Der Lamborghini Huracán ist der erste Sportwagen, der auf der neuen MSS-Plattform (Modular Sportscar System) basiert, die zusammen mit Audi entwickelt wurde. Mittlerweile hat die Ingolstädter Konzernmutter nachgezogen und den technisch eng verwandten Audi R8 auf den Markt gebracht. Das Chassis des Lamborghini Huracán besteht aus einer Hybridbauweise aus Aluminium mit einem Carbon-Monocoque. Aus diesem Grund ist der Huracán 50 Prozent steifer und mit 1422 Kilogramm auch noch zehn Prozent leichter als der Vorgänger Gallardo.
Zehnzylinder-Motor ohne Aufladung
Wie beim Lamborghini Gallardo sorgt auch im Huracán ein Zehnzylinder-Motor für Vortrieb. Das Aggregat leistet zwischen 580 PS und 640 PS und kommt traditionell ohne Aufladung aus, verfügt aber jetzt über eine Zylinderabschaltung, die den Verbrauch senkt. Das V10-Triebwerk ist längs eingebaut und befindet sich vor der Hinterachse – damit entspricht das Konstruktionsprinzip dem traditionellen Mittelmotorkonzept, womit sich auch der Namenszusatz „LP“ erklärt: Der steht für „longitudinale posteriore“, zu deutsch: „hinten längs“.
Der Allradantrieb ist besser als beim Gallardo. Dank des neuen elektronisch gesteuerten Vorderachsdifferentials fließen nun mit Hilfe der Lamellenkupplung bis zu 50 Prozent der Antriebskraft nach vorne. Nach hinten sind sogar 100 Prozent möglich. Auch das war bisher nicht möglich. Im Normalfall ist der Huracán mit einer Verteilung von 70:30 eher hecklastig ausgelegt. Damit gehört auch die ausgeprägte Untersteuerungsneigung des Vorgängers Lamborghini Gallardo der Vergangenheit an.
Luftfahrtechnik für die Fahrdynamik
Kern des Fahrdynamik-Pakets ist die "Lamborghini-Piattaforma-Inerziale"-Technik (LPI) mit technologischen Anleihen aus der Luftfahrt. Neun Sensoren berichten ohne Verzögerung den Bewegungsstatus des Fahrzeugs an die diversen Regelsysteme wie ESP oder den Allradantrieb. So können Roll-, Wank und Neigbewegungen in Echtzeit bereits im Keim erstickt werden. Zwei zusätzliche Kreiselkompasse im Fahrzeugschwerpunkt überwachen die Drehbewegungen im Raum. Bei konventionellen Sensor-Anordnungen ist nur ein solcher Sensor verbaut.
Fazit zum Lamborghini Huracán
Mit dem Huracán ist Lamborghini ein guter Supersportwagen gelungen, dessen Stärken in der problemlos zu handhabenden Agilität liegen. Vor allem die aus der Luftfahrt stammende LPI-Technik steigert die Dynamik des italienischen Sportwagens. Allerdings hat die Konkurrenz von McLaren, Porsche und Ferrari ebenfalls sehr gute Modelle anzubieten, die dem Lamborghini Huracán das Leben schwer machen. Umso erstaunlicher ist es, dass solche Extras wie eine Rückfahrkamera beim Lamborghini Aufpreis kosten.