MX-5 stellt auch die Basis für den neuen Fiat 124 Spider
Logisch, dass Mazdas Erfolg alsbald die Konkurrenz auf den Plan rief. BMW mit dem Z3, Mercedes mit dem SLK der ersten Generation Fiat mit der Barchetta oder auch Rover mit dem MG Roadster ließen sich in den folgenden Jahren vom MX-5 inspirieren. Und bis heute tritt die mittlerweile vierte Generation des japanischen Zweisitzers gegen diese (und andere) Konkurrenten, die längst selbst verschiedene Evolutionsstufen durchlaufen haben, an. Mit durchaus kuriosen Entwicklungen, wie am neuen Fiat 124 Spider zu sehen. Die 2016 wiederbelebte italienische Roadster-Legende basiert weitestgehend auf der Technik des MX-5. Neben marginalen stilistischen Änderungen ist der einzige gravierende Unterschied bei den verbauten Motoren zu finden. Während der Japaner, wie bei Mazda üblich, auf Saugmotor-Technik setzt, hat man sich bei Fiat für Turboaufladung entschieden. Welche Konkurrenten der Erfolg des MX-5 aber auch auf den Plan gerufen haben mag, ein Ende der Erfolgsgeschichte ist nicht abzusehen. Auch deshalb nicht, weil Mazda den MX-5 in der vierten Generation breiter aufgestellt hat. Neben dem klassischen Roadster mit Stoff-Verdeck gibt es nun mit dem MX-5 RF (RF steht für „Retractable Fastback“) eine Targa-Ausführung mit elektrisch faltendem Klapp-Dach à la Mercedes SLK, was die RF-Version zu zwei Autos in einem, zu Roadster und Coupé macht.
Geplant war zunächst mit gerade einmal 5000 Fahrzeugen
Nun wird der MX-5 bald bereits 30 Jahre alt und ist doch so jung geblieben. Selbst Toshihiko Hirai dürfte das wohl kaum für möglich gehalten haben, als er 1989 mit der ersten Generation (intern als Typ NA bezeichnet) den Grundstein für diesen Erfolg legte. Mit nur 5000 Einheiten, davon gerade einmal 500 für Europa, soll damals zunächst geplant worden sein. Nur etwas mehr als ein Jahr später aber, Ende 1990, hatte man bereits mehr als 140.000 Fahrzeuge produziert – und das war bekanntlich erst der Anfang. Dem Typ NA war gelungen, was Mazda sich von ihm erhofft hatte – eine Emotionalisierung der bis dato eher wenig aufregend wirkenden Marke. Zunächst aber blieb man vorsichtig und bot den MX-5 mit nur einer Benzinmotor-Variante an. Dieser 1,6-Liter-Reihenvierzylinder leistete 115 PS. Erst 1994 wurde das Angebot um eine 1,8-Liter-Version mit 131 PS erweitert. An diesem Konzept, lediglich zwei Motoren-Varianten für den MX-5 anzubieten, hält Mazda bis heute fest. Selbstverständlich gilt das auch für den Roadster-typischen Hinterradantrieb.
Bis zur dritten Generation legt der MX-5 stetig an Gewicht zu
1998 folgte die zweite Generation (Typ NB), nun mit feststehenden statt Klapp-Scheinwerfern und stärkeren Motoren, von denen der kleinere 110 PS, der größere 140 PS und ab 2000 nach einem Facelift 146 PS leistete. Erstmals war optional für den stärkeren Motor ein Sechsganggetriebe verfügbar. Das Leergewicht des MX-5 hatte nun mit mindestens 1035 Kilogramm die Eintonner-Marke überschritten.
Noch schwerer wurde der 2005 startende Typ NC, für den nun ein 1,8-Liter-Reihenvierzyliner mit 126 PS sowie eine 2,0-Liter-Version mit 160 PS angeboten wurden. Neben einer ganzen Reihe von attraktiv gepreisten Sondermodellen wie etwa die „20th Anniversary“-Edition, bot Mazda zwischen 2006 und 2008 zusätzlich ein „Roadster-Coupé“ mit einer sich elektrisch zusammenfaltenden Dach-Konstruktion aus Kunststoff an. Diese Zwei-Typen-Strategie wurde schließlich 2015 mit der vierten Generation, die unter der internen Bezeichnung Typ ND läuft, durch den MX-5 RF mit Targa-Dach-Ausführung noch einmal verfeinert. Dass Mazda klugerweise das originäre Konzept des sportlich leichten Roadsters nach wie vor sehr ernst nimmt, zeigt sich gerade auch daran, dass das Verdeck beim Roadster nach wie vor von Hand geöffnet werden muss – was allerdings kinderleicht funktioniert. Verblüffender noch, dass die vierte Generation nicht nur kürzer, sondern erstmals auch leichter als ihr Vorgänger ist, und das gleich um rund 100 Kilogramm. Beim kleineren Motor setzt man nun auf ein 131 PS leistendes 1,5-Liter-Aggregat, während die größere Variante nach wie vor ein 2,0-Liter-Motor mit 160 PS ist.