Ein Mini-Van oder ein Cross-over? So ganz einig sind sich die Auto-Gelehrten bei der Einordnung des Soul nicht. Fahrzeuge fernab des Mainstreams werden gern herablassend als Exoten betitelt und links liegengelassen. Der Soul findet dennoch seinen Platz in der Garage der Individualisten. Mag sein Innenraum immer noch dem Preis entsprechend harte Kunststoffe beherbergen, so ist dem Soul eine ganz eigene Seele eingehaucht worden.
Kia Soul – ein individueller Exot …
Es gibt einen peppigen Innenraum – Farben und die Disco-Anlage mit pulsierenden Lichtern in den Lautsprecher-Gittern inklusive 315 Watt Leistung suchen ihresgleichen. Die hoch aufbauende und kantige Karosserie wird durch wenige, gut gezielte Design-Eingriffe in ein ansehnliches, knubbeliges Autochen verwandelt, das man am liebsten knuddeln und herzen möchte.
… und vor allem sympathischer Selbstdarsteller
Der Soul weiß sich mit allen diesen Dingen gut in Positur zu setzen, ohne dass es prollig wirkt. Außen kann er mit elf frischen Farben geordert werden. Wer mag, darf dann noch schwarze Rallye-Streifen über das Auto ziehen oder entsprechende Karosserie-Sets anbauen. Der lange Radstand und die Höhe machen ihn innen großzügig und luftig. Für vier Mitfahrende ist stets ausreichend Platz, und das auf gerade mal vier Metern. In der City ist schnell eine Parklücke gefunden und der Soul eingeparkt – ein Verdienst der leichtgängigen Lenkung und der leicht erhöhten Sitzposition.
Flott und sicher – ein Koreaner als Siegertyp
Sitzt man auf den gut konturierten Sitzen und dreht am Zündschlüssel, erwacht unter der Haube ein für die Stadt ausreichend agiler, aber eher lauter Motor. Das ist aber angesichts der hervorragenden Sound-Anlage zu verschmerzen, die einen ausgezeichneten Klang bietet. In der Subsumierung aller Eigenschaften schält sich so ein Siegertyp heraus, der die Großen das Fürchten lehrt, indem er an allen Konkurrenten vorbeizieht und den ersten Platz im Vergleichstest belegt.
Siegessicher sind auch die 5 Sterne beim NCAP-Test und eine komplette Sicherheitsausstattung. Hinzu kommt eine fast schwedische Solidität, die sich besonders auf die Karosserie bezieht. Kia glaubt an seine Fahrzeuge – erst im hohen Alter von sieben Jahren erlischt die Fahrzeuggarantie.
Fazit zum Kia Soul (AM), 2008–2014
Der Kia Soul spielt seine Rolle als pfiffiges Space-Shuttle für Junge, jung Gebliebene oder Individualisten überzeugend. Er ist für längere Reisestrecken gut; erst im Stadtverkehr oder über Land hingegen kann er alle seine Stärken ausspielen. Findet sich in seinem Kofferraum gerade ausreichend Platz für eine mittlere Shopping-Session, ist der Platz für die Shoppenden auf den vorderen und hinteren Plätzen durchaus ausreichend. Die Unterhaltskosten lassen auch genügend Scheine im Geldbeutel, um das eine oder andere Extra zu erwerben. Man kann mit ihm durch die engsten Gässchen einer Stadt cruisen, ein Eis in der Hand, alle Fenster geöffnet und die Fußgänger mit der exzellenten Stereoanlage beschallend. Besonders nachts wird das durch die Disco-Beleuchtung in seinem Inneren zu einer beeindruckenden Show. Der Soul hat eine Seele und trägt seinen Namen nicht zu Unrecht.