Obwohl der Sportswagon nur knapp 20 Zentimeter länger als die Cee’d-Limousine ist, überzeugt er mit einem für die Kompaktklasse überdurchschnittlichen Platzangebot. Schon sein Kofferraumvolumen ist mit 528 Litern nach Norm deutlich größer als beim fünftürigen Schrägheck. Mit umgeklappter Rückbank und Rücklehne fasst er bis unters Dach sogar maximal 1642 Liter.
Dazu schwingt die Heckklappe sehr weit auf und bietet mit der niedrigen Ladekante sowie dem ebenen Kofferraumboden einen ebenso einfach wie variabel nutzbaren Laderaum. Kleine Utensilien lassen sich in Fächern unter dem Kofferraumboden gut verstauen.
Ein klares Handicap ist aufgrund der breiten C-Säulen und der kleinen Heckscheibe die schlechte Übersichtlichkeit nach hinten. Hier vermissen Kia-Fahrer die fehlenden hinteren Parksensoren, die es in den ersten beiden Ausstattungslinien nicht gibt. Auch ein Querverkehrwarner, der das Ausparken aus engen Parklücken deutlich vereinfachen könnte, bleibt als Extra der Top-Ausstattungslinie Spirit vorbehalten.
1,6-Liter-Diesel und Schaltgetriebe sind erste Wahl
Mit dem Facelift von 2015 kamen auch moderne Downsizing-Aggregate in die Cee`d Motorenpalette. Der Dreizylinder-Benziner mit 1,0 Liter Hubraum verfügt wahlweise über 100 PS oder 120 PS, womit der Sportwagon, fleißiges Schalten voraus gesetzt, flott vorangetrieben wird. Besser zum Transporter-Charakter des Kombis passt allerdings der 1,6 Liter Dieselmotor mit 136 PS und einem Normverbrauch von günstigen 3,9 Litern. Er hat eine gleichmäßige Leistungsentfaltung und zieht auch mit maximal 531 Kilogramm Zuladung noch ordentlich durch. Das serienmäßige 6-Gang-Schaltgetriebe arbeitet fehlerfrei und lässt den Griff zum teuren 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe nicht zwingend notwendig erscheinen.
Zu magere Grundausstattung
Der Kia Cee’d SW ist in den fünf Ausstattungslinien Attract, Edition 7, Vision, GT Line und Spirit erhältlich. Die Preise beginnen bei günstigen 16.190 Euro und enden bei fairen 26.840 Euro für einen luxuriösen 1,6-Liter-Diesel in der Top-Ausstattungslinie Spirit mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Leider verfügt das Einstiegsmodell Attract weder über eine Klimaanlage, noch über hintere Parksensoren. Beide Features sind für den großen Innenraum und die nach hinten unübersichtliche Karosserie aber unverzichtbar, sodass die mittlere Ausstattungslinie Vision klar zu empfehlen ist.
Fazit zum Kia Cee’d Sportswagon (JD)
Der Kia Cee’d Sportswagon verfügt über ein überdurchschnittliches Raumangebot für Passagiere, Gepäck oder sperrige Güter. Seine Fahrleistungen und seine Motorqualitäten liegen zwar nur auf dem Niveau des Klassendurchschnitts. Dafür ragen sein Karosserie-Design, seine Innenraumgestaltung, die eingesetzten Materialien, die Verarbeitung und die günstige Preisgestaltung aus der Masse hervor.
Überzeugend ist die Langzeit-Qualität und die siebenjährige Herstellergarantie bis maximal 150.000 km, die Kia für seinen Cee’d gewährt. Mit dem verbrauchsarmen Dieselmotor kann für den Sportswagon auch noch ein guter Wiederverkaufswert als Gebrauchter erwartet werden. Wer ein Auto mit viel Platz zu günstigen Kosten in der Kompaktklasse sucht, der findet mit dem Kia Cee’d Sportswagon das passende Angebot.