Es gibt unter den SUV kaum einen geräumigeren Vertreter als den Land Rover Discovery. In der dritten Generation auf 4,84 Meter Länge gewachsen, kann er im Laderaum bis zu 2,7 Kubikmeter unterbringen. 1989 gestartet, soll der Discovery bei Land Rover die Lücke zwischen Defender und Range Rover schließen. Wie alle Modelle des Hauses verfügt auch der Discovery über einen aufwendigen Allradantrieb, der dem Modell im Gelände überragende Fahreigenschaften sichert. In den Neunzigern des letzten Jahrhunderts kommt der Discovery mehrmals bei den legendären Camel-Trophys zum Einsatz. Spätestens ab der dritten Generation, die 2004 ihre Premiere feiert, orientiert der Hersteller den Discovery in Richtung Premiumsegment, der sich somit sozusagen als `Range Rover light´ profilieren darf. 2009 folgt ein umfangreiches Facelift, das viele sogar als echten Modellwechsel zur nächsten Generation interpretieren. 190 bis 375 PS bringen den dritten Discovery im Lauf seiner Bauzeit auf Trab. Schließlich bleiben nur die V6 übrig, die als Diesel 211 beziehungsweise 256 PS leisten und als Kompressor-Benziner 340 PS.
Einzigartige Mischung macht den `Disco´ zum Geheimtipp
Trotz des rapiden Aufschwungs, den das Segment der SUV noch immer nimmt, ist der Discovery ein Geheimtipp geblieben. 2004, als die dritte Generation ihre Premiere feiert, sorgen 178.501 neue SUV für 5,5 Prozent Anteil des Segments am deutschen Gesamtmarkt. Während BMW vom X5 in jenem Jahr 18.268 Einheiten absetzt oder der Toyota Landcruiser auf 3.834 Verkäufe kommt, entscheiden sich nur 1.042 Deutsche für den Discovery. 2016, im letzten Verkaufsjahr des Briten, ist das SUV-Segment auf 21,3 Prozent Marktanteil mit 715.268 Gesamtverkäufen explodiert. Für den Discovery bleiben davon lediglich 1.647 Einheiten, während BMW im selben Zeitraum vom X5/X6 12.203 Modelle verkauft, Audi vom Q7 11.815 Einheiten.
Solide, schwer und leistungsstark
In puncto Platzangebot, Zuladung, Anhängelast und Geländegängigkeit zählt der Discovery zum Besten, was der Markt zu bieten hat. Auch wenn die Preise auf den ersten Blick üppig erscheinen, ist der Brite im Vergleich zur direkten Konkurrenz sogar günstig. Ein BMW X5 30d mit 235 PS starkem Dreiliterdiesel kostet 2007 mindestens 53.700 Euro, der praktisch identisch motorisierte Audi Q7 mindestens 53.375 Euro. Als einzig gravierenden Nachteil lässt sich beim Discovery das enorme Gewicht von mindestens 2,5 Tonnen festmachen. Das schlägt sich entsprechend beim Verbrauch nieder, der sich trotz Diesel leicht bei 13 oder mehr Litern pro 100 Kilometer einpendelt. Nicht zuletzt nach dem großen Facelift von 2009 gilt der Discovery als langlebig, die Karosserie ist innen wie außen solide, wertig und gut verarbeitet.
Fazit zum Range Rover Discovery (3/4), 2004–2016
Der Land Rover Discovery ist innerhalb des riesigen SUV-Angebots ein echter Charakterkopf: kantig, unverwechselbar, von außen mächtig, von innen riesig. Mit seinem zeitlosen Design pflegt er beste Traditionen des Hauses, weil er auch als Gebrauchter nie alt aussieht. Die dritte Generation ab 2004 ist eindeutig im Premium-Segment angekommen. Eine tiefgreifende Modellpflege im Jahr 2009 führt in der offiziellen Lesart zur Generation vier – nicht nur bei den Preisen, sondern auch beim gediegenen Ambiente, das regelrecht Range-Rover-Feeling aufkommen lässt. Mit seinen kräftigen Motoren kompensiert der Discovery sein enormes Gewicht, freilich zu Lasten hoher Verbräuche. Wer mit seinem Fahrzeug viel und schwer zu ziehen hat und kubikmeterweise Gepäck und Güter befördern will, wird kaum ein geeigneteres Fahrzeug finden. Zumal auch die Geländeeigenschaften über jeden Zweifel erhaben sind. Die Motorempfehlung geht ohne Abstriche an den Dreiliter-Diesel mit 256 PS.