-Klasse T-Modell und dem BMW 3er Touring mithalten, ist aber wegen der hohen Ladekante und der kleinen Heckklappe nicht ganz so praktisch. Aber mit dem CLA Shooting Brake fährt man auch eher zum Golfplatz als zur Baustelle.
Fazit zum Mercedes-Benz CLA Shooting Brake
Ein Sportcoupé mit Platz für das Fahrrad oder die Golfbags. So könnte man den Mercedes-Benz CLA Shooting Brake treffend charakterisieren. Vielleicht mit einem Hauch von Extravaganz, denn sein Design polarisiert. Die einen lieben es, die anderen finden es aufdringlich. Jedenfalls sitzt man vorne in den bequemen und sauber profilierten Sportsitzen sehr gut, steuert mit einem griffigen Lenkrad und genießt die direkte und straffe Abstimmung des Fahrwerks, das in schnellen Kurven den Frontantrieb nicht verleugnen kann. Mit dem stärksten Diesel und dem 211 PS starken Benzinmotor bietet der CLA Shooting Brake sehr sportliche Fahrleistungen mit moderaten Verbrauchswerten zwischen sechs und acht Litern. Mit Allradantrieb und Automatik ist ein dezenter Zuschlag fällig. Kleine Schwächen wie etwa die schlechte Sicht nach hinten muss man allerdings individuellen Typen wir dem CLA Shooting Brake nachsehen.