Wie das bei Urgesteinen, zu denen man den Wrangler unter den Geländegängern mittlerweile zählen kann, so ist, ticken die Uhren langsamer. Hochfrequente Facelifts und technische Revolutionen sind dem anfangs 3,86 Meter langen Wagen fremd. Angeboten wurde der YJ mit einem Vierzylinder-Motor, aber auch einem Sechszylinder-Vergasermotor, der seine Kraft aus 4,2 Litern Hubraum generierte, später wurden beide durch Einspritzer ersetzt. Die Leistungsspanne war 121 bis 184 PS. Eine technische Neuerung in Sachen Fahrwerk gab es ebenfalls 1991, als Jeep die Blattfedern an der Starrachse gegen Schraubenfedern ersetzte. Der letzte Jeep Wrangler YJ lief 1995 vom Band.
Der Nachfolger TJ wurde 1996 erstmals produziert und kam im gleichen Jahr auf den Markt, äußerlich leicht modernisiert und ähnlich motorisiert. Es blieb bei den typischen Jeep-Merkmalen mit kräftigen Stoßfängern und weit ausgestellten Radhäusern sowie den senkrechten Streben im Kühlergrill.
Langlebig aber durstig
Dem Hinterachsantrieb konnte die Vorderachse bei Bedarf im Gelände zugeschaltet werden. Der 2,5-Liter-Vierzylinder kam auf 118 PS, galt als schwächlich und durstig, der 4,0-Liter-Sechszylinder war kräftig und galt als besonders langlebig – Rost war allerdings nach wie vor kein Fremdwort. Dafür legte der Hersteller bei der Sicherheitsausstattung nach und baute serienmäßig immerhin zwei Airbags ein (noch heute der Standard!). Auch Antiblockiersystem und Seitenaufprallschutz kamen in die Baureihe.
Als Indiz für den zunehmenden Gebrauch von Geländegängern im Alltagsverkehr können Komfort- und Show-Extras wie Klimaanlage, Breitreifen auf Leichtmetallfelgen, Radhausverbreiterungen in Wagenfarbe oder das höhenverstellbare Lenkrad dienen, die je nach Ausführung verfügbar waren.
Den Reihensechser konnten Kunden auch mit einem Dreigang-Automatikgetriebe ordern. 2003 ersetzte Jeep den kleinen Benziner durch einen 143 PS starken Vierzylinder. Der 2.4-er leistete fast 20 Prozent mehr als der Vorgänger, begnügte sich aber mit rund 7 Prozent weniger Sprit, was einen Wert von 10,4 Liter bedeutete. Das leichte Facelift für die ganze Modellreihe bedeutete äußerlich aber wiederum nur äußerst dezente Retuschen, die dem Charakter des Wrangler nichts anhaben konnten.
Nach dem Rubicon kommt der Unlimited
Im Reigen der Modellvarianten mischte ganz neu der Rubicon mit, der bei der Geländetauglichkeit eine Schippe drauflegte. Er bekam eine spezielle Geländereduktion sowie zusätzliche Achssperren und größere Offroad-Reifen. Eher als geländegängiges Freizeitfahrzeug geht dagegen gestern wie heute das Einstiegsmodell Sport durch.
Zehn Jahre nach dem TJ kam zur Detroit Motor Show 2006 der JK, die aktuelle Generation – wie der Vorgänger war er ein Zweitürer, maß jetzt aber 4,22 Meter. Hinzu gesellte sich der auf 4,75 Meter gelängte Viertürer Wrangler Unlimited. Er gilt als Pionier viertüriger Geländewagen-Cabrios.
Als Antrieb des Wrangler JK fungierten anfangs V6-Motoren mit 199 PS und 284 PS sowie ein 2,8-Liter-Diesel mit 177 PS und 200 PS sowie Partikelfilter. Die beiden stärkeren Versionen sind nach wie vor im Programm. Je nach Antrieb wird über sechs Gänge per Hand oder fünf Gänge automatisch geschaltet.
Der Wrangler als Jeep-Pionier in Sachen Elektrifizieurung
Erhältlich sind verschiedene Hardtops und Cabriodächer, darunter ein mehrteiliges Hardtop, das entweder den vorderen oder hinteren Fahrgastraum zum Frischluftbereich macht – oder beide. Der serienmäßige Allradantrieb hat fürs Grobe ein Geländeuntersetzung und Verteilergetriebe in petto.
Für das Modelljahr 2011 hübschte Jeep den Innenraum auf, brachte ein Multifunktionslenkrad und bessere Materialien. Das 2014 angepreiste Sondermodell Indian Summer rüstete der Hersteller mit dunkelbraunen Lederpolstern, 18-Zoll-Leichtmetallrädern sowie optionalen Parksensoren oder einer Sitzheizung auf.
Ab der Version Sahara gehören elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung, elektrisch klappbare und beheizbare Spiegel sowie ein leistungsstarkes Soundsystem genauso zur Standardausrüstung wie seit jeher der Allradantrieb. Tempomat und Klimaautomatik sind ebenso serienmäßig an Bord.
Aktuell steht das Modell JK vor seiner Wachablösung: Für 2018 wird sein Nachfolger erwartet – und übernimmt offenbar eine Pionierfunktion: Als erster Jeep soll er einen Hybrid-Antrieb bekommen.