Das ohnehin dynamische CLS-Design mit der zurückversetzt wirkenden Fahrgastzelle, dem kraftvollen Heck und den stark konturierten Flanken betont das AMG-Styling zusätzlich. Expressiv gestaltete Schürzen an Front und Heck, breite Schwellerverkleidungen und der eckige Vierfach-Auspuff künden bereits im Stillstand von der schieren Kraft dieses Power-Mercedes. Wird der doppelt aufgeladene V8 gezündet, verfällt dieser umgehend in einen bollernden Bass, der alle Eleganz des CLS in den Hintergrund drängt.
Optik und Motorsound vermitteln pure Kraft
Ob unter der Motorhaube die Motorvariante mit 557 PS oder die S-Version mit 585 PS auf den Marschbefehl wartet, ist von außen nicht zu erkennen. In jedem Fall aber arbeitet das V8-Kraftwerk mit der hauseigenen Siebenstufen-Automatik zusammen, die für den AMG-Einsatz speziell abgestimmt wurde und zusätzliche Schaltprogramme verpasst bekam. Trotz aller Vehemenz beim Vortrieb agiert die Automatik nie ruppig, sondern vollzieht sanft schaltend den Gangwechsel.
Viel Serienausstattung und noch mehr Sonderausstattung
Die Grundausstattung ist umfangreich: Elektrisch verstellbare Sportsitze, Lederausstattung und Zierleisten in schwarzem Klavierlack erzeugen ein gediegen-sportliches Ambiente. Fahrwerk und Bremsanlage sind an die massive Motorleistung angepasst worden. Die sehr guten Multibeam-LED-Scheinwerfer gehören hier zur Grundausstattung. Allerdings kostet eine Navigationsfunktion ebenso Aufpreis wie Sitzklimatisierung oder ein Soundsystem. Exklusiv für die AMG-Version sind Goodies wie eine Keramikbremsanlage, Sperrdifferenzial, Carbon-Pakete, Driver’s-Package und spezielle Werksabholung wählbar. Die gebotene Materialqualität zeigt ebenso wie die Verarbeitung ein sehr hohes Level.
Typisch für Mercedes ist auch das Fahrverhalten der AMG-Varianten auf Sicherheit ausgelegt und dementsprechend Allradantrieb Standard – allein beim AMG CLS 63 Coupé kostet er Aufpreis. Wie alle CLS-Versionen punktet auch der AMG CLS mit einem hohen Sicherheitsniveau und einer umfangreichen Sicherheitsausstattung, die sich gegen Aufpreis durch weitere Sicherheitssysteme aufrüsten lässt.
Ob die Wahl auf einen Mercedes-AMG CLS Coupé, ein BMW 6er Gran Coupé, einen Audi RS7 oder Porsche Panamera Turbo fällt, ist nicht nur eine Charakterfrage, sondern auch eine Frage des Geldes. Denn die Preise bieten trotz vergleichbarer Konzepte und Motorleistungen eine deutliche Spannweite. Das gilt ebenso für das Shooting Brake genannte Kombicoupé, das im Audi RS6 Avant zwar seinen einzigen Konkurrenten findet, der aber wiederum eine vergleichbare Power zu deutlich günstigeren Preisen bietet.
Fazit zum Mercedes-Benz CLS (C 218)
Mit den AMG-Versionen des CLS bietet Mercedes ein überaus attraktives Gesamtpaket an. Auch wenn das Preisniveau überaus hoch ist, ergibt sich angesichts der Fahrzeugeigenschaften ein attraktives Angebot. Der aufgeladene V8 liefert Kraft in einem solchen Übermaß, dass sich der Versuch verbietet, sie auf öffentlichen Straßen auszuschöpfen. Ohnehin legt AMG den Fokus nicht allein auf harte Sportlichkeit; auch Komfortfähigkeiten sind dem AMG CLS nicht fremd. Die Grundausstattung beinhaltet alles Wesentliche, angesichts des Preisniveaus sollte das Navigationssystem allerdings eingeschlossen sein. Das stilvolle Äußere des CLS findet seine Entsprechung im Innenraum, wo hochwertige Materialien und beste Verarbeitung überzeugen. Der Aufpreis von schlappen 1.904 Euro für den Kombi Shooting Brake dürfte nicht der Rede wert sein.