Einen interessanten Kunstnamen hat sich Hyundai für sein Sportcoupé ausgedacht. In „Veloster“ sind die Begriffe Velocity für Geschwindigkeit und Roadster enthalten. Beides stimmt nicht ganz, denn die Höchstgeschwindigkeit fällt mit 214 km/h für ein Fahrzeug dieser Gattung nur durchschnittlich aus, und in einen Roadster verwandelt den Veloster auch das gegen 1200 Euro Aufpreis lieferbare Glasschiebedach nicht.
Was den Koreaner von anderen Sportcoupés unterscheidet, ist vor allem sein ungewöhnliches Design, geprägt durch ein Heck, wie man es so noch nicht gesehen hat. Die Heckleuchten sind zwar horizontal ausgerichtet, liegen aber extrem hoch, sodass sie seitlich fast bis zur Hälfte der ausgestellten Radhäuser ragen. In der Heckklappe werden sie optisch durch höhlenartige Vertiefungen verlängert.
Konzessionen ans Design
Das sieht dynamisch aus, führt aber im Zusammenspiel mit dem abfallenden Dach, der breiten C-Säule und dem Heckspoiler zu einer sehr schlechten Übersichtlichkeit nach hinten. Zudem hat die Konstruktion eine hohe Ladekante zur Folge, die den Zugang zum Kofferraum erschwert. Für diesen ermittelte der ADAC ein Volumen von 285 Litern. Das ist Durchschnitt für diese Fahrzeuggattung.
Ein Alleinstellungsmerkmal des Veloster bildet das asymmetrische Layout der Türen. Auf der Beifahrerseite steht anders als auf der Fahrerseite ein zusätzliches Portal zur Verfügung – das kennt man in dieser Form nur von Kleinbussen und Lieferwagen. Der Zugang zur Rückbank wird damit zwar partiell erleichtert. Trotzdem finden dort nur Passagiere von höchstens 1,75 Metern Körpergröße ausreichend Platz.
Kein Verbrauchswunder
Verarbeitung und Bedienung des Veloster sind wie bei Hyundai üblich ohne Fehl und Tadel. Wenn das Sportcoupé in Tests dennoch selten Lobeshymnen erntet, so hängt das mit enttäuschten Erwartungen hinsichtlich der sportlichen Performance zusammen. Der Motor ist mit 186 PS zwar viel stärker als der 140 PS starke Vorgänger, vielen aber noch nicht stark und vor allem klangstark genug. Zudem fällt der Durchschnittsverbrauch bis zu drei Liter höher aus, als die Werksangabe mit 6,9 l/100 km verspricht.
Auch beim Fahrverhalten kann der Veloster keine besonderen Glanzpunkte setzen. Das Zusammenspiel von hartem Fahrwerk und teigiger Lenkung führt nicht ganz zu der Agilität, die man von Vertretern der Fahrzeuggattung Sportcoupé erwartet. Wer flottes Gleiten bevorzugt, kann mit dem Gebotenen aber zufrieden sein.
Fazit zum Hyundai Veloster FS
Mit dem Veloster nimmt Hyundai junge Männer, alleinstehende Frauen und junge Familien mit Kind ins Visier. In der Praxis dürfte es vor allem auf die jungen Männer hinauslaufen, denn der Veloster bietet ein extrovertiertes Design, das speziell in dieser Zielgruppe geschätzt wird.
Beim bulligen Heckdesign geht Hyundai eigene Wege, die aber mit Nachteilen im Alltag erkauft werden. Die zusätzliche Tür auf der Beifahrerseite ist dagegen ein echtes Plus, das die Rückbank in der Praxis aber vor allem als Ladefläche für Taschen und Tüten erschließt, denn viel Platz für Passagiere gibt es hinten nicht.
Den koreanischen Autoherstellern wird attestiert, dass sie in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht und zu den europäischen Herstellern selbst höherer Preiskategorien aufgeschlossen haben. Beim Veloster sind sich die Tester hingegen einig, dass Motor und Fahrwerk noch Luft nach oben lassen. Ganz so dynamisch, wie er aussieht, fährt sich die sportliche Hyundai nicht. Wer sich dennoch für ihn entscheidet, bekommt ein umfangreich ausgestattetes Auto von solider Qualität.