Verbrauchsgünstigste Motorisierung war ein einige Monate später nachgereichter 1,4 Liter großer Selbstzünder mit Common-Rail-Einspritztechnologie und 90 PS, den Hyundai mit 3,75 Litern auf 100 Kilometer und einem CO2-Ausstoß von 99 g/km angab. Dafür stattete der Hersteller die i-Blue genannte Version mit Start-Stopp-Automatik, verbesserter Aerodynamik und Leichtlaufreifen aus.
Während die Motorenpalette trotz teils sehr guter Effizienz der Aggregate aber mit moderater Leistung und keinen Experimenten bei der Antriebstechnologie kleinwagentypisch war, warb das Modell mit einer für die damalige Zeit umfangreichen Sicherheitsausstattung um Kunden. Schon die Basisversion fuhr mit sechs Airbags, ESP und aktiven Kopfstützen. Dies unterstrich auch das Ergebnis beim Euro-NCAP-Crashtest, wo der i20 mit der Bestwertung von fünf Sternen abschnitt. Gegenüber dem Vorgänger war der i20 um 11 Zentimeter auf 3,94 Meter gewachsen und bot ein Kofferraumvolumen von 295 Litern, das sich auf 1060 Liter erweitern ließ.
Der Ruf der Sparsamkeit
Zum Facelift im Jahr 2012 machte der i20 seinem Ruf als Sparauto im durchaus positiven Sinne weiter Ehre, indem auch er der Mode des Downsizings nachgab: Sein Hersteller pflanzte ihm einen Dreizylinder-Diesel mit 1,1 Liter Hubraum und 75 PS ein, der den Normverbrauch auf 3,2 Liter drückte und den CO2-Ausstoß auf 84 g/km. Immerhin 158 km/h war der i20 damit maximal schnell – gegenüber 190 km/h des bis Ende 2010 angebotenen 1,6-Liter-Diesels mit 116 PS, der 4,4 Liter brauchte (CO2: 117 g/km). Neben der Überarbeitung der restlichen Motoren wurde der Kleinwagen anderen Modellen des Herstellers optisch angepasst – mit neuen Scheinwerfern, Blinkern, Heckleuchten und einem markanteren Kühlergrill.
Erneut auf dem Pariser Autosalon, als Zeichen an die vorwiegend europäische Kundschaft des Polo-Konkurrenten, debütierte im Herbst 2014 die zweite und derzeit noch aktuelle i20-Generation – designt in Deutschland, gefertigt in der Türkei. Gestreckt auf 4,04 Meter Außenlänge verzeichnete Hyundai ein gewachsenes Raumangebot, das sich auch dem leicht verlängerten Radstand verdankte. So wurde der i20 nicht nur als vollwertiger Fünfsitzer angepriesen, sondern konnte nun auch 326 Liter hinter der steilen Heckklappe verpacken – mehr als beim fünftürigen VW Polo, der 280 Liter fasst.
In Sachen Komfort und Assistenzsysteme legte Hyundai mit einem erstmals verfügbaren Panoramaschiebedach, beheizbarem Lenkrad oder etwa einer Spurführungshilfe nach. Mittlerweile gilt die Auswahl an elektronischen Helfern aber als eher klein, so sind etwa Verkehrsschilderkennung oder Müdigkeitswarnung nicht erhältlich, von komplexeren Systemen ganz abzusehen.
Dreitürer im eigenständigen Coupé-Look
Und das Downsizing ging weiter – diesmal bei den Benzinern: Ein neuer 1,0-Liter-Dreizylindern mit 120 PS, erhältlich seit 2016, kam in Verbindung mit einem Fünfgang-Handschalter auf einen Normverbrauch von 4,5 Litern bei 99 Gramm CO2 je Kilometer. Zum Marktstart bezogen die Ottomotoren ihre Kraft aber noch je aus vier Brennkammern und gaben 75 PS bis 100 PS ab. Dieselseits kamen Drei- und Vierzylindermotoren mit 75 PS und 90 PS aus 1,1 bzw. 1,4 Litern Hubraum zum Einsatz.
Noch bevor der Dreizylinder-Ottomotor Einzug hielt, tat sich Neues im Look, das das Fehlen des Dreitürers zur Messepremiere erklärte: Denn die Version mit weniger Türen legte der Hersteller 2015 als Coupé mit eigenständigen Designmerkmalen nach. Auf der Messe in Genf stand die schnittigere Variante mit dicken Blechwülsten über den Hinterrädern, optisch mittels einer Verkleidung durchbrochenen C-Säule und – wie für ein Coupé typisch – längeren Türen. Untypisch für ein Coupé dagegen: Gegenüber der Fünftürer wuchs der Kofferraum um 10 Liter. Entsprechend dem sportlicheren Anspruch bietet Hyundai nur die beiden stärksten Benzin- und Dieselmotoren an.
Ebenfalls 2015 feierte der i20 als Outdoor-Version Messepremiere – in Frankfurt auf der IAA. Das Auto mit dem Namenszusatz Active, zwei Zentimetern mehr Bodenfreiheit und robusten seitlichen Verkleidungselementen, aber nach wie vor Frontantrieb, ist nicht zu verwechseln mit dem seit Ende 2010 erhältlichen Crossover ix20 auf Basis des Minivans Venga.