Mit dem Compass wollte Jeep in das boomende Segment der Kompakt-SUVs einsteigen. Allerdings war der Compass nicht die „Cash Cow“, die man sich erhofft hatte. Der zweite Anlauf, der 2011 auf den Markt kam, erwies sich als deutlich erfolgreicher.
Desaströser Euro-NCAP-Crashtest
Im Euro-NCAP-Crashtest erhielt der Jeep Compass 2012 lediglich zwei von fünf Sternen. Vor allem bei dem seitlichen Einschlag mit einem Pfahl drohten massive Brust- und Rippenverletzungen – selbst mit den aufpreispflichtigen Seitenairbags. Auch beim Fußgängerschutz erntete der Jeep Compass vor allem aufgrund der Frontschürze bei den Prüfern Stirnrunzeln. Bei den aktiven Sicherheitssystemen schnitt der Jeep Compass ebenfalls nicht überragend ab.
Ähnlich kritisch wurde der Innenraum des amerikanischen Kompakt-SUVs beäugt, bei dem der Hartplastik-Anteil hoch war. Mit der Neuauflage 2011 wurde versucht, diese Nachlässigkeiten zu beseitigen, was aber nur teilweise gelang: Die Wertigkeit der Materialen und die Verarbeitung waren besser, aber längst noch nicht über alle Zweifel erhaben. Konkurrenten wie der VW Tiguan oder der Toyota RAV4 schnitten deutlich besser ab.
Übersichtliche Motorenauswahl
Mit einem Einstiegspreis von 24.590 Euro reihte sich der Jeep Compass in das Segment der Kompakt-SUVs ein. Die Serienausstattung, bei der unter anderem ein CD/MP3-Radio und elektrische Fensterheber enthalten waren, war ordentlich und wurde mit der Zweitauflage 2011 noch verbessert. Während des gesamten Modellzyklus standen mit „Sport“ und „Limited“ zwei Ausstattungslinien zur Auswahl, die mit einzelnen Paketen verfeinert werden konnten. Beim Infotainment legten die US-Amerikaner nach und boten im Compass einen Touchscreen an.
Übersichtlich sortiert waren auch die Motorisierungen. Zum Modellstart 2006 war nur der 170-PS-Benziner verbaut, später komplementierte ein 140-PS-Diesel das Antriebsangebot. Mit der Zäsur 2011 veränderten sich auch die Motorisierungen, nur der 2,4-Liter-Benziner wurde während der gesamten Bauzeit verwendet: Der 2,0-Liter-Diesel wurde durch einen 2,2-Liter-Selbstzünder von Mercedes ersetzt, den es in zwei Leistungsstufen mit 136 PS und 163 PS gab. Außerdem kam ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit 156 PS hinzu. Der stärkere Diesel passte gut zum Jeep Compass, wogegen die stufenlose CVT-Automatik den Verbrauch in die Höhe trieb. Ein Pluspunkt war der optional erhältliche Allradantrieb.
Fazit zum Jeep Compass
Der Jeep Compass kam 2006 auf den Markt und wollte mit dem Flair der traditionellen Offroad-Marke punkten. Allerdings blieb der Verkaufserfolg aus und der Compass verabschiedete sich 2009 sang- und klanglos wieder vom Markt – nur um zwei Jahre später reanimiert zu werden. Mit der Neuauflage verbesserten sich Qualität und Materialanmutung. Das Motorenportfolio des Compass war übersichtlich. Dabei passte vor allem der 2,2-Liter-CRD mit 163 PS gut zum SUV, allerdings war der Selbstzünder akustisch sehr präsent. Der Wertverlust ist überdurchschnittlich hoch und die Auswahl an Gebrauchtwagen ist auch nicht sehr opulent.