Die Welt hat sich seit den 1960er-Jahren weitergedreht, und die sportlich orientierten Kunden haben sich reihenweise Kompakt-Sportlern à la Ford Escort XR3 oder später Focus ST und RS zugewandt. Wer aber ohne variablen Innenraum auskommt und auf üppige Platzverhältnisse im Fond verzichten kann, ist beim Mustang an der richtigen Adresse.
Denn der Mustang bietet als sportliches Coupé oder Cabriolet bereits in der Basis einen sparsamen und trotzdem dynamischen Vierzylinder-EcoBoost-Motor. Rein objektiv betrachtet, ist der kleine Motor eine sehr gute Wahl, denn auch viele andere Sportwagen sind mit leistungsfähigen Vierzylindern ausgerüstet, ohne dass dem Fahrer dabei ein Zacken aus der Krone fällt. Allerdings ist der Mustang ein Amerikaner, und die gusseisernen Fans können ohne V8-Brabbeln keinen Kilometer zurücklegen.
Günstige Preise, aber wenige Optionen und Individualisierungsmöglichkeiten
Der Mustang ist ein preisgünstiger Sportwagen mit allem Drum und Dran, was man zum komfortablen und schnellen Fahren braucht. Wenn man dennoch Wünsche äußern möchte, dann fehlen einige Assistenz- oder Sicherheitsfeatures, die durchaus auch nicht serienmäßig sein müssen. Weiter wünscht sich der potenzielle Pony-Treiber mehr Möglichkeiten, seinem individuellen Geschmack Rechnung zu tragen. Und auch dafür würde er gern etwas bezahlen.
Ein ordentlicher Sportwagen mit Verbesserungsbedarf im Detail
Die günstigen Basispreise, die kräftigen Motoren und die über 50 Jahre währende Tradition des Pony-Cars machen den Ford Mustang nicht nur für Freunde von US-Cars zur interessanten Alternative zu europäischen oder japanischen Sportwagen. Voraussetzung ist allerdings eine gewisse Leidensbereitschaft bei der Innenraumanmutung, und wer den V8 wählt, muss auch mit einem gesunden Durst rechnen. Wichtig ist zudem, ein späteres Exemplar von Ende 2017 zu bekommen, welches bereits bei den Sicherheitssystemen aufgewertet worden ist und bei einem erneuten Euro-NCAP-Crashtest mehr als die zwei erzielten Sterne bekommen dürfte. Weiter gilt es zu bedenken, dass das Modelljahr 2018 schon vorgestellt wurde. Auch hier zahlt sich Geduld aus, weil der Mustang vermutlich einige technische Verbesserungen mit auf den Weg bekommen wird, und bestimmt gehören Verfeinerungen im Interieur ebenfalls zur To-do-Liste der Entwickler in Dearborn.
Fazit zum Ford Mustang
Bei Autos vom Schlage eines Ford Mustang geht es in erster Linie um Emotionen, einen Herzenswunsch, ein Stück US-Lebensstil. Trotzdem kann der Mustang durchaus auch eine Vernunftentscheidung sein, wenn man ihn als Vierzylinder-EcoBoost kauft. Für weniger Geld ist kaum ein hübscheres und sportlicheres Gefährt zu bekommen, das sich zudem auf eine sehr lange Historie berufen kann. Allerdings wird der US-Fan mit dem Vierzylinder nicht glücklich. Für die Mehrheit der Mustang-Kunden ist das keine Frage, sie entscheiden sich für den `Wenn-schon-denn-schon´-V8 und nehmen die etwas höheren Spritkosten gern in Kauf. Gespart haben sie ja bereits beim günstigen Einstandspreis.