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Honda Jazz (Serie)

Alle Modelle mit Tests, Daten, Preisen und Kosten

Der Honda Jazz ist ein fünftüriger Kleinwagen, der seit 2001 gebaut und mittlerweile in der dritten Generation angeboten wird. Brandneu war der Name in der Firmengeschichte des japanischen Auto- und Motorradherstellers allerdings damals nicht. Bereits 1983 hatte sich Honda an einem Kleinwagen versucht, der auch auf dem europäischen Markt eingeführt wurde. 

Neu ab
25.890 €
Gebraucht ab
350 €

Daten

Der Honda Jazz wird seit Anfang 2018 mit einer zweiten Motorisierung angeboten. Während der 1,3-Liter-Vierzylinder-Saugbenziner mit 102 PS bereits seit dem Start der dritten Generation in 2015 erhältlich und trotz 190 km/h Höchstgeschwindigkeit kein Dynamiker ist, setzt der neue 1,5-Liter-Direkteinspritzer nun auch sportliche Akzente. Zwar mag man sich zunächst wundern, warum 28 Mehr-PS die Tachonadel nicht in neue Regionen führen, schafft doch auch der 130 PS starke Direkteinspritzer nur maximal 190 km/h. Der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 jedoch gelingt dem neuen Motor in 8,7 Sekunden, und damit zweieinhalb Sekunden schneller als dem kleineren Basis-Benziner. Dass der Normverbrauch laut Hersteller dennoch bei nur knapp 6,0 Litern liegt macht das quirlige 1,5-Liter-Triebwerk noch sympathischer.

  • nur zwei Benzin-Motoren, aber weder Diesel noch Hybrid
  • spritzige und dennoch sparsame 1,5-Liter-Top-Motorisierung mit 130 PS 
  • Top-Motor in der Spitze nicht schneller als Basis-Motor

Test

Die neue, auf den ersten Blick sichtbare Sportlichkeit des Honda Jazz geht über reine Kosmetik deutlich hinaus. Denn der 1,5-Liter-Direkteinspitzer-Benziner mit 130 PS ist ein typisches Honda-Produkt. Wie von Honda-Motoren bekannt, ob in Auto oder Motorrad, liebt das 130 PS starke Aggregat hohe Drehzahlen. Während der Vierzylinder zunächst noch eher gelassen antritt, legt er ab 4.000 Umdrehungen mächtig zu. Bis etwa 7.000 U/min geht es dann sehr flott vorwärts. Für manch einen vielleicht sogar etwas zu flott. Denn der Jazz baut konstruktionsbedingt etwas höher und verfügt damit auch über einen höheren Schwerpunkt. Und obwohl das Auto jederzeit hundertprozentig sicher um die Kurve kommt, mag nicht jeder Fahrer das – subjektive – Gefühl, ein wenig vom Asphalt entkoppelt zu sein. Letztlich aber ist das Jammern auf hohem Niveau. Denn in erster Linie bleibt der Jazz das, was er schon immer war: ein Raumwunder. Auch die dritte Jazz-Generation glänzt wie jede zuvor mit ihrem üppigen Platzangebot. So beträgt das Stauraumvolumen bis zu 1.314 Liter.

  • 130-PS-Motor
  • sicheres Fahrverhalten
  • Kofferraumvolumen bis zu 1.314 Liter

Preise

Die Preise für den Jazz beginnen bei 16.640 Euro. Dafür bekommt man den 1,3-Liter-Benziner, dessen 102 PS allemal reichen, um nicht nur in der Stadt, sondern auch auf der Autobahn angemessen voranzukommen. Gewählt werden kann zwischen den vier Ausstattungslinien „Trend“, „Comfort“, „Elegance“ und „Dynamic“ – wobei die 1,5-Liter-Version an die „Dynamic“-Ausstattung gekoppelt ist und 19.990 Euro kostet. Allerdings bleibt dann die potenzielle Aufpreis-Liste erfreulich kurz. Denn im „Dynamic“-Preis enthalten sind bereits nahezu alle sinnvollen Assistenz-Systeme wie Berganfahrhilfe, City-Notbremsassistent, Einparkhilfe vorne und hinten, Fernlichtassistent, Tempomat und Kollisionswarnsystem, Licht- und Regensensoren, ein Spurhalteassistent und eine Verkehrszeichenerkennung. Lediglich für ein Infotainment-Navigationssystem sind hier noch 600 Euro und für das CVT-Automatikgetriebe 1.300 Euro zu zahlen.

  • Einstieg mit dem 1,3-Liter-Benziner ab 16.640 Euro
  • Top-Modell mit 1,5-Liter-Benziner ab 19.990 Euro
  • höchste Ausstattung serienmäßig mit den gängigen Assistenzsystemen

Serienbeschreibung

Schon ab der ersten Generation war der Honda Jazz ein echtes Raumwunder mit exzellentem Platzangebot.


Honda Jazz (Vorderansicht - schräg)
Der Honda Jazz verfügt über eine geradezu verblüffende Variabilität.
Honda Jazz (Seitenansicht)

1983 brachte Honda einen dreitürigen Kleinwagen namens "City" auf den europäischen Markt. Dabei hatte der Hersteller nicht an den Konkurrenten Opel gedacht. Da der deutsche Autobauer zu dieser Zeit eine ebenfalls dreitürige Schrägheck-Variante seines Erfolgsmodells Kadett als „Kadett City“ anbot und gegen Honda eine Klage wegen Markenrechtsverletzung angestrengt hatte, entschieden sich die Japaner kurzerhand, den Namen ihres Autos in „Jazz“ zu ändern.

Ein langes Leben war diesem ersten Jazz-Modell aber nicht gegönnt. Bereits nach drei Jahren stellte Honda 1986 die Produktion wieder ein. Erst zehn Jahre später, 1996, besetzte der größte Motorenhersteller der Welt das Kleinwagen-Segment erneut, nun mit dem Modell „Logo“. Der Logo wiederum wurde 2001 abgelöst vom Honda Fit, den man ein Jahr später auch auf den europäischen Markt einführte – erneut als Honda Jazz. Den „funktionalsten Kleinwagen der Welt" zu bauen, lautete nun der nicht gerade bescheidene Anspruch der Japaner an die eigene Ingenieurskunst.

Tatsächlich aber glänzte bereits diese erste Generation des Jazz mit einem – nicht nur – für einen Kleinwagen exzellenten Platzangebot sowie einer geradezu verblüffenden Variabilität. Eigenschaften, die dem Jazz in diesem Segment rasch ein Alleinstellungsmerkmal garantierten. Bei der Motorisierung hingegen zeigte man sich weniger spendabel. Ausschließlich mit Benzinern wurde der Jazz angeboten, entweder mit einem 78 PS starken 1,2-Liter-Aggregat oder einer 1,4-Liter-Version mit 83 PS. Eine Diesel-Variante war auch 2008 zum Start der zweiten Generation des Jazz nicht erhältlich. Neben einem 1,2-Liter-Motor mit 90 PS und einer 1,3-Liter-Variante mit 100 PS stellte man dafür 2011 im Rahmen einer Modellpflege eine Hybrid-Version vor. Das „Jazz Hybrid IMA“ genannte Modell kombiniert einen 88 PS starken 1,3-Liter-Benzinmotor mit einem 14-PS-Elektroaggregat. Ansonsten aber blieb – im besten Sinne – vieles beim Alten.

Honda sagt: „Mehr Platz als in der S-Klasse“

Denn nach wie vor gab sich der Jazz als wahres Raumwunder, worauf man bei Honda stolz ist. So stolz, dass Projektleiter Makoto Konishi 2015 anlässlich der Vorstellung der dritten und damit aktuellen Generation des Jazz nicht nur eine weitere Verbesserung des Platzangebots verkündete, sondern gleich noch behauptete: „Wir bieten sogar mehr Innenraum als eine aktuelle Mercedes S-Klasse.“ Das mochte ziemlich verwegen klingen für ein Auto von vier Meter Außenlänge (die S-Klasse ist mehr als einen Meter länger). Tatsächlich aber sind Fahrer und drei Passagiere im Jazz weitaus kommoder unterwegs als in vielen Autos aus höherklassigen Segmenten. Und auch in Sachen Variabilität spielt der Jazz dank seiner „Magic Seats“ in seiner ganz eigenen Liga. Weil sich die Sitzfläche der Rückbank ähnlich wie Kinogestühl einklappen lässt, taugt der Jazz auch zum Transport sperriger Güter, bei denen jeder andere Kleinwagen kapitulieren müsste. Nur bei der Motorisierung gaben sich die Japaner noch knauseriger als bei den beiden Generationen zuvor. So war zunächst nur ein einziger Motor erhältlich, ein 1,3-Liter-Benziner mit 102 PS. Eine Hybrid-Variante wurde in Europa gar nicht mehr angeboten. Erst knapp drei Jahre später, im Rahmen einer erneuten Modellpflege, spendierte Honda seinem Erfolgsmodell einen weiteren Motor. 

Jazz und Sport

Der aber hat es in sich und stellt die stärkste Motorisierung überhaupt in der „Jazz“-Historie dar. Denn der Anfang 2018 auch in Deutschland eingeführte 1.5 i-VTEC-Benziner leistet sportliche 130 PS, die dem Kleinen mit dem großen Innenraum gut zu Gesicht stehen. Und weil der Jazz mit Heckspoiler und Seitenschwellern ans aktuelle Markengesicht angepasst wurde, erinnert er optisch sogar ein klein wenig an Hondas bulligen 320-PS-Kracher, den Civic Type R. Bei aller Annäherung an den Zeitgeist aber wird der Jazz nach wie vor für seine Kerntugenden Platzangebot und Variabilität geschätzt. All diese Vorteile gegenüber Konkurrenten wie VW Polo, Opel Corsa oder Skoda Fabia ändern allerdings nichts daran, dass der Jazz auf dem deutschen Markt eher ein Mauerblümchen-Dasein fristet. Während der kleine Honda seit 2001 weltweit rund sieben Millionen Kunden gefunden hat, verkauft er sich in Deutschland gerade einmal 5.000 Mal im Jahr.

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