Eine sportlich auftretende Mittelklasselimousine mit stattlichen 4,98 Metern Länge und einer langen Motorhaube, athletisch wirkenden, markant geschwungenen Kotflügeln und einem kurzen, kompakten Heck. Obwohl schon seit 2010 auf dem Markt wirkt der 2013 umgetaufte Infiniti Q70 keineswegs veraltet. Wie alle Infiniti-Modelle ist auch die Limousine in der oberen Mittelklasse ein Außenseiter, seine Verbreitung eher spärlich. Dabei hat der Viertürer einiges zu bieten. Von den drei Motorversionen ist der 170-PS-Diesel aus dem Mercedes-Benz-Regal die ökonomische Alternative, hat aber mit den Selbstzündern von Audi A6, BMW 5er, Mercedes-Benz E-Klasse, Jaguar XE und Volvo S90 starke Konkurrenz.
Hybridversion mit 364 PS und Topausstattung
Eine interessante Alternative für ebenso leistungs- wie verbrauchsbewusste Fahrer ist das Hybridmodell, das mit einem 3,5-Liter-Sechszylinder plus 50-kW-Elektromotor eine Systemleistung von 364 PS erreicht. Der Normverbrauch liegt hier bei 6,2 Litern. Das sehr gut ausgestattete Modell inklusive Lederausstattung und Navigationssystem kostet ab 58.890 Euro und ist damit günstiger als der Q70 mit konventionellem 3,7-Liter-Sechszylinder-Benziner und 320 PS, den es nur in der luxuriös ausgestatteten Topversion für 60.190 Euro gibt. Ein möglicher Hybrid-Pendant, der Mercedes-Benz E 350, kostet knapp 600 Euro mehr, hat aber weniger Leistung und Ausstattung.
Geringe Bekanntheit und dünnes Händlernetz
Positiv fällt beim Infiniti Q70 auf, dass er trotz seines reifen Alters eine zeitgemäße Sicherheitsausstattung bieten kann, wenn auch die zahlreichen Assistenzsystemen nur im Paket mit den gehobenen Ausstattungsversionen verknüpft sind. Auch wenn der Infiniti Q70 in technischer wie qualitativer Hinsicht durchaus mit den deutschen Premiumlimousinen mithalten, fehlen ihm Image und Prestige. Die Nissan Nobelmarke ist bei uns immer noch ziemlich unbekannt, was auch mit dem dünnen Händlernetz zu tun hat.
Fazit zum Infiniti Q70
Zumindest optisch ist die große Infiniti-Limousine eine ziemlich runde Sache. Das schwungvolle Design des 4,98 Meter langen Q70, der bereits seit 2010 auf dem Markt ist, wirkt immer noch dynamisch und keineswegs angestaubt. Doch so gefragt die Modelle des Nobel-Ablegers von Nissan in den USA auch sein mögen, spielen sie bei uns nur eine Außenseiterrolle. Dabei hat der Q70 einige überzeugende Qualitäten, bietet neben dem dynamisch-verspielten Design viel Platz vorne und hinten, eine gute Verarbeitung mit hochwertigen Materialien und nicht zuletzt eine umfangreiche Serienausstattung. Positiv auch, dass nach einer umfangreichen Modellpflege zahlreiche Assistenzsysteme verfügbar sind. Ein Manko bleibt neben der geringen Bekanntheit vor allem das spärliche Händlernetz.