Als der Jaguar XF 2007 die S-Type-Limousine ablöste, war der Kurswechsel der britischen Traditionsmarke im Wortsinne offensichtlich. Die neue Limousine der oberen Mittelklasse setzte mit sportlich-elegantem Design einen deutlichen Kontrast zum Vorgänger S-Type mit Retro-Optik. Der XF bot mit 4,96 Metern Länge reichlich Platz, wobei die Passagiere im Fond Zugeständnisse an die coupéhafte Linienführung machen mussten. Daran änderte auch das Facelift 2011 wenig. Auch im Interieur fiel Jaguar mit dem ausfahrenden Zylinder-Regler „Drive-Selector“ für das 8-Gang-Automatikgetriebe auf – ebenso wie mit der umständlichen Menüführung des Bordcomputers.
Motoren von 190 PS bis 550 PS
Den Jaguar XF konnte man betont vernünftig, aber auch ziemlich hemmungslos motorisieren. Das Angebot reichte vom soliden Vierzylinder-Diesel mit zwei Litern Hubraum und 190 PS bis zum XFR-S mit einem 550 PS starken Achtzylinder. Doch wer sich mit Audi A6, BMW 5er und der E-Klasse von Mercedes-Benz messen will, muss entsprechende Ausstattung bieten. Alle Jaguar XF bekamen serienmäßig das 8-Gang-Automatikgetriebe, dazu Leichtmetallräder zwischen 17 Zoll und 20 Zoll. Die Fahreigenschaften waren sportlicher konfektioniert, das Fahrwerk straff, die Lenkung direkt abgestimmt, wobei einige Tester sie auch als gefühllos kritisierten.
Alternative zur deutschen Oberklasse
Mit dem Jaguar XF tat sich eine reizvolle Alternative zur etablierten deutschen Premium-Oberklasse auf. Die XF bot einerseits mehr Avantgarde, dank guter Qualität und großer Zuverlässigkeit aber kein größeres Risiko und widerlegte damit das Klischee von der schönen, aber launenhaften britischen Nobel-Limousine. Mit dem guten Platzangebot und einem Kofferraum, der 540 Liter im Normalzustand und 953 Liter bei umgeklappten Rücksitzen fasst, taugt der Jaguar sogar als Alltags-Familienlimousine.
Fazit zur Jaguar XF Limousine
Etliche Jahrzehnte war Jaguar mit Luxuslimousinen erfolgreich, die vor allem Komfort mit viel Nostalgie kombinierten. Mit dem Debüt des Jaguar XF im Jahr 2007 änderte sich das grundlegend. Der 4,96 Meter lange XF ist eine Oberklasselimousine mit einem betont sportlichen Design, scharf geschnittenen Scheinwerfern, einem coupéhaftem Profil und einem Interieur, das nicht länger von barockem Charme, sondern modernem Minimalismus geprägt ist. Keine Wünsche offen lässt die Motorenpalette vom vernünftigen Vierzylinder mit 190 PS bis zum Achtzylinder-Kompressor mit 550 PS. Gebrauchte XF gibt es heute ab 8.000 Euro, Achtzylindermodelle ab 15.000 Euro. Da passt es, dass der Jaguar XF auch bei der Zuverlässigkeit gute Bewertungen bekommen hat.