Die dritte Generation des koreanischen Kleinwagens kam 2011 auf den Markt und wirkt aufgrund ihres gelungenen Designs stilsicher und zeitlos. Mit runden vier Metern Länge und 1,7 Metern in der Breite entspricht der Rio dem Durchschnitt seiner Klasse. Als Fünftürer gewährt er seinen Passagieren einen guten Zugang ins Innere und bietet vorne Personen bis 1,95 Meter und hinten bis 1,80 Meter Körpergröße ausreichend Platz. Sein Kofferraum-Volumen kann durch das Umklappen der Rücksitzlehne von 260 Liter bis auf 1025 Liter erweitert werden.
Weder beim Platzangebot, noch in puncto Fahreigenschaften oder Motoren kann der Rio mit wirklichen Bestwerten glänzen. Seine beiden 1,2-Liter- und 1,4-Liter-Benzinmotoren sind etwas in die Jahre gekommen und setzen in Sachen Laufkultur, Durchzugskraft und Spritverbrauch keine Akzente. Vergleichsweise rauh laufen auch die beiden Diesel, wobei der kleinere 1.1 CRDi mit drei Zylindern seine Sache insgesamt recht gut macht. Unterm Strich erledigen die Motoren in Kombination mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe ihre Arbeit jedoch zufriedenstellend.
Überschaubare Ausstattungen, zu wenig Assistenzsysteme
Nur als Dreitürer, ohne höhenverstellbaren Fahrersitz und ohne CD-Radio macht der äußerst günstige Basis-Rio zum Preis von 9990 Euro vielleicht doch keinen rechten Spaß. Empfehlenswerter ist da die Ausstattungslinie Editon 7, die mit dem kleinen Benzinmotor bei 13.390 Euro beginnt. Leider gibt es für sie nicht das Paket mit Navigationsgerät und Rückfahrkamera, das nur zu der Top-Ausstattung Spirit dazubestellt werden kann. Und das Thema Internet ist im Kia Rio (UB) leider auch noch nicht angekommen.
Ebenso dürftig ist das Angebot an Assistenzsystemen. Ein Spurhalteassistent, ein Müdigkeitswarner oder ein City-Notbremssystem, das Kollisionen mit Fußgängern und Auffahrunfälle verhindern hilft, sind auch gegen Aufpreis nicht erhältlich. Ebenso fehlt moderne Scheinwerfertechnik mit hellem Xenon-Licht.
Gute Qualität und lange Hersteller-Garantie
Mag der Kia Rio auch in der Summe seiner Eigenschaften nur ein Durchschnittskandidat sein. Absolute Spitze ist der Kleinwagen in den Kategorien (Langzeit-)Qualität und Garantie-Leistung. Die Dekra-Prüfer finden bei dem Wagen tatsächlich kaum Anlass zur Kritik. Beim Kauf eines gebrauchten Rios ist praktisch nur auf defekte Scheinwerfer und auf verschlissene Bremsbeläge zu achten. Obendrein gewährt Kia für seine Produkte eine vorbildliche 7-Jahre-Garantie bis 150.000 Kilometer.
Fazit zum KIA Rio (UB)
Zählen wirklich nur Spitzenwerte? Ein vergleichbarer Ford Fiesta fährt sich agiler, ein Mazda2 braucht weniger Sprit und ein Hyundai i20 bietet mehr Platz im Innenraum. Doch der Kia Rio kann mit guten Allround-Eigenschaften und dem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis überzeugen. Sachliche Autofahrer werden auch seine technische Qualität und seine lange Garantiezeit schätzen. Dabei kommt das kleine Auto aus Korea überhaupt nicht als graue Maus daher, sondern überzeugt mit einer klaren und modern gestalteten Karosserie. Allein die durstigen Benzinmotoren, die fehlende Konnektivität und die wenigen Assistenzsysteme lassen erkennen, dass der Rio nicht mehr zu den jüngsten seiner Klasse gehört.