Offensichtlich wusste man genau, was für ein exzellentes Fahrzeug da auf die Räder gestellt worden war. Zwar wurde der Range Rover immer weiter optimiert, das Ur-Konzept eines auf typische britische Art luxuriösen, großräumigen Geländewagens aber hat man bis heute beibehalten. So setzten die Briten noch bis zum Beginn der dritten Generation auf einen Leiterrahmen und zwei starre Achsen. Eine Konstruktion unter der Überschrift „Robustheit“, dank der schon der erste Range Rover nahezu jeder Geländesituation und -beschaffenheit trotzte.
Fünftürer erst ab 1980
Zunächst wurde das Auto nur als Dreitürer gebaut. Erst ab 1980 erfüllte man den Kundenwunsch nach einer fünftürigen Version. Die wurde zunächst vom damaligen Schweizer Kleinserien-Hersteller Automobile Monteverdi AG gebaut, der mit den Modellen „Sahara“ und „Safari“ selbst zwei Luxus-Geländewagen im Programm führte. Ab Ende 1981 übernahmen die Briten die Produktion.
Auch in Sachen Motorisierung ging man eher kleine Schritte. So war für die erste Generation nur ein einziger Motor verfügbar, ein V8, dessen Hubraum im Laufe der Bauzeit von 3,5 Liter über 3,9 Liter auf 4,2 Liter vergrößert wurde. Ab der zweiten Generation bot man neben dem V8 mit 4,0 Litern oder parallel 4,6 Litern Hubraum erstmals auch einen Diesel-Motor an. Hierbei handelte es sich um einen 2,5-Liter-Reihen-Sechszylinder, der von BMW zugekauft wurde.
Große Neuerungen brachte ab 2002 die dritte Generation. Die Karosserie war jetzt selbsttragend, zudem setze man auf Einzelradaufhängung. Auch das Motorenangebot wurde erweitert. Neben dem V8-Benziner, der in seiner höchsten Leistungsstufe bereits 510 PS aufwies, und dem Reihensechszylinder-Diesel war nun auch einen V8-Selbstzünder im Programm. Dieser schöpfte zwischen 2006 und 2010 aus 3,6 Litern Hubraum 272 PS. Ab 2010 bis zum Ende der Baureihe 2012 war ein 4,4-Liter-Diesel mit 313 PS Leistung im Angebot.
Die vierte Generation wird seit 2012 gebaut und ist eine vollständige Neuentwicklung. So besteht die Karosserie aus Aluminium. Das macht beim Basismodell, dem Sechszylinder-Diesel, im Vergleich zum Vorgänger ein Mindergewicht von mehr als 400 Kilogramm aus. Zudem wird der Range Rover zum ersten Mal in zwei verschiedenen Radständen angeboten. Auch die Geländeeigenschaften wurden noch einmal optimiert. Mit 90 Zentimetern Wattiefe und 30 Zentimetern Bodenfreiheit sowie einem Allradantrieb, der sich automatisch auf den jeweiligen Untergrund einstellt, ist der Brite im Gelände von kaum einem anderen Nobel-SUV zu schlagen. Top-Ausstattungsvariante ist seit 2016 die Linie „SV Autobiography“.
Ab 2018 mit „Touch Pro Duo“-Infotainment
Für 2018 hat der Hersteller die vierte Generation noch einmal überarbeitet. So ist der Range Rover nun mit dem aus dem Range Rover Velar bekannten „Touch Pro Duo“-Infotainment-System ausgestattet. Das besteht aus zwei in der Mittelkonsole übereinander liegenden 10-Zoll-Touchscreens, über die Navigation, Smartphone, Klima-Automatik und Soundsystem gesteuert werden. Luxus wird – zum Teil optional – nahezu im Überfluss geboten. Feinste Materialien wie edles Holz und bestes Leder sorgen bereits für ein Wohlfühlklima nach typisch britischer Art. Massagesitze mit 25 verschiedenen Programmen wie etwa einer „Hot Stone“-Anwendung machen den Weg zum Ziel. Die größte Neuerung ist die erste Plug-in-Hybrid-Variante. Die kombiniert einen Vierzylinder-Benziner mit einem Elektromotor, sodass der „Range Rover Sport PHEV“ eine Systemleistung von 404 PS erreicht. Bis zu 51 Kilometer sollen damit im Gelände rein elektrisch gefahren werden können.