Gründlich entstaubt, wird der 3,57 Meter kurze Kleinwagen vom Mauerblümchen zum Sympathieträger, der sich im Innenraum sogar ein paar bunte Tupfen auf den Sitzen und etwas Noblesse im Plastikcockpit erlaubt – damals keine Selbstverständlichkeit bei einem Kleinwagen, erst recht nicht bei einem koreanischen Hersteller.
Der i10 markiert den Abschied vom Atos
Aber der als eines der ganz wenigen Autos auf dem deutschen Markt in Indien gebaute i10 punktet gegenüber seinem Vorgänger auch mit ein paar handfesten Vorteilen: Obwohl die Länge unverändert ist und er in der Höhe sogar ein paar Zentimeter einbüßt, bietet er dank fünf Zentimetern mehr Breite und einem stattlichen Radstand von 2,38 Metern spürbar mehr Platz für die Passagiere. Nur für die Koffer wird es bei einem Ladevolumen von 225 bis 1000 Litern etwas knapp.
In Fahrt bringen den i10 der ersten Generation zunächst ein Benziner und ein Diesel mit jeweils 1,1 Liter Hubraum, die auf 66 oder 75 PS kommen und nicht mehr als 165 km/h schaffen. Später folgt noch ein 1,2-Liter-Benziner mit 75 PS. Dafür fliegt mit der ansonsten vor allem kosmetischen Modellpflege im Jahr 2011 der Diesel aus dem Programm.
Neue Größe unter den Kleinen
Als Hyundai auf der IAA im Herbst 2013 die zweite Generation des i10 an den Start bringt, ist der Preis sogar ein wenig gesunken und beginnt nun bei 9950 Euro, doch die Ansprüche sind deutlich gestiegen: Das Design des Fünftürers ist souverän und erwachsen und das Ambiente ambitioniert: Alle Metallteile im Innenraum verkleidet, keine offenen Schraubenköpfe, Zierleisten aus Chrom und mattierte Kunststoffe in bunten Farben – da hat selbst der so qualitätsversessene VW-Chef Martin Winterkorn bei seinem IAA-Rundgang über den Hyundai gestaunt.
Dazu kommt das deutlich bessere Platzangebot: Weil der i10 um acht Zentimeter in die Länge und sechs Zentimeter in die Breite geht, taugt er nun tatsächlich für vier Erwachsene und hat mit 252 Litern das größte Kofferraumvolumen seiner Klasse. Mit umgeklappter Rückbank bietet er 1 046 Liter Stauraum und übertrifft den VW Up so um zehn Prozent. So wird er zur neuen Größe unter den Kleinwagen.
Im Basismodell arbeitet ein neuer Dreizylinder mit einem Liter Hubraum und 67 PS, den es erstmals auch mit einer Flüssiggas-Umrüstung ab Werk gibt. In der gehobenen Variante kommt ein 1,2 Liter großer Vierzylinder mit 87 PS zum Einsatz. Je nach Modell- und Getriebevariante liegt der Verbrauch bei 4,6 bis 6,2 Litern.
Zugleich bringen die Koreaner Konkurrenten wie den VW Up, den Toyota Aygo oder den Kia Picanto mit einer üppigen Ausstattung in Zugzwang: Sechs Airbags zum Beispiel sind deshalb immer Standard und gegen Aufpreis gibt es für diese Klasse ungewöhnliche Extras wie ein beheizbares Lederlenkrad oder eine Klimaautomatik. Und fünf Jahre Garantie gibt es in dieser Klasse sonst auch bei kaum einem anderen Modell.