Dass der damals rund 45.000 Mark teure Discovery eine willkommene Alternative für Land-Rover-Fans war, die sich einen Range Rover nicht leisten konnten oder wollten, zeigte sich an den Verkaufszahlen des „Disco“. Knapp 354.000 Fahrzeuge konnte man von der ersten Generation an den Mann und hin und wieder auch an die Frau bringen, sodass der Discovery zu diesem Zeitpunkt der meistverkaufte Land Rover überhaupt war. Ein großer Teil fiel dabei auf die Dieselvariante „Tdi“. Der neu entwickelte Motor hatte einen Hubraum von 2,5 Litern und leistete 113 PS. Zwei Benzinmotoren wurden im Laufe der Bauzeit ebenso angeboten. Der standesgemäße V8-Motor verfügte zunächst über 3,5 Liter, später über 3,9 Liter Hubraum, während dem 1993 eingeführten 2,0-Liter-Vierzylinder kein allzu großer Erfolg beschieden war. Ähnlich wie der Range Rover wurde auch der Discovery zunächst nur als 3-Türer gebaut.
Optional als Siebensitzer
Die zweite Generation hatte eine deutlich kürzere Laufzeit und wurde von 1998 bis 2004 produziert. Der 2,5-Liter-Dieselmotor leistete jetzt 139 PS, den Hubraum des V8-Benziners (185 PS) hatte man auf vier Liter erweitert. Gegen Aufpreis konnte eine Viergang-Automatik geordert werden, während ABS zur Serien-Ausstattung gehörte. Ebenfalls optional war eine dritte Sitzreihe, sodass der Discovery auch zum Siebensitzer aufgerüstet werden konnte. Komfort-Features wie Leder-Ausstattung oder Klimaautomatik waren gegen Aufpreis erhältlich.
2004 startete die dritte Discovery-Generation, jetzt mit einem von Ford gelieferten 2,7-Liter-V6-Dieselmotor, der den vorherigen Fünfzylinder aus dem eigenen Hause ablöste und 190 PS leistete. Der V8-Benziner hatte nun einen Hubraum von 4,4 Litern und leistete bereits 299 PS. Das sogenannte „Terrain Response System“ ermöglichte es dem Fahrer, per Drehschalter zwischen den fünf verschiedenen Fahrprogrammen Straße, Schlamm und Furchen, Sand, Gras, Schotter, Schnee sowie Geröll auszuwählen. Damit war der Discovery, dessen Front sich optisch am höher positionierten Range Rover orientierte, für nahezu jede Situation gewappnet.
Bereits 2009 begann der Verkauf der vierten Generation, die die Annäherung an den Range Rover noch deutlicher machte. Neben dem 2,7-Liter-V6-Diesel gab es nun auch eine 3,0-Liter-Version mit 245 PS. Ein Benziner wurde zumindest in Deutschland zunächst nicht angeboten (in einigen anderen europäischen Länder war allerdings ein 5,0-Liter-V8-Motor verfügbar). Erst 2013 führte man auch auf dem deutschen Markt einen Benzinmotor für den Discovery 4 ein. Der V6-Benziner mit einem Hubraum von drei Litern leistete 340 PS und war serienmäßig mit einer Achtgang-Automatik ausgestattet, die bereits seit 2010 auch in den Dieselvarianten verbaut wurde.
Fünfte Generation mit Alu-Karosserie
Seit 2017 ist die fünfte Generation des Land Rover Discovery auf dem Markt. Größte Neuerung ist die selbsttragende, vollständig aus Aluminium bestehende Karosserie, die dafür verantwortlich ist, dass der „Disco“ nun deutlich weniger Gewicht mit sich herumschleppen muss. Neben einem V6-Benziner mit 340 PS wird ein Reihen-Vierzylinder angeboten, der aus zwei Litern Hubraum kräftige 300 PS schöpft. Bei den Dieseln-Aggregaten leistet der 3,0-Liter-Sechszylinder 258 PS, ein 2,0-Liter-Vierzylinder ist mit wahlweise 180 PS oder 240 PS erhältlich.
Dank zwei zusätzlichen Sitzen in Reihe drei, die sich elektrisch im Wagenboden versenken lassen, sowie eines Gepäckabteils mit bis zu 2.500 Liter Stauraum und einer Zugleistung von bis zu 3,5 Tonnen ist der fünfte Discovery auch ein echtes Familien-Mobil. Die optionale Luftfederung nimmt längeren Fahrten möglicherweise den früheren, robusten Charme einer echten Abenteuerreise, verwöhnt dafür aber mit sehr hohem Fahrkomfort. Standfeste Bremsen und zahlreiche (zum Teil optionale) Assistenzsysteme wie der intelligente Notfall- oder Spurhalteassistent sorgen zudem für hohe Fahrsicherheit. Dazu lässt sich der Discovery je nach Motorisierung auch durchaus flott bewegen. Ein Sportler allerdings ist er nicht. Will er aber – mit Ausnahme des kommenden „SVX“-Top-Modells – auch gar nicht sein.