In Empfang nahmen die Kunden einen 4,25 Meter langen Fünftürer, der zum Kampfpreis von unter 15.000 Euro angeboten wurde. Vor allem mit der Sicherheitsausstattung wollte Hyundai von Anfang an punkten: An Bord waren serienmäßig ESP, sechs Airbags und aktive Kopfstützen. Den Komfortanspruch machte Hyundai mit elektrischen Fensterhebern und damals noch nicht selbstverständlicher mp3-Schnittstelle deutlich. Regensensor und Parkpiepser gab es gegen Aufpreis.
Unter der Motorhaube sorgten Benziner und Diesel für Fortkommen – alternative Antriebe, heute eine Selbstverständlichkeit bei den Koreanern, waren noch nicht im Gespräch. Die Vierzylinderantriebe deckten eine Leistungsspanne von 109 PS bis 140 PS ab. Der schnellste i30 kam zunächst auf 205 km/h, der sparsamste nach Norm auf 4,7 Liter Diesel (CO2-Ausstoß: 125 g/km).
Die Motoren werden effizienter
2007 stellte Hyundai die Kombi-Variante mit dem Namenszusatz cw vor und damit einen Gegenspieler auch zum Golf Variant oder dem Opel Astra Caravan. 2008 ging der Lademeister in den Handel. Mit 4,48 Meter war er 23 Zentimeter länger als der Fünftürer, der Radstand war um 5 Zentimeter gestreckt, das Standardladevolumen betrug statt 340 Litern 415 Liter und konnte auf 1395 Liter erweitert werden. Ein serienmäßiges Gepäcknetz und zusätzliche Staufächer machten das Auto nicht unpraktischer.
Im gleichen Jahr drückte ein neuer Diesel den Mindestverbrauch eines i30 auf 4,5 Liter (CO2-Ausstoß: 119 g/km). Der 1.6 CRDi kam auf 90 PS und 235 Nm, brachte immerhin 172 km/h und war wie die anderen Selbstzünder mit Partikelfilter ausgerüstet. Den Benchmark beim Verbrauch unter den Ottomotoren setzt vor dem Facelift von 2010 ein 1,4 Liter mit 109 PS, der sich nach Norm 6,3 Liter genehmigte (CO2-Ausstoß: 150 g/km), für den auch eine Start-Stopp-Automatik verfügbar war.
Die Neuauflage von 2011 brachte neben technischen Neuerungen eine weitere Karosserie-Variante: Erstmals gab es den i30 auch als dreitüriges Coupé zu kaufen – wenn auch im zeitlichen Abstand zur Messepremiere der zweiten Generation erst ab Anfang 2013. Die Optik der Neuauflage wurde selbstbewusster, abzulesen vor allem am kernigeren Frontdesign mit neuem Markengesicht, das gesamte Auto mit fünf Zentimetern Wachstum etwas länger. Die technische Ausstattung erweiterte Hyundai um einen Knie-Airbag, Kurvenlicht und eine elektrische Parkbremse. Beim Anfang 2012 in Genf vorgestellten 4,49 Meter langen Kombi wuchs das Stauvolumen auf 528 Liter (erweiterbar auf 1642 Liter). Gegen Aufpreis waren zum Beispiel ein Panoramadach und eine Rückfahrkamera verfügbar.
Ein GTI-Gegner betritt die Bühne
Bei den Motoren gab es keine grundsätzliche Neuausrichtung, aber neu entwickelte Aggregate. Zwei Diesel und zwei Benziner mit je 1,4 und 1,6 Liter Hubraum und einer Leistungsspanne von 90 PS bis 135 PS (CO2-Ausstoß: 108 bis 157 g/km) standen für alle Karrosserieformen zur Wahl. Zum Facelift 2015 kam eine auf 186 PS aufgebohrte Turboversion des 1,6-Liter als GTI-Gegner auf den Markt, die mit 219 km/h Spitze und einem Sprintvermögen von 8,0 Sekunden auf Tempo 100 auch die besten Fahrleistungen im i30 ermöglicht. Die Modellpflege brachte neben einer optionalen Doppelkupplungsautomatik mit sieben Gängen auch mehr Ausstattung – darunter optimierte Bi-Xenon-Scheinwerfer, Klimatisierung für die Frontsitze und einen neuen Parkassistenten.
Motorenseitig wurde ein neuer Einstiegsbenziner unter die Fronthaube montiert: ein 1,4-Liter mit 100 PS und 5,6 Litern Normverbrauch (CO2-Ausstoß: 129 g/km). Den Verbrauchsrekord im i30 knackte aber ein neuer 1,6-Liter-Diesel (128 PS) mit einem Verbrauch von 3,7 Litern (CO2: 97 g/km). Den ersten Schritt in Richtung alternativer Antriebe unternahm Hyundai aber schon 2014 als man zwischenzeitlich eine Umrüstung auf Autogas (LPG) für den i30 ab Werk anbot. Für die Elektrifizierung der Kompaktklasse aber schuf Hyundai ein neues Modell, den seit Herbst 2016 verfügbaren Ioniq.
Willkommen im Assistenzzeitalter
Die dritte Generation des Kompaktmodells war öffentlich erstmals auf dem Pariser Autosalon 2016 zu sehen – etwas flacher, breiter und damit dynamischer als der Vorgänger, was sich auch am auf mehr Sport getrimmten Fahrwerk und der direkteren Lenkung zeigte. Den Unterschied markierten auch die weit größere Auswahl an Assistenzsystemen und erstmals ein Dreizylinder, der Einzug hielt.
Auch bei der Ausstattung legte Hyundai nach und brachte das teils aufpreispflichtige Angebot im i30 wieder auf die Höhe der Zeit – mit LED-Scheinwerfern, adaptivem Tempomat, Spurhalteassistent, Querverkehr-Warner, City-Notbremse und Müdigkeitswarnung. Seit der Neuauflage versteht sich das Infotainment mit 8-Zoll-Touchscreen per Apple CarPlay und Android Auto auch mit dem Smartphone. Das Kofferraumvolumen ist im nunmehr 4,34 Meter langen Fünftürer auf standardmäßig 395 Liter gewachsen, im seit Juli 2017 verkauften und 4,58 Meter langen Kombi auf 602 Liter.
Derzeit ist der Generationswechsel noch nicht ganz abgeschlossen. Für die IAA im September 2017 wird als dritte Variante ein fünftüriges Fahrzeug erwartet, das Elemente von Coupé, Limousine und Kombi vereinen soll. Angekündigt hat Hyundai auch ein erstes Modell der neuen Performance-Marke N, dieser i30 N kommt im Herbst und wird in der kleinsten von zwei Ausbaustufen 250 PS haben.