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Infiniti Q30 (Serie)

Alle Modelle mit Tests, Daten, Preisen und Kosten

Der Smart ist ein verkürzter Renault Twingo, die Mercedes X-Klasse ein Nissan Navara und den Citan kennt man eigentlich als Renault Kangoo. Nachdem Mercedes sich reichlich im Modellprogramm des Kooperationspartner Renault-Nissan bedient hat, mussten die Schwaben irgendwann auch einmal zurückgeben. Deshalb darf die noble Nissan-Tochter Infiniti seit Ende 2015 die A-Klasse mit identischer Technik und neuem Design als Q30 verkaufen und so die Hürde für den Einstieg in die vornehme Welt der Japaner um viele tausend Euro senken. Für die ganz großen Stückzahlen reicht allerdings auch dieser Kunstgriff nicht aus. Denn die Konkurrenz aus BMW 1er, Audi A3 und der Mercedes A-Klasse ist groß und der Bekanntheitsgrad der Japaner zu klein. 

Gebraucht ab
8.999 €

Daten

Infiniti bietet den Q30 mit drei Benzin- und zwei Dieselmotoren an. Basismodell ist der 1,6t mit 122 PS, der es auf 200 km/h bringt und nach Norm 5,7 Liter verbraucht. Diesen Motor gibt es auch mit 156 PS, 215 km/h und einem Normverbrauch von 5,8 Litern. Als dritten Benziner hat Infiniti den 2.0t adaptiert, der mit 211 PS, 230 km/h und einem Normverbrauch von 6,7 Litern in der Liste steht. Die Diesel besitzen 1,5 oder 2,2 Liter Hubraum, leisten 109 PS oder 170 PS, erreichen maximal 190 km/h oder 220 km/h und verbrauchen zwischen 4,4 und 5,0 Litern. 

Geschaltet wird bei den jeweils schwächeren Motoren von Hand mit sechs Gängen oder gegen Aufpreis mit einer siebenstufigen Doppelkupplung. Bei den stärkeren Aggregaten gehört das 7DCT-Getriebe zum Standard. Außerdem gibt es für alle Varianten als Alternative zum Frontantrieb den von Mercedes bekannten 4Matic-Allradantrieb, der beim stärksten Benziner serienmäßig eingebaut ist. 

  • zwei Diesel, zwei Benziner
  • Leistungsspanne von 109 bis 211 PS
  • Allrad für alle Varianten verfügbar 

Test

Was Infiniti da als ersten Kompakten in der Geschichte der jungen Marke auf die Räder gestellt hat, ist von den Experten durchweg mit Lob bedacht worden. Denn statt einfach den Mercedes zu kopieren, haben die Japaner ihrem Einstiegsmodell zumindest im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten einen relativ individuellen Charakter gegeben. Besonders gut gelungen ist die Gestaltung des Innenraums, das im Vergleich zu Mercedes modernere Infotainmentsystem mit Touchscreen und Birdview-Technologie sowie die im Gegensatz zur betont strammen Auslegung der A-Klasse sehr komfortable, fast weiche Abstimmung des Q30. So wird die Entscheidung zwischen A-Klasse und Q30 nicht nur zu einer Frage des Geldes und der Nähe zum Händler, sondern tatsächlich auch zu einer des Geschmacks.

  • komfortable Abstimmung
  • sorgfältige Innenraumgestaltung
  • modernes Infotainment

Preise

Die Preise für den Infiniti Q30 beginnen bei 24.200 Euro. Dafür gibt es die Version 1.6t mit einem 122 PS starken Benziner. Der günstigste Diesel ist der 1.5d mit 109 PS für 26.750 Euro und wer das Top-Modell 2.2d mit 170 PS, Allradantrieb und Doppelkupplung in der Spitzenversion „Premium“ bestellt, ist mit mindestens 40.990 Euro dabei (Stand: März 2018). Für die Doppelkupplung verlangen die Japaner 1.900 Euro Aufpreis und für den Allradantrieb ebenso 1.950 Euro. Anders als bei Mercedes lässt sich der kleinste Infiniti aber selbst mit allen Extras nicht über 50.000 Euro bringen.

Im Konkurrenzumfeld ist der Q30 damit eine attraktive Alternative – erst recht, wenn man die bessere Ausstattung und die teilweise stärkeren Motoren berücksichtigt. So startet der Audi A3 bei 24.650 Euro, der Einser BMW kostet als Fünftürer mindestens 25.450 Euro und Mercedes verkauft die A-Klasse ab 24.681 Euro.

  • Grundpreis 24.200 Euro
  • teuerstes Modell bleibt unter 50.000 Euro
  • deutlicher Preisvorteil gegenüber deutschen Konkurrenten

Serienbeschreibung

Angefangen hat Infiniti mit feudalen Geländewagen und großen Limousinen. Doch um nach dem Start in Europa so richtig Fuß zu fassen und den wenigen Händlern Chancen auf ein paar mehr Zulassungen zu verschaffen, musste die noble Nissan-Tochter ihr Programm nach unten erweitern.


Infiniti Q30 (Vorderansicht - schräg)
Der Infiniti Q30 ist eine A-Klasse im Kimono.
Infiniti Q30 (Seitenansicht)

Deshalb hat sie sich durch die Kooperation der Konzernmutter Renault-Nissan mit Daimler Zugriff auf die A-Klasse verschafft und daraus den Q30 geschnitten. Mit einem Grundpreis von 24.200 Euro hat der 4,43 Meter kurze Fünftürer den Eintritt in die noble Welt der Japaner mal eben um 12.000 Euro gesenkt. Zugleich ist der Q30 eine attraktive Alternative zur A-Klasse, die bei vergleichbarem Antrieb und ähnlicher Ausstattung deutlich teurer ist.

Bei Infiniti wird die A-Klasse erwachsen 

Dass der Infiniti Q30 die Technik der A-Klasse nutzt, ist außen kaum, innen dafür umso mehr zu erkennen. Während beispielsweise der Mercedes Citan nur ein Renault Kangoo mit Stern ist, hat Infiniti sehr viel mehr geändert, als nur das neue Logo an den Grill zu kleben. So haben der leicht aufgebockte Q30 und die deutlich flachere A-Klasse von außen kein einziges Blechteil gemein und gehen auch in der Bedienung zumindest in einigen Punkten eigene Wege. Der bei Mercedes am Lenkrad angeschlagene Wählhebel für die Automatik zum Beispiel prangt bei Infiniti wieder auf dem Mitteltunnel. Im Cockpit steckt bei den Japanern ein moderner Touchscreen und von der Birdview-Überwachung mit vier Kameras können die Mercedes-Fahrer beim Rangieren nur träumen. Außerdem sind die Sitze bequemer gepolstert und das ganze Auto ist weicher, komfortabler abgestimmt. Für Kurvenjäger ist das Original die bessere Wahl. Doch wer dem jugendlichen Ausdruck der A-Klasse nicht folgen will, bekommt von Infiniti das erwachsenere Auto. Selbst die Geräuschkulisse ist eine andere, weil Infiniti störende Sounds elektronisch unterdrückt und wohlige Töne noch verstärkt.

 

Reduzierte Auswahl, aber mehr Ausstattung

Im Gegensatz zu Mercedes hat Infiniti die Auswahl bei Antrieb und Ausstattung zwar deutlich reduziert. Doch deshalb haben die Japaner nicht gespart. Der Q30 bietet tendenziell mehr Extras für Komfort und Sicherheit ohne Aufpreis und übernimmt aus Stuttgart nur die stärkeren Motoren. So gibt es für den Infiniti einen 1,6-Liter-Benziner, wahlweise mit 122 PS oder 156 PS, und einen 2,0-Liter-Benziner mit 211 PS sowie zwei Diesel, die aus 1,5 oder 2,2 Liter Hubraum 109 PS oder 170 PS schöpfen. Alle Motoren lassen sich alternativ zum 6-Gang-Schaltgetriebe auch mit einer siebenstufigen Doppelkupplung bestellen. Wie bei Mercedes gibt es die stärkste Variante auf Wunsch auch mit Allradantrieb.

Zwar sind die Absatzzahlen des Q30 gemessen an A-Klasse & Co verschwindend gering. Doch für die Japaner hat sich die Kooperation mit den Schwaben offenbar gelohnt. Deshalb haben sie ein halbes Jahr nach dem Q30 auch den Mercedes GLA übernommen und daraus den QX30 gemacht. 

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