Technisch wurde der Lexus vom Toyota Prius abgeleitet. Doch wo der bürgerliche Bruder stolz den Sonderling gibt und eher schräg als schön aussieht, ist der CT 200h ein durch und durch gefälliger Fünftürer. Mit einer Länge von gut 4,30 Metern passt er perfekt in die Kompaktklasse. Mit den bei seiner Einführung noch seltenen LED-Tagfahrlichtern, großen Alurädern und reichlich Chromschmuck ging er auf vornehme Distanz zu Golf & Co. Dass Lexus von Luxus abgeleitet ist, beweist der CT 200h im Innenraum: Man sitzt auf weichem Leder, schaut über hochwertige Oberflächen und greift nach angenehmen Kunststoffen. Allerdings geht es an Bord des CT 200h etwas enger zu, als man es von Japanern gewohnt ist. 2,60 Meter Radstand schränken vor allem hinten die Kniefreiheit ein, und vorne macht sich eine wuchtige Mittelkonsole breit.
Mit Hybrid gegen die Dominanz des Diesels
Während Lexus bei Auftritt und Ausstattung den deutschen Premium-Kompakten folgt, gehen die Japaner unter dem Blech ihren eigenen Weg und bieten den CT 200h ausschließlich als Hybrid-Modell an. Bei der Premiere im Jahr 2010 waren sie damit allein auf weiter Flur. Mittlerweile allerdings gibt es Konkurrenten wie den Audi A3 oder den VW Golf ebenfalls mit elektrischer Unterstützung – und anders als den kompakten Lexus auch als Plug-in-Hybride mit Steckdosen-Anschluss.
Die meiste Arbeit leistet im CT 200h ein 1,8 Liter großer Benziner mit 99 PS. Von der Elektronik automatisch geregelt oder vom Fahrer im Sportmodus explizit zugeschaltet, steht ihm ein Elektromotor mit 82 PS zur Seite, der vor allem beim Anfahren und Beschleunigen hilft. Wird er nicht benötigt, arbeitet er als Generator und lädt die Akkus, die unter dem Kofferraumboden den Strom für den nächsten Sprint speichern. Zusammen kommen die beiden Motoren zwar nur auf 136 PS, das Spitzentempo liegt nur bei 180 km/h und die stufenlose Automatik schluckt viel Elan. Doch dafür surrt der CT 200h flüsterleise durch die Stadt, fährt bis zu zwei Kilometer rein elektrisch und sticht die Konkurrenz an der Tanksäule aus: Als er 2011 in den Handel kam, war er jedenfalls mit einem Normverbrauch von 3,8 Litern und einem CO2-Ausstoß von 89 g/km das sauberste Auto seiner Klasse.
Regelmäßige Updates
Zwar hatte Lexus schon vor dem Ende der ersten Generation mehr als 300.000 CT verkauft und rühmt den Wagen als erfolgreichstes Hybrid-Modell in der Palette. Doch so richtig präsent ist der Prius im feinen Zwirn zumindest auf deutschen Straßen nicht. Im Kampf gegen das Vergessen haben die Japaner den Wagen deshalb regelmäßig aktualisiert: 2014 gab es ein Facelift, bei dem vor allem das Design aufgefrischt wurde, und im Herbst 2017 haben die Japaner mit einer weiteren Modellpflege die Assistenzsysteme und das Infotainment auf Vordermann gebracht. Der Generationswechsel, den der Prius bereits vor zwei Jahren absolviert hat, steht für den CT 200h aber noch aus.