Trotz seiner langen und ruhmreichen Renn- und Sportwagengeschichte ist es dem britischen Hersteller Jaguar erst 2013 wieder gelungen, einen kompromisslosen und leistungsfähigen Sportwagen auf die Räder zu stellen, der als würdiger Nachfolger des legendären E-Type gelten darf. Das zweisitzige F-Type Cabriolet sieht nicht nur außergewöhnlich gut aus. Der Wagen hat auch eine sehr direkte Lenkung und ein sehr straffes, sicheres Fahrwerk, das mit leichtem Übersteuern förmlich zum Kurvenräubern einlädt. Gediegenen Fahrkomfort oder großzügige Platzverhältnisse wird man im F-Type allerdings vergeblich suchen.
Sehr kräftige Motorenpalette bis 575 PS
Im Mittelpunkt der Jaguar-Herrlichkeit stehen natürlich die V6- und V8-Motoren mit Kompressor-Aufladung. Ihre Leistungswerte liegen bei 340 PS, 380 PS, 400 PS, 550 PS und 575 PS, bei gleichzeitig tadelloser Laufkultur. Schon der 3,0-Liter-V6-Basismotor mit 340 PS ist alles andere als schwächlich und schiebt den F-Type, insbesondere in Verbindung mit der schnellen 8-Gang-Automatik, mit Schwung voran. Dazu kommt ein sehr kraftvolles Auspuffgeräusch, das vom sportlichen Selbstvertrauen des F-Type kündet.
Ein Manko der englischen Raubkatze sind allerdings die hohen Verbrauchswerte der Motoren. Aus dem niedrigsten Wert des F-Type, 8,4 Liter nach Norm und Herstellerangaben, wurden bei Tests im Praxisbetrieb auch schnell 9,5 Liter. Und mit zunehmender Leistung steigen sowohl die Verbrauchswerte, als auch der Schadstoffausstoß stark an.
Gute Ausstattung ab Werk
Mit Features wie dem automatischen Verdeck, Bi-Xenon-Scheinwerfer, Sportsitzen in Leder und Velour, Klimaautomatik, 8-Zoll-Touchscreen-Farbdisplay, Infotainment-System und Navigationssystem ist bereits das Einstiegsmodell recht gut ausgestattet. Unbedingt empfehlenswert ist die aufpreispflichtige 8-Gang-Automatik, die das Durchzugsvermögen des F-Type dramatisch verbessert und auch im langsamen Fahrbetrieb überzeugt.
Schwächen bei der Sicherheit
Dass der Jaguar bisher keinem Euro-NCAP-Crashtest unterzogen wurde, ist eine Enttäuschung für die Kunden und ein Segen für den Hersteller. Denn gerade mal vier Airbags und die beinahe vollständige Abwesenheit moderner Assistenzsysteme würde den insgesamt positiven Eindruck stark trüben. Hier sollte Jaguar schnellstens nachrüsten.
Fazit zur Jaguar F-Type Cabriolet
Seine Kompromisslosigkeit steht dem F-Type sehr gut. Er lenkt äußerst präzise, ist hart, steif, schnell, laut und kommt bei Lastwechseln auch mal mit dem Heck. Und er ist teuer. Doch dafür ist der offene Zweisitzer, mit stilistischen Anleihen an die Edelmarke Aston Martin, auch außergewöhnlich schön gezeichnet. Seit den E-Types haben Jaguar-Fans sehr lange auf ein Spaßauto dieses Formats warten müssen. In Sachen Verbrauchs- und Emissionswerte, aber auch mit seinen Einschränkungen auf dem Gebiet der Sicherheit, ähnelt er allerdings dem alten E-Type zu sehr. Bei diesen Schwachpunkten sollte Jaguar schnell aktiv werden und technisch nachlegen.