Der Jeep Cherokee war mal der klassisch-kantige US-SUV: etwas machomäßig im Auftritt, kernig und rustikal auf der Straße, dafür unverwüstlich abseits des Asphalts. Mit der Übernahme von Chrysler durch Fiat bekam der Cherokee 2013 ein entschärftes, runderes Design mit limousinenhaftem Interieur und Komfort. Damit ist der 4,62 Meter lange Cherokee nun deutlich mehr als ein Dienst- und Freizeitmobil für Förster und Naturliebhaber. Er bietet viel Platz und Komfort für die ganze Familie. Nur beim Kofferraum sind die Kapazitäten begrenzt. Mit 412 Litern im Normalzustand und 1267 Litern bei umgeklappten Rücksitzlehnen bietet der Jeep nicht mehr als viele kleinere Kompaktlimousinen. Der Cherokee ist ein solider Allrounder mit einer relativ preisgünstigen Einstiegsversion mit Frontantrieb und Schaltgetriebe sowie mehreren Allradmodellen mit serienmäßigem 9-Gang-Automatikgetriebe.
Starke Diesel und ein noch stärkerer Benzinmotor
Eine Stärke des Cherokee sind seine kräftigen Common-Rail-Dieselmotoren mit 185 PS und 200 PS, die gute Fahrleistungen mit noch akzeptablen Verbrauchswerten erreichen. Topmotorisierung ist ein 3,2-Liter-Sechszylinder-Benzinmotor, der 272 PS leistet und etwas besser beschleunigt, bei den Verbrauchswerten die Diesel aber deutlich übertrumpft. Geblieben und unverändert beeindruckend sind die Offroadqualitäten des Cherokee. Das Selec-Terrain-System bietet mehrere On- und Offroadeinstellungen und den Allradantrieb gibt es wahlweise auch mit Geländeuntersetzung und elektronischer Differenzialsperre. Und die Version Trailhawk ist mit Offroadfahrwerk, Höherlegung und Unterfahrschutz auf noch mehr Geländegängigkeit getrimmt.
Viel Ausstattung aber auch hohe Preise
Generell ist der Jeep Cherokee gut ausgestattet. Der Kunde hat die Wahl zwischen fünf Ausstattungsversionen, bei denen die besseren Ausführungen auch Ledersitze und Navigationssystem serienmäßig haben. Allerdings pendeln die Preise dann auch knapp unter und über der 50.000 Euro Marke. Wer nicht wirklich ins Gelände muss, der findet moderne Alternativen wie den Skoda Kodiaq, VW Tiguan oder Hyundai Santa Fe, die deutlich günstiger sind – wenn auch ohne die Aura des Offroad-Originals.
Fazit zum Jeep Cherokee
Gerade beim Jeep Cherokee spielt das Image des kernigen Offroaders eine wichtige Rolle. Das ist er zwar immer noch, jedoch in ein weniger kantiges, gefälliges Gewand gehüllt. Man sitzt auf bequemen Ledersitzen, genießt das Ambiente einer Mittelklasselimousine und ein komfortabel abgestimmtes Fahrwerk. Auf der anderen Seite meistert der Cherokee auch Wasserpassagen bis zu einem halben Meter und eindrucksvolle Schräglagen, was natürlich die wenigsten Besitzer wirklich benötigen oder gar herausfordern werden. Doch sie könnten, wenn sie denn wollten. Das unterscheidet den neuerdings italo-amerikanischen Klassiker von seinen vielen europäischen oder asiatischen Nachahmern aus der Kompakt- und Mittelklasse, die oft deutlich billiger angeboten werden.