Dafür setzt Kia auf die Kombination aus einem 1,6 Liter großen Benzinmotor mit 105 PS, der mit einer E-Maschine von 44 PS kombiniert wird. Zwar hat die Pufferbatterie nur 1,56 kWh und reicht lediglich für zwei Kilometer elektrische Fahrt. Und auch dafür darf man das Gaspedal kaum mehr als streicheln. Doch weil der Elektromotor beim Anfahren hilft, den Niro im Stop-and-Go-Verkehr auch alleine bewegt und beim Bremsen Energie zurückgewinnt, drückt er den Verbrauch im besten Fall auf 3,8 Liter nach Norm mit entsprechendem CO2-Ausstoß von 88 g/km. Solche Werte erreichen konventionelle Konkurrenten nicht einmal mit einem Diesel-Motor.
Nicht nur sauber, sondern auch schick und praktisch mit dem Hybrid-Antrieb trägt der Niro zwar eine weiße Weste. Doch anders als Prius & Co soll man den Niro nicht allein wegen der Öko-Technik und seines niedrigen Verbrauches kaufen. Denn als Crossover sieht er nicht nur schick aus, sondern ist obendrein noch einer der praktischsten Hybriden in dieser Klasse. Dank der höheren Bodenfreiheit steigt man leichter ein und sieht besser hinaus. Bei 2,70 Metern Radstand gibt es genügend Platz auf allen Plätzen und auch im Fond können Erwachsene bequem sitzen. Mit 427 bis 1.425 Litern Kofferraum zählt der Niro fast schon zu den Kastenwagen unter den Knauser-Autos. Das einzige, das ihm fehlt, um mit Autos wie dem VW T-Roc oder dem Opel Mokka X zu konkurrieren, ist die Option auf einen Allradantrieb.
Ausstattung und Garantie auf dem üblichen Kia-Niveau
Um die Alltagstauglichkeit des Crossover-Modells zu unterstreichen, sparen die Koreaner nicht bei der Ausstattung. Zumindest gegen Aufpreis gibt es deshalb alles, das ihr Baukasten zu bieten hat – von den klimatisierten Sitzen und dem beheizten Lenkrad für den Komfort über das Online-Infotainment-System mit Apple CarPlay und Android Auto für die Kommunikation bis hin zu einer ganzen Schar elektronischer Assistenzsysteme. Damit niemand an der Zuverlässigkeit des teilelektrischen Nachzüglers zweifelt, gilt die übliche 7-Jahres-Garantie auch für den ersten Hybriden aus Korea.
Einer der wenigen für die Steckdose
Während der Niro mit Hybridantrieb nur einer unter vielen ist, ist der kompakte Koreaner im Jahr darauf auch als Plug-in-Hybrid in die Pole Position gefahren. Denn Teilzeitstromer mit Steckdosenanschluss gibt es in dieser Klasse außer dem Audi A3 e-tron, dem VW Golf GTE oder dem Schwestermodell Ioniq von Hyundai nicht. Zumindest die deutschen Konkurrenten sind beide deutlich teurer.
Technisch unterscheidet sich der Plug-in vom konventionellen Hybriden nur im elektrischen Teil. Die E-Maschine hat mit 60 PS ein Viertel mehr Leistung und der Akku ist mit 8,9 kWh fünfmal so groß. Zwar muss man ihn rund zwei Stunden an der Steckdose laden, kann dann aber im besten Fall 58 Kilometer weit stromern. Außerdem drückt der Plug-in-Puffer den Normverbrauch auf 1,3 Liter und den CO2-Ausstoß auf 29 g/km.