Kia Carens (Serie)
Der Kia Carens ist ein Familienvan und zwar einer der erfolgreichsten aus Asien. Er wird seit 1999 gebaut und ist 2013 in der vierten Generation erschienen. Seine Konkurrenten heißen VW Touran und Opel Zafira.
Der Kia Carens ist ein Familienvan und zwar einer der erfolgreichsten aus Asien. Er wird seit 1999 gebaut und ist 2013 in der vierten Generation erschienen. Seine Konkurrenten heißen VW Touran und Opel Zafira.
Kia bietet den Carens in Deutschland mit je zwei Benzin-Direkteinspritzern und Turbo-Dieseln an. Wer einen Ottomotor möchte, hat die Wahl zwischen einem 1,6-Liter-Motor mit 135 PS und einem 2,0-Liter mit 166 PS. Der 1,7-Liter-Selbstzünder leistet 115 PS oder 141 PS. Eine 6-Gang-Schaltung ist für den kleinen Benziner und beide Diesel Standard, der große Benziner kommt mit Wandler-Automatik und für den starken Diesel gibt es gegen Aufpreis ein Doppelkupplungsgetriebe. Je nach Getriebe und Motor erreicht der Carens damit Spitzengeschwindigkeiten zwischen 181 und 198 km/h und kommt auf Normverbrauchswerte von 4,5 Litern Diesel bis 7,8 Litern Benzin.
Bei den Testern ist der Kia Carens durchweg gut angekommen. Sie lobten vor allem das leidenschaftliche Design und äußerten sich rundum positiv zum Innenraum. Materialauswahl, Verarbeitung, Ambiente und Ausstattung stünden den europäischen Konkurrenten zumindest in den gehobenen Modellvarianten in nichts nach. Kritisiert wurde dagegen das im Vergleich zur Konkurrenz eher schmale Leistungsspektrum der vier Motoren sowie das sehr gediegene Fahrverhalten. Fahrspaß kommt in einem Van selten auf, aber das darf man von einer designierten Familienkutsche auch nicht erwarten.
19.990 Euro – so viel muss man für die vierte Auflage des Carens mindestens bezahlen. Dafür gibt es den Van als Fünfsitzer mit einem 135 PS starken 1,6-Liter-Benziner in der Variante „Attract“, der niedrigsten von fünf Ausstattungslinien. Der große Benziner mit 2,0 Litern und 166 PS startet als „Vision“ ab 27.490 Euro und die 1,7-Liter-Diesel liegen bei 25.790 Euro für den 115 PS-Motor in der „Dream-Team Edition“ sowie bei 24.490 für die Variante mit 141 PS als „Edition 7“. Die Doppelkupplung kostet 2.800 Euro und die dritte Sitzreihe 750 Euro extra.
Im Vergleich zu wichtigen europäischen Konkurrenten steht der Carens noch immer gut da – zumal Kia als einziger sieben Jahre Garantie bietet. So startet der VW Touran erst ab 24.300 Euro und der Renault Scénic ist als Fünfsitzer auch nicht unter 22.990 Euro zu haben.
Der Kia Carens war als Antwort auf europäische Erfolgsmodelle wie den Renault Scénic, den VW Touran oder den Opel Zafira konzipiert und wurde zu einer der erfolgreichsten Großraumlimousinen aus Asien.
Zwar ist aus dem anfangs eher schlicht gezeichneten Raumkreuzer in der vierten Auflage ein richtig elegantes Auto geworden, das sogar einige Designpreise eingefahren hat. Doch der anhaltende Erfolg der SUVs nagt am Van-Segment und die Zukunft des Carens ist unsicher. Gut, dass die jüngste Auflage erst 2013 vorgestellt wurde und damit noch eine lange Laufzeit vor sich hat.
Die erste Carens-Generation von 1999 war ein Schnellschuss, mit dem die Koreaner zügig vom damaligen Boom der Großraumlimousinen profitieren wollten. Entsprechend lieblos und schlicht war der 4,44 Meter lange Van gezeichnet und ebenso schlank die Motorpalette: Ein 1,8 Liter großer Benziner mit 110 PS war der einzige Motor, den Kia damals im Angebot hatte. Lange hat der Carens damit nicht durchgehalten und wurde 2002 bereits nach drei Jahren durch den Nachfolger abgelöst.
Gereift für den zweiten Anlauf
Als Kia 2002 die zweite Generation des Carens auf den Weg brachte, ist das Konzept schon gefestigt und die Idee gereift. Der bis 2006 gebaute Wagen sah deutlich frischer und moderner aus, bot mehr Ausstattung und bekam einen zweiten Benzin- sowie zum ersten Mal einen Common-Rail-Dieselmotor. Das 1,8-Liter-Aggregat aus dem Vorgänger leistete nun 126 PS, das neue Basistriebwerk holte aus 1,6 Litern 105 PS und der Diesel mit zwei Litern Hubraum erreicht 113 PS und verbrauchte im Mittel 7,0 Liter. Weil zudem beim Generationswechsel der Preis gesenkt wurde, war der Fünfsitzer zumindest unter den Importmodellen aus Asien eines der attraktivsten Angebote.
Zu erkennen war die Neuauflage am frischen Leuchten und einem modifizierten Kühler. Innen blickte der Fahrer auf eine völlig neue Instrumententafel mit einer futuristischen Mittelkonsole und einem umgestalteten Tacho. Dazu gab es eine verbesserte Sitzlandschaft, in der die Sitze der zweiten Reihe nun so umgelegt werden konnten, dass gemeinsam mit der Laderaumabdeckung auf halber Höhe eine topfebene Ladefläche von 1,58 Metern Länge entstand.
Im neuen Format in die nächste Runde
Bei der dritten Generation des Carens (seit 2006) änderte Kia den Zuschnitt des Vans: Weil zu dieser Zeit immer mehr kompakte Großraumlimousinen zumindest die Option auf eine dritte Sitzreihe boten, hatte der Koreaner in jeder Dimension etwas zugelegt und war nun ebenfalls groß genug für sieben Plätze. So maß der Wagen in der Länge 4,55 Meter und in der Breite 1,80 Meter. Außerdem wurde der Radstand um 13 Zentimeter auf 2,70 Meter gestreckt. Damit schafften die Entwickler den nötigen Raum für eine optionale dritte Sitzreihe. Allerdings schrumpfte das Fassungsvermögen des Kofferraums auf magere 74 Liter. Wurden die Sitzplätze im Fond nicht benötigt, ließen sich die Sessel zu einer ebenen Ladefläche zusammenfalten, die hinter der zweiten Reihe Raum für 440 Liter und hinter der ersten Reihe Platz für maximal 1.618 Liter Gepäck bot. Für den Antrieb hatte Kia zwei neue Vierzylinder mit zwei Litern Hubraum entwickelt: einen Benziner mit 145 PS und einen Diesel mit 140 PS.
Die vierte Generation könnte die letzte sein
Nach sieben Jahren Bauzeit zeigte Kia auf dem Pariser Salon im Herbst 2012 die vierte Auflage des Carens, die in Deutschland im Frühjahr 2013 an den Start ging. Waren die ersten drei Generationen vergleichsweise schlicht, wirkte der vierte Carens halbwegs dynamisch. Zudem setzte der Touran-Gegner auf innere Werte.
Feines Leder, weich unterschäumte Kunststoffe, in Hochglanz lackierte Konsolen und brillante Displays – wo man hinschaut, sieht man nur vornehme Materialien. Und für beinahe jeden Handgriff gibt es einen elektrischen Helfer. Ebenfalls klasse ist das Platzangebot: Zwar ist der Wagen ein wenig kürzer, schmaler und vor allem deutlich flacher als früher. Doch sitzt man dank des fast konkurrenzlosen Radstands von 2,75 Metern auf allen Plätzen ziemlich bequem. Nur in der dritten Reihe wird es etwas enger. Angeboten wird der Carens bei uns mit zwei Benzinern mit 1,6 und 2,0 Litern Hubraum sowie 135 PS oder 166 PS und einem neuen Diesel, der aus 1,7 Litern Hubraum 136 PS schöpft.
Den Aufstieg gibt es nicht zum Nulltarif. Der Carens sieht besser aus als früher, hat mehr Extras und legt mit seinem soliden Auftritt das Image von der billigen Familienkutsche endgültig ab. Darauf müssen sich nicht nur die Konkurrenten, sondern auch die Kunden einstellen. Denn auch wenn die Preise ab 19.990 Euro gute 2.000 Euro unter dem VW Touran beginnen, ist man mit dem Dieselmotor, einem gehobenen Ausstattungsniveau und ein paar Extras schnell bei jenseits der 30.000 Euro.