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Hyundai H-1 (Serie)

Alle Modelle mit Tests, Daten, Preisen und Kosten

Der H-1 ist sozusagen der Bulli von Hyundai. Wie beim Wolfsburger Platzhirschen im Segment der Kastenwagen gibt es auch beim H-1 zwei Varianten: Eine Nutzfahrzeugversion mit einer Sitzreihe vorn, die den Beinamen Cargo trägt, und eine Pkw-Version mit höherwertiger Innenausstattung und acht Sitzen – den H-1 Travel. Dabei macht der mit 5,15 Metern lange Hyundai seine Sache gut und schlecht zugleich. Überaus groß ist das Raumangebot, wobei die Sitze variabler sein könnten. Abstriche gibt es dagegen in der Sicherheitsausstattung und bei den Assistenzsystemen. Zu den Konkurrenten gehören die Mercedes V-Klasse und der Citroën Space Tourer.

Gebraucht ab
1.480 €

Daten

Für den heckgetriebenen Koreaner gibt es nur einen einzigen Dieselmotor. Der 2,5-Liter-Vierzylinder ist jedoch immerhin in drei Ausbaustufen mit 116 PS, 136 PS und 170 PS zu haben. Damit variiert die Höchstgeschwindigkeit zwischen 154 km/h und 180 km/h und die Normverbräuche liegen zwischen 7,5 Litern (197 g/km CO2) für die beiden schwächeren und 8,4 Litern (225 g/km CO2) für den kräftigeren H-1. Mit 5,15 Metern Außenlänge, 1,92 Metern Breite und 1,93 Metern Höhe bietet der achtsitzige Kleinbus Stauraum für 851 Liter Gepäck. Die Zuladung beträgt knapp 700 Kilogramm, die Anhängelast 1,5 Tonnen. Weil der Tank 75 Liter fasst, liegt die Reichweite bei erstaunlichen 1.000 Kilometern.

  • acht Sitze
  • 851 Liter Stauraum
  • rund 1.000 Kilometer Reichweite 

Test

Zu den Vorzügen des Hyundai H-1 zählt das Fahrwerk, das als sicher und komfortabel zugleich gilt. Auch die Fahrleistungen überzeugen, vor allem die des 170-PS-Diesels. Und obwohl der H-1 mit 2,2 Tonnen kein Leichtgewicht ist, hält er sich im Verbrauch zurück. Groß ist das Platzangebot. Im H-1 können bis zu acht Erwachsene samt ihrem Gepäck mitfahren. Die Sitze sind allerdings nicht sehr variabel. Zwar sind sie neigungsverstellbar, ausbauen kann man sie aber nicht. Die zweite Sitzreihe kann immerhin in der Länge verschoben werden. Die Sicherheitstechnik gilt als in die Jahre gekommen.

  • viel Platz für Passagiere und Gepäck
  • gute Fahrleistungen
  • dürftig variabler Innenraum

Preise

Der koreanische Bus gilt als günstige Alternative im Segment. Los geht es bei 31.952 Euro für den 2.5 CRDi mit 116 PS (Stand Februar 2018). Dazwischen rangiert die 136-PS-Version mit 34.213 Euro. Am teuersten mit 35.284 Euro ist der Hyundai H-1 mit 170 PS, der dann allerdings auch schon serienmäßig mit 5-Gang-Automatik und Tempomat fährt. Allerdings fehlen dem Fahrzeug Selbstverständlichkeiten: So kostet es beispielsweise satte 1.999 Euro Aufpreis, soll die dritte Sitzreihe ausbaubar sein. Ein Navigationsgerät schlägt mit mehr als 1.300 Euro zu Buche und noch nicht mal ein Radio gehört zur Grundausstattung. Außerdem sollte man beachten: Der Wertverlust des mittlerweile in die Jahre gekommenen Modells ist recht hoch – zumindest im Vergleich mit dem Platzhirschen aus Wolfsburg oder der Mercedes V-Klasse.

  • günstiger Preis
  • hoher Wertverlust
  • klägliche Serienausstattung

Serienbeschreibung

Die erste Generation des H-1 war mit knapp 4,70 Metern noch eine Klasse tiefer angesiedelt und damit mehr Großraumlimousine denn Kleinbus. Sie kam 1997 in Deutschland auf den Markt.


Hyundai H-1 (Vorderansicht - schräg)
Das Raumangebot des H-1 ist angesichts seines Formats üppig.
Hyundai H-1 (Seitenansicht)

Das Raumangebot des ersten H-1 war angesichts seines Formats üppig. Neben dem Siebensitzer konnte der Starex auch als Neunsitzer bestellt werden, in dem die Passagiere auf drei Reihen verteilt saßen. Die zweite Sitzreihe ließ sich um 40 Zentimeter längs verschieben, was eine gewisse Flexibilität schuf. Im Siebensitzer ließen sich die Plätze sechs und sieben seitlich anklappen, so dass dann immerhin 364 Liter in den Kofferraum passten. Bei komplett umgeklappten Sitzen waren es sogar 3.295 Liter. Serienmäßig an Bord waren zwei Airbags, ABS, Servolenkung, Zentralverriegelung sowie elektrische Fensterheber. Beim H-1 mit ausgeräumtem Laderaum für Gewerbetreibende, der auf 5,03 Meter verlängert war, wuchs der Laderaum auf 5,7 Kubikmeter, die Nutzlast betrug mehr als 1,2 Tonnen.

Automatikgetriebe ja. Allradantrieb nein

In punkto Motoren sorgten beim Starex ein 2,4 Liter großer Benziner mit 112 PS sowie ein Turbodiesel mit wahlweise 80 PS und 101 PS aus 2,5 Litern Hubraum für mäßigen Vortrieb, der zwischen 145 und 155 km/h endete. Auch der Durchschnittsverbrauch wirkt aus heutiger Sicht leicht aus der Zeit gefallen. Für die Diesel wurden nach Norm 9,6 und 9,8 Liter angegeben, für den Benziner 12,5 Liter. 2003 reichte Hyundai einen kräftigeren Selbstzünder mit 140 PS nach. Ein Automatikgetriebe gab es gegen Aufpreis, Allradantrieb jedoch gar nicht. 2007 lief diese erste Generation aus.

Zweite Generation

Mit der Neuauflage von 2008 änderte sich dann einiges. Der H-1 streckte sich nun äußerlich eindeutig in die Klasse der Kleinbusse, was zum einen an dem Längenwachstum auf 5,15 Meter lag, zum anderen aber auch am Außendesign, das nun kastenförmiger geraten war. Änderungen brachte der Modellwechsel auch beim Namen: Bei der zweiten Generation heißt die Pkw-Variante Travel und der Kastenwagen Cargo.

Die Sicherheitsausstattung der zweiten H-1-Generation umfasste serienmäßig Airbags für Fahrer und Beifahrer, ABS, das Schleuderschutz-System ESP und eine Antriebsschlupfregelung gegen durchdrehende Räder. Allradantrieb war aber nach wie vor nicht eingeplant. Dass Hyundai das Fahrzeug vorrangig als Nutzfahrzeug sah, zeigte sich daran, dass man die Preise in netto ohne Steuern kommunizierte. Ebenfalls gewerbekundenfreundlich wurden die Transportleistungen angegeben: Fünf Kubikmeter Ladekapazität bei bis zu 1,1 Tonnen Zuladung und 2,3 Tonnen Anhängelast. Der Laderaum war üppige 2,38 Meter lang. Regulär sind auf beiden Seiten Schiebetüren verbaut – ein Pluspunkt gegenüber dem VW-Bus.

Unter der Motorhaube wurde zunächst nur ein 2,5 Liter großer Vierzylinderdiesel mit 170 PS angeboten, der das Auto in Sachen Fahrleistungen konkurrenzfähig machte. Das maximale Drehmoment lag bei 392 Nm, mit dem der Hyundai H-1 bis zu 180 km/h schnell werden konnte. Der Durchschnittsverbrauch lag bei 8,5 Litern. 2011 reichte der Hersteller zwei schwächere Ausbaustufen des Selbstzünders mit 116 PS und 136 PS nach, mit denen auch der Rußpartikelfilter zur Selbstverständlichkeit wurde. Seitdem gibt es den stärksten Motor nur noch mit 5-Gang-Automatik, die bei den schwächeren und regulär über sechs Gänge handgeschalteten Versionen Aufpreis kostet.

Weniger konkurrenzfähig ist mittlerweile das Angebot an Sicherheitsausstattung und Assistenzsystemen des seit 2008 gebauten Modells. Zwar bemüht sich Hyundai beim Travel mit Features wie einem kühlbarem Handschuhfach, Lenkradheizung, elektrisch anklappbare Außenspiegel, Rückfahrkamera, Tempomat oder Ledersitzen um einen Hauch von Komfort und Fortschrittlichkeit. Doch die Scheinwerfer etwa gibt es nur mit Halogen-Leuchten statt Xenon oder gar LED, adaptive Systeme fehlen ebenso wie Spurhelfer oder etwa ein Totwinkelwarner.

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