Um mit den beiden Kompaktvan-Platzhirschen aus Rüsselsheim und Wolfsburg mithalten zu können, musste der Kia Carens einiges bieten. Eine entscheidende Stellgröße war der Basispreis, der mit weniger als 19.000 Euro deutlich unter dem der Wettbewerber lag. Doch günstig alleine reichte bei den Kompaktvans schon im Jahre 2006, in dem der Kia Carens auf den Markt kam, nicht mehr. Deswegen staffierte der südkoreanische Automobilhersteller den Kompaktvan mit einer vernünftigen Serienausstattung aus. Ab Werk waren unter anderem eine Klimaanlage und ein Radio mit CD-Wechsler enthalten.
Komplementiert wurde das Angebot durch ein ansprechendes Platzangebot. Im Vergleich zum Vorgänger legte der neue Kia Carens in jeder Kategorie zu. Das Fahrzeug wuchs um 5,2 Zentimeter auf 4,55 Meter Länge, der Radstand um 13 Zentimeter auf 2,70 Meter und die Höhe von nun 1,65 Meter sorgte für 4 Zentimeter mehr Kopffreiheit. Dazu kamen ein Kofferraumvolumen, das in der fünfsitzigen Version 515 bis 1.650 Liter betrug, ein einfach zu bedienender Klappmechanismus der Fondsitze und viele praktische Ablagen. Gegen Aufpreis war eine dritte Sitzreihe erhältlich, auf der aber nur Kinder bequem Platz fanden.
Überschaubare Motorenauswahl
Die Verarbeitung des Kia Carens war ordentlich, aber die Materialanmutung nicht immer ohne Makel. Auch das eine oder andere technische Problem trat während des Modellzyklus (2006 bis 2013) auf. Wegen eines defekten Bremslichtschalters konnte es zu einer Reihe von Folgeproblemen kommen, wie dem Ausfall des ESP, des Bremslichts oder Störungen des Tempomaten. Ein Rückruf schaffte im Jahr 2009 Abhilfe.
Die Motorenauswahl war beim Kia Carens mehr als übersichtlich. Maximal drei Aggregate standen zur Auswahl. Diese wurden entweder mit Handschaltungen oder einer trägen, stufenlosen CVVT-4-Gang-Automatik (beim 2,0 Liter Benziner) kombiniert. Die meisten Kia-Carens-Käufer entschieden sich für die Dieselmotorisierungen: Vor der Modellpflege 2010 hatte der Selbstzünder 2,0 Liter Hubraum, danach 1,6 Liter.
Fazit zum Kia Carens Kompaktvan (UN)
Die dritte Generation des Kia Carens war eine echte Alternative zu den bekannten Bestsellern VW Touran und Opel Zafira. Die Trümpfe des südkoreanischen Kompaktvans waren ein gutes Preis-Leistungsverhältnis kombiniert mit genug Platz und einer hohen Praktikabilität. Diese manifestierte sich in umklappbaren Fondsitzen und vielen Ablagen. Die Motorenauswahl war eher dürftig und nicht ganz so modern wie die der Konkurrenz. So waren die Diesel zwar durchzugsstark, klangen aber auch recht rau.