Der Cherokee XJ wurde ab 1984 neben dem Heimatmarkt unter anderem auch in Deutschland verkauft. Dass der XJ mit Längen um 4,25 Meter je nach Karosserievariante für ein US-Car ein recht kompaktes Auto war, bot beste Voraussetzung für seinen Erfolg im Zuge der Geländewagen-Mode in Europa.
Sein Image versuchte der Hersteller auch mit einer Rekordfahrt zu profilieren. In Verbindung mit dem angebotenen 2,5-Liter-Turbodiesel mit 115 PS gelang die „längste Fahrt eines Allradmodells mit einer einzigen Tankfüllung in Europa“, was dem „Guiness-Buch“ einen Eintrag wert war. Zurückgelegte Strecke: 1449,3 Kilometer, Durchschnittsverbrauch: 4,83 Litern auf 100 Kilometer.
1997 wurde der XJ grundlegend überarbeitet. Noch unter der Regie von Chrysler bekam der Jeep ein dezentes Facelift verpasst, auch der Innenraum wurde mit neuem Armaturenbrett und neuen Sitzen renoviert. Für bessere Geländeeigenschaften erhöhte Jeep die Bodenfreiheit. Unter der Haube waren der erwähnte Vierzylinder-Diesel mit 2,5 Litern Hubraum und 115 PS sowie ein Sechszylinder-Benziner mit 178 PS aus vier Litern Hubraum im Angebot. Später kam ein Vierzylinder mit 2,5 Litern und 131 PS hinzu. Die Kraftübertragung erfolgte per 5-Gang-Schaltgetriebe oder 4-Stufen-Automatik.
Sechszylinder nur als Ottomotoren
Ab 2001 wurde als Nachfolger des Cherokee ein völlig neu konstruiertes Auto gebaut: der Liberty, für den in Europa der Name Cherokee fortgeführt wurde. Ausgeliefert wurde er mit permanentem oder wahlweise zuschaltbarem Allradantrieb, bei den Motoren blieb die Strategie gleich. In Europa gab es Vierzylinder-Diesel mit 2,5 Litern und 2,8 Litern Hubraum sowie 143 PS bis 163 PS Leistung. Sechszylinder gab es (neben den R4-Aggregaten) wie gehabt nur für die Ottomotoren, die aus 2,5 Litern und 3,7 Litern Hubraum 147 PS bis 211 PS entwickelten.
Zwischen 2008 und 2012 wurde die zweite, kantiger gestaltete und auf fast 4,50 Meter leicht verlängerte zweite Generation dieses Cherokee gebaut. Der Hersteller versprach in dem Fünfsitzer mehr Beinfreiheit und einen großen Kofferraum. Technisch basierte das Fahrzeug – wie der Liberty für den US-Markt – auf dem Dodge Nitro: Es gab zuschaltbaren Allradantrieb und eine mehrstufige Bergabfahrhilfe. Zur Serienausstattung gehörten sechs Airbags, ESP und Klimaautomatik. Bestellt werden konnte ein Stoffdach, Infotainment mit Festplatte, Navigation und Bluetooth-Freisprechanlage sowie ein schlüsselloses Zugangssystem.
Unter der Motorhaube änderte sich zunächst nichts – wobei Jeep auf dem Pariser Salon 2010 sparsamere Aggregate ankündigte, darunter ein 2,8-Liter-Motor mit Start-Stopp-Automatik und 200 PS.
Ende und Comeback im Zuge der Fiat-Übernahme
Das vorübergehende Ende des Cherokee kam 2011 im Zuge der Übernahme der Marke Jeep durch Fiat, als der Turiner Konzern das Portfolio bis auf die Modelle Wrangler, Compass und Grand Cherokee einkürzte. Zwei Jahre später kehrte der Cherokee zurück. Konzipiert war das Mittelklassemodell diesmal als Weltauto, das nun sowohl in Europa als auch in den USA erscheinen sollte.
Eine Zäsur dokumentierte allein schon die Optik des Wagens. Das neuartige Design war modern und zeigte sich zum Beispiel an den schlitzartigen Frontscheinwerfern. Als traditionelles Merkmal blieben die senkrechten Streben des Kühlergrills erhalten, die sich nun allerdings bis in die Motorhaube fortsetzten und sehr breit ausfielen. Als Neuheit wiederum bekam der neue Cherokee laut Hersteller als „weltweit erstes Automodell“ eine neunstufige Automatik eingebaut.
Wenig Modernismus bei der Motorisierung
2013 in New York enthüllt, wurde der seinerzeit aktuelle Cherokee in Deutschland seit 2014 angeboten. Seinen modernen Anspruch löst das auf 4,62 Meter gewachsene, auf einer modifizierten Plattform des Alfa Romeo Giulietta fußende SUV auch bei der technischen Ausstattung ein. In der Mittelkonsole wartet ein großes Touchdisplay auf Befehle, zehn Airbags sind Standard. Und auch Assistenzsysteme zu Spurführung, Spurwechsel und Einparken sowie eine Notbremssystem sind nun an Bord.
Weniger modern zeigte sich, mangels alternativer Antriebe, die Motorisierung: Vier- und Sechszylinder-Benziner sowie für europäische Kunden ein Diesel standen und stehen zur Wahl. Ein Start-Stopp-System wurde anfangs nicht angeboten. Dafür versprach Jeep dank der neuen Automatik, der windschnittigen Karosserie und dem leichteren Fahrzeuggewicht stark gesunkene Verbrauchswerte. Spritsparmeister der Modellreihe ist dennoch der einzig angebotene Diesel mit Handschalter, der bei einem kombinierten Normverbrauch von 5,3 Litern (CO2-Ausstoß: 139 g/km) liegt.