In Europa hatte Lexus damals ausschließlich Limousinen verkauft, dann aber schnell auf den SUV-Trend reagiert und den 4,58 Meter langen Allradler ab Herbst 2000 auch bei uns gegen Autos wie die Mercedes M-Klasse oder den BMW X5 ins Rennen geschickt. Anders als heute war in jenen Jahren der Hybrid-Antrieb allerdings noch kein bestimmendes Thema. So war der RX lediglich mit einem konventionellen Sechszylinder zu haben, der mit 3,0 Litern Hubraum und 201 PS Leistung ein Spitzentempo von 180 km/h erreichte.
Zweite Generation kam 2003
Die zweite Generation des RX wurde bereits sechs Jahre nach dem Debüt auf der Motorshow in Detroit 2003 präsentiert und diesmal im gleichen Jahr auch schon nach Europa ausgeliefert. Um fast 20 Zentimeter gewachsen, mit einer neuen Fünfgang-Automatik bestückt und erstmals mit Luftfederung erhältlich, hatte Lexus dabei seinen Premiumanspruch mit einer deutlich erweiterten Ausstattung und einem noch vornehmeren Ambiente unterstrichen.
Nur unter der Haube blieb zunächst alles beim Alten. Einziger Motor war der 3,0-Liter-V6, dessen Leistung allerdings auf 204 PS angehoben wurde. Zusammen mit einer neuen Übersetzung waren so bei Vollgas zum ersten Mal 200 km/h möglich. Mit der Modellpflege im Jahr 2006 dann hatte Lexus nicht nur die Ausstattung erweitert und beispielsweise Xenon-Scheinwerfer, Panoramadach oder eine Rear-Seat-Entertainment-System eingeführt, sondern auch das Motorenprogramm aktualisiert. Aus dem RX300 wurde der RX350 mit 3,5 Litern Hubraum und 276 PS. Als einer der ersten seiner Art fuhr der RX dann als 400h auch mit dem von Toyota propagierten Hybrid-Antrieb. Wo Prius & Co allerdings mit vier Zylindern auskommen mussten, kombinierten die Japaner den E-Motor in ihrem SUV mit einem V6 mit 3,3 Litern Hubraum. Das Ergebnis: Eine Systemleistung von 211 PS und ein damals rekordverdächtig niedriger Normverbrauch von 8,2 Litern.
Ab 2009 mit Zackengesicht in der dritten Auflage
Den Sechsjahres-Rhythmus der Generationenfolge hat Lexus beibehalten und deshalb 2009 die dritte Auflage des RX präsentiert. Weil das Segment der noblen Geländewagen inzwischen deutlich dichter besetzt war, mussten sich die Japaner etwas mehr als den Hybridantrieb einfallen lassen, um Aufmerksamkeit zu erregen und überraschten diesmal vor allem mit dem ungewöhnlichen Design. Der unter dem Code AGL1 entwickelte RX Nummer Drei war deshalb der erste Lexus, bei dem der Kühlergrill markante Zacken trug und so das Diabolo-Gesicht vorwegnahm.
Bei den Motoren fuhr Lexus weiter zweigleisig und ignorierte konsequent die hohen Dieselanteile der deutschen Konkurrenz. Es blieb beim V6-Benziner im RX350 mit 3,5 Litern Hubraum und 277 PS und als Antwort auf die deutschen Selbstzünder beim Hybrid-Antrieb. Zunächst war das der RX400h, der in der Kombination aus einem sparsamen 3,5-Liter-Motor und der E-Maschine auf 249 PS und einen Normverbrauch von 6,2 Litern kam. Mit der Modellpflege im Jahr 2012 erstarkte das Doppel im RX450 auf 299 PS und der kombinierte Verbrauch kletterte minimal auf 6,3 Liter nach Norm.
Ab 2016 in der vierten Generation
Nach weiteren sechs Jahren präsentierte Lexus im Frühling 2015 die vierte Auflage des RX, der unter dem Werkscode AGL20 ab 2016 zum Händler rollte. Das Design wurde dabei noch einmal nachgeschärft und der Diabolo-Grill sticht auch aus der Schwemme der SUV weiterhin deutlich heraus. Aber Lexus hat nicht nur die Form, sondern auch das Format verändert: Bei zwölf Zentimetern mehr Länge und fünf Zentimetern mehr Radstand bietet der RX nun auf 4,89 Metern mehr Platz und vor allem für die Hinterbänkler deutlich mehr Komfort. Wem das nicht reicht, der kann künftig auf eine neue Langversion bauen – um weitere elf Zentimeter in Länge und Radstand gestreckt, bietet der RX dann erstmals auch Platz für eine dritte Sitzreihe.
Unter der Haube praktizieren die Japaner bei der vierten Generation eine Form der Abrüstung. Denn anstelle des bisherigen V6-Benziners montieren sie im RX300 den 2,0 Liter großen Turbobenziner aus dem kleinen Bruder NX, der 238 PS leistet und wahlweise mit Front- oder Allradantrieb angeboten wird. Die 200 km/h der Vorgänger schafft auch er, doch geht der Normverbrauch auf bis zu 7,8 Liter zurück. Alternativ gibt es weiterhin den RX450h mit V6-Hybrid. Der Zwitterantrieb kommt mit nun 262 konventionellen und 167 elektrischen PS auf eine Systemleistung von 313 PS und ist nach Norm mit 5,2 Litern Sprit zufrieden.