Konzipiert als Konkurrent für Autos wie Opel Meriva, Nissan Note oder Renault Modus und wie ein klassischer Van gezeichnet, misst der Fünfsitzer 4,07 Meter und bietet mehr Platz als sein flippiger Bruder. Außerdem gibt es im Heck einen doppelten Boden, mit dem man entweder die Ladekante einebnen oder den Stauraum erweitern kann. Trotzdem ist er kein Spießer, sieht mit seinem für einen Van ungewöhnlich flachen Dach dynamischer aus als die meisten Konkurrenten und hat nicht umsonst den Red Dot Design Award eingefahren.
Großer Radstand, flexibles Innenleben
Dass der Venga trotz des kompakten Formats ordentlich Platz bietet, liegt vor allem am üppigen Radstand von 2,62 Metern. So wird der Innenraum gestreckt und mit ihm die Beinfreiheit vergrößert. Vorn können deshalb auch Sitzriesen bequem Platz nehmen und die gute Übersicht der hohen Sessel genießen. Da man die Plätze im Fond mit einem Handgriff um 13 Zentimeter verschieben kann, wird selbst der Rücksitz nicht zur Strafbank. Nur der Kofferraum schmilzt dann auf magere 314 Liter. Allerdings haben die Koreaner für eine ebene Ladekante einen doppelten Boden eingezogen. Versenkt man den ins Tiefparterre, wächst das Fassungsvermögen bereits auf 422 Liter. Wer dann noch den Fußraum im Fond opfert, kann bis zu 552 Liter einladen oder gleich die Sitze umlegen und bis unters Dach respektable 1.341 Liter stauen.
Frischer Wind für frische Farben
Innen weht ähnlich wie außen ein wenig frischer Wind. Natürlich sind die Materialien nicht so edel wie bei Golf & Co. Doch sind die Oberflächen liebevoll gestaltet, das Cockpit und die Mittelkonsole zeugen mit ein paar witzigen Schaltern von der Finesse der Formgeber, und wer möchte, kann es bei den Koreanern endlich auch mal bunt treiben. Denn neben zwei Interieurfarben gibt es noch vier verschiedenfarbige Zierleisten und sechs Stoffbezüge.
Vier Motoren zur Wahl
Unter der Haube ist der Soul-Brother mit zwei Dieseln und zwei Benzinern gestartet, die jeweils 1,4 und 1,6 Liter Hubraum besitzen. Die Basismotoren kommen in beiden Fraktionen auf 90 PS, der große Benziner auf 125 PS und der 1,6-Liter-Diesel auf 128 PS. Damit schaffen die schnelleren Versionen den Spurt auf Tempo 100 in rund elf Sekunden und laufen munter weiter bis etwa 180 km/h.
Start-Stopp für alle
Schon in der Grundausstattung verbraucht der sparsamste Motor lediglich 4,7 Liter nach Norm (CO2-Ausstoß: 124 g/km). Doch als seinerzeit einziger Anbieter in diesem Segment hat Kia alle Motorvarianten von Anfang an für 300 Euro Aufpreis auch mit einer Start-Stopp-Automatik ausgerüstet, die den Verbrauch im Schnitt um weitere acht Prozent drückt. Dann verbraucht der Sparmeister in der Palette nur noch 4,5 Liter (117 g/km CO2).
Ungewisse Zukunft
Die Zukunft des Venga ist ungewiss. Weil alle Welt vom Van auf ein SUV wechselt, wurden Konkurrenten wie der Renault Modus oder der Opel Meriva bereits eingestellt und die Chancen für einen Nachfolger des kleinen Raumwunders aus Korea stehen entsprechend schlecht.