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Land Rover Defender (Serie)

Alle Modelle mit Tests, Daten, Preisen und Kosten

68 Jahre lang war der Land Rover – oder Land Rover Defender, wie er seit 1990 heißt – der Inbegriff des Geländewagens. 1948 erschien er als Fahrzeug für den landwirtschaftlichen Einsatz, mit dem man überall hinkommt und alles machen kann, und hielt diesem Anspruch bis zum Produktionsende am 29. Januar 2016 stand. Dann beendeten moderne Vorschriften die Karriere dieser automobilen Legende, die nach wie vor eine große Fan-Gemeinde hat. Für die gab es zum Abschied drei limitierte Sondermodelle.

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Daten

In seinem letzten Produktionsjahr ist der immer mit permanentem Allradantrieb ausgerüstete Land Rover Defender in drei verschiedenen Versionen erhältlich, die alle von einem 2,2-Liter-Dieselmotor mit 122 PS und einem maximalen Drehmoment von 360 Newtonmetern (Nm) angetrieben werden. Der zweitürige Wagon 90 bietet in seiner geschlossenen Karosserie Platz für vier Passagiere, der größere und viertürige Wagon 110 ist ein Fünfsitzer mit der Möglichkeit, zwei weitere Sitze zu nutzen, der Crew Cab 130 ein Pickup mit einer viertürigen Kabine für fünf Passagiere und einer großen Ladefläche.

  • Allradantrieb serienmäßig
  • Hervorragende Geländeeigenschaften
  • Geringer Fahrkomfort

Test

In Tests von Automagazinen wurden immer wieder der geringe Komfort und die mangelhafte Wendigkeit des Land Rover Defender kritisiert, abgesehen vom Fehlen moderner Sicherheitssysteme, die 2012 aber zumindest in Form von ABS und ESP samt Traktionskontrolle Einzug hielten. Der zur selben Zeit eingeführte neue Motor – wie das neue Getriebe aus dem Ford Transit stammend – kassierte dagegen viel Lob, da er deutlich kultivierter arbeitete als sein Vorgänger, wodurch die Geräuschkulisse beträchtlich sank. Allerdings forderte die geänderte Getriebeabstufung mit einem großen Sprung zwischen dem ersten und zweiten Gang ein massives Umdenken beim weiterhin fast konkurrenzlos guten Auftritt im Gelände.

  • Deutlich reduziertes Geräuschniveau
  • Geringer Fahrkomfort und eingeschränkte Wendigkeit
  • Umdenken beim Geländeeinsatz

Preise

Für einen Land Rover Defender der letzten Generation sind als 90 Wagon E mindestens 31.300 Euro fällig, der besser ausgestattete SE kostet 3.600 Euro mehr. Für den 110 Wagon E verlangen die Briten knapp 34.700 Euro (SE 38.300 Euro), für den 130 Crew Cab E knapp 36.600 Euro. Extrem gering ist seit jeher der Wertverlust, was noch mehr auf die limitierten Abschiedsmodelle zutreffen dürfte. Die Heritage Edition kostet neu ab 40.000 Euro, die Adventure Edition je nach Karosseriegröße zwischen 45.000 und 50.000 Euro und die Autobiography Edition rund 64.000 Euro.

  • Einstiegspreise ab knapp 32.000 Euro
  • Hohe Aufschläge für Abschiedseditionen
  • Extreme Wertstabilität

Serienbeschreibung

Fast 70 Jahre wurde das rustikale Konzept in England gebaut - noch heute sind etwa drei Viertel der kantigen Land Rover im Einsatz.


Land Rover Defender (Vorderansicht - schräg)
Mehr als zwei Millionen Exemplare wurde gebaut.
Land Rover Defender (Seitenansicht)

Das Geburtsjahr dieser Auto-Legende ist 1947. Die Rover-Besitzer Maurice und Stephen Wilks denken im Nachkriegsengland über ein robustes und einfaches Fahrzeug für die Landwirtschaft nach. Maurice Wilks zeichnet der Sage nach den Umriss des Fahrzeugs in den Sand der Red Wharf Bay auf Anglesey, einer Insel vor der Küste von Wales – ein Vorgang, den Land Rover im Abschiedsjahr des Defenders wiederholt, mit sechs `Landys´ und rund einen Kilometer groß. Der erste Prototyp entsteht noch auf einem Jeep-Chassis, am 30. April 1948 wird dann die Serienversion des Land Rover auf der Automobilausstellung in Amsterdam vorgestellt. Das Gerüst des Fahrzeuges bildet ein aus zwei Teilen zusammengeschweißter Leiterrahmen, weil unmittelbar nach dem Krieg in England Stahl in dieser Länge nicht zu bekommen. Wegen der schlechten Verfügbarkeit des Werkstoffs konstruierte Maurice Wilks zudem die Karosserie aus dem leichter zu beschaffenden Aluminium, mit dem Nebeneffekt, dass der Land Rover kaum anfällig für Rost ist. Das erste Serienmodell wird von einem 1,6-Liter-Vierzylinder mit 50 PS angetrieben und kostet 450 britische Pfund.

 

Der Land Rover wird schnell zu einem Erfolgsmodell

 

Die Serie I, wie die ersten Modelle seit 1958 rückwirkend bezeichnet werden, hat zunächst noch die Scheinwerfer hinter dem Kühlergrill und einen Radstand von 80 Zoll (2,03 Meter). In den nächsten Jahren wandern die Scheinwerfer erst in und dann vor den Kühlergrill, aus dem 1,6-Liter-Motor wird ein 2,0-Liter-Triebwerk, der Radstand wächst auf 86 und später auf 88 Zoll, zudem kommt ein längerer Pick-up mit 107 Zoll Achsabstand auf den Markt. Später gibt es auch Versionen mit 109-Zoll-Radstand. Die große Stärke des karg eingerichteten Land Rover ist seine besondere Vielseitigkeit durch die modularen Umbaumöglichkeiten und die Ausstattung mit Nebenabtrieben, die zum Antrieb landwirtschaftlicher Geräte gedacht sind.

 

Viele Fans findet der Land Rover aber auch in der zivilen Bevölkerung – und in den allerhöchsten Kreisen. Auch Königin Elisabeth II. und Premierminister Sir Winston Churchill fahren den Klassiker, der 1958 in einer zweiten Auflage erscheint. Die Serie II erhält eine höhere und breitere Karosserie sowie einen 2,25-Liter-Benziner mit 77 PS. 1962 erscheint die Serie IIA unter anderem auch mit einem 62-PS-Diesel, außerdem rücken die Scheinwerfer vom Kühlergrill in die Kotflügel. Der 2,6-Liter-Sechszylinder macht bei extremen Bedingungen Probleme. Inzwischen hat sich der Land Rover auch zu einem beliebten Fahrzeug für Militärs in aller Welt sowie für wissenschaftliche Expeditionen entwickelt. In den 60er Jahren wird er zum Kino- und Fernsehstar, als er im Film `Born free´ um die Löwin Elsa und in der Serie `Daktari´ publikumswirksam zum Einsatz kommt.

 

Der Land Rover wird in der Serie III ein wenig wohnlicher

 

Von 1972 bis 1984 verkauft Land Rover die Series III, die die Abmessungen der Vorgänger beibehält und ebenfalls in zwei Radständen – 88 und 109 Zoll – verfügbar ist, aber dem Fahrer ein wenig mehr `Komfort´ angedeihen lässt. Dazu gehören ein wohnlicherer Innenraum und erstmals ein vollsynchronisiertes Getriebe. Die Motorenpalette umfasst den 2,25-Liter-Vierzylinder als Diesel mit 63 PS und Benziner mit 73 PS, einen 2,6-Liter-Sechszylinderbenziner mit 86 PS sowie einen 3,5-Liter-V8-Motor mit 91 PS.

 

Seinen letzten Modellwechsel erlebt der Land Rover 1983/84 mit dem Wechsel zur Series IV. Sie erscheint in den Ausführungen One Ten (110) und Ninety (90) und wird ab 1990 auch in einer langen 130er-Variante unter der Baureihen-Bezeichnung `Defender´ verkauft. Bis zum Produktionsende wechseln mehrfach die Motoren. Ab Mitte der 90er-Jahre gibt es einen Turbo-Diesel mit 113 PS, nach der Übernahme von Rover durch BMW einen Fünfzylinder-Diesel mit 122 PS.

 

Beim Facelift 2007 erhält der Defender einen Euro-4-fähigen 2,4-Liter-Diesel mit 122 PS von Ford, die einige Jahre zuvor Rover geschluckt hatten. Um Platz für das Triebwerk zu schaffen, kommen eine höhere Motorhaube, dazu ein moderneres Armaturenbrett, eine geänderte Sitzanordnung sowie ein neues Sechsgang-Getriebe. 2012 debütiert der 2,2-Liter-Diesel mit 122 PS, der zudem die Euro-5-Norm erfüllt.

 

Abschied mit drei limitierten Sondermodellen

 

Mit diesem Motor erreicht der Defender 145 km/h Höchstgeschwindigkeit und in 15,8 Sekunden aus dem Stand Tempo 100 (Crew Cab 130: 17,0 Sekunden). Wichtiger als die Fahrleistungen ist aber neben den überragenden Geländefähigkeiten eine Anhängelast von 3,5 Tonnen. Der Normverbrauch liegt bei 10,2 l/100 km (Wagon 110 und Crew Cab 130 11,1 l/100 km).

 

Die Serienausstattung mit Vinylsitzen ist karg und zweckmäßig, ein bisschen Luxus gibt es in den SE-Versionen, die Leder-Stoff-Sitzbezüge, Lederlenkrad, eine beheiz- und wischbare Heckscheibe sowie ein CD-Radio mit Freisprecheinrichtung mitbringen. Dafür ist die Aufpreisliste lang: Neben unzähligen Optionen zur weiteren Verbesserung von Geländegängigkeit, Fahrzeugschutz und Transportaufgaben gibt es auch ein paar luxuriöse Extras wie Klimaanlage (1.690 Euro), Ledersitze (ab 1.000 Euro), Leichtmetallräder (ab 1.300 Euro) sowie Design-Pakete (ab 1.700 Euro) und Sonderlackierungen (ab 550 Euro, kontrastfarbenes Dach 600 Euro).

 

Insgesamt werden 2.016.933 Fahrzeuge gebaut, von denen schätzungsweise noch rund 75 Prozent im Einsatz sind. Das zweimillionste Exemplar wird Ende 2015 für 400.000 Pfund (rund 549.000 Euro) versteigert. Eine gute Geldanlage dürften auch die limitierten Abschiedsmodelle sein. Die 2.654 Exemplare der Heritage Edition sind optisch an den ersten zugelassenen Land Rover mit dem Kennzeichen `HUE 166´ angelehnt, in Grün mit weißem Dach gehalten, die Sitze mit Canvas-Stoff bezogen. Die Adventure Edition, 2.277-mal gebaut, beeindruckt mit Ansaugschnorchel, Dachgepäckträger, Schwellerschutzblechen im Sandblech-Look und auf Wunsch in einer knalligen orangefarbenen Lackierung (neben grau und weiß). Innen gibt es nobles Leder, dazu LED-Scheinwerfer. Absolutes Highlight ist die Autobiography Edition. Sie verfügt über einen leistungsgesteigerten Motor mit 150 PS, eine Sonderlackierung und viele Zierteile aus Aluminium. Auch sie bietet LED-Scheinwerfer und dazu einen ganz besonders britischen Innenraum mit feinstem Windsor-Leder. Von diesem Schmuckstück entstehen aber nur 180 Fahrzeuge.

Kundenbewertungen

4.7
(3 Bewertungen)
Sicherheit
4.0
Sparsamkeit/Verbrauch
3.3
Preis-Leistung
4.3

Bubu P. am 26. Oktober 2023
Verlässlicher Gefährte auf Reisen und im Alltag
Meiner Meinung nach ist der Land Rover Defender ein sehr gelungenes Fahrzeug. Dies zeigt sich auch daran, dass er schon seit vielen Jahrzehnten auf dem Markt ist und eine große Fan-Gemeinde hat. Dazu zähle auch ich mich. Er ist ein echtes Arbeitstier und lässt uns auch auf Reisen nie im Stich. Ersatzteile gibt es weltweit und aufgrund der einfachen Bauweise kann man vieles selbst erledigen oder findet schnell einen Mechaniker, selbst im gefühlten Nirgendwo.
Anika P. am 17. Oktober 2023
Das Abenteuer ruft
Mit unserem Land Rover Defender 130 konnten wir schon viele Reisen in teils sehr anspruchsvollen Gelände machen. Die Geländegängigkeit und die Fahreigenschaften im Gelände sind hervorragend. Der Kraftstoffverbrauch ist meiner Meinung nach fair, wenn man bedenkt, was das Fahrzeug zu leisten imstande ist. Er hat uns nie im Stich gelassen und wenn wir es doch einmal zu weit trieben, war es immer problemlos möglich an Ersatzteile (vor allem Steckachsen) zu kommen und diese zu verbauen. So konnte das Abenteuer schnell weitergehen. Als etwas störend empfinde ich die Lautstärke in der Fahrerkabine vor allem bei höheren Geschwindigkeiten, dadurch ist das Fahren auf Autobahnen recht anstrengend. Trotzdem lieben wir unseren Defender und würden ihn niemals gegen einen Geländewagen eines anderen Herstellers tauschen um.
Christine M. am 26. April 2023
Stabiler Wagen
Ein sehr robuster Wagen, der unkaputtbar ist. Der Komfort im Auto ist nicht so gut. Ersatzteile sind schwer zu bekommen. Er ist ein guter Blickfang im Straßenverkehr. Die Bereifung ist nicht gerade kostengünstig. Es macht sehr großen Spaß damit zu fahren, jedoch nicht für Fahranfänger geeignet.

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