Im dritten Produktionsjahr wurden dann erstmals deutlich mehr als 10.000 Ford Kuga in Deutschland verkauft, 2012 gelang es erstmals, die Marke von 20.000 Fahrzeugen zu knacken. Nach dem Modellwechsel Anfang 2013 steigerte Ford den Kuga-Absatz kontinuierlich bis auf 34.600 im Jahr 2016. Damit hat sich das Verhältnis zum Tiguan von anfänglich 1:10 auf weniger als 1:2 verbessert; das Facelift 2017 lässt eine weitere Steigerung erwarten.
Zum schnittigen Design und zum flotten Fahrverhalten gesellt sich ein breites Motorenangebot
Die erste Generation des Ford Kuga feierte ihr Debüt auf der IAA 2007 und kam ab Anfang 2008 in den Verkauf. Der erste Gelände-Ford, der nicht wie etwa sein Vorgänger Maverick aus Amerika kam, sondern in Europa entwickelt wurde, gefiel auf Anhieb durch sein Kinetic-Design. Der Kuga basierte auf dem Ford Focus/C-Max und entstand bis zu seiner Ablösung im Herbst 2012 im deutschen Ford-Werk in Saarlouis. Als Motor kam für das mit Front- und Allradantrieb (2.000 Euro Aufpreis) erhältliche SUV zunächst nur ein 136 PS starker 2,0-Liter-Turbodiesel aus einer Gemeinschaftsentwicklung mit Peugeot zum Einsatz. Erst Ende 2008 bot Ford auch einen Fünfzylinder-Benziner mit 2,5 Litern Hubraum und 200 PS an, mit dem der Kuga die 200-km/h-Schallmauer durchbrach. Wahlweise gab es für diesen Motor auch eine Fünfgang-Automatik.
2010 ersetzten die Kölner den Turbodiesel durch ein moderneres Triebwerk mit gleichem Hubraum in den Leistungsstufen 140 und 163 PS. Einzug hielt bei den Dieselmodellen auch erstmals ein Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebe, das aber nur für die Allradvarianten erhältlich war. Im Normverbrauch lagen die Diesel rund vier Liter unter dem weiterhin angebotenen Benziner. Verfügbar waren zunächst zwei Ausstattungsvarianten: die Grundversion Trend und die komfortablere Linie Titanium, die unter anderem einen Tempomaten, Klimaautomatik und Leichtmetallräder umfasste. 2011 kam die luxuriösere Linie Individual dazu, die neben optischen Accessoires größere Räder, eine Einparkhilfe und gegen Aufpreis auch Lederpolster bot.
Der Modellwechsel 2013 gab dem Kuga einen deutlichen Schub.
Nach rund 60.000 in Deutschland verkauften Exemplaren gab der Modellwechsel 2013 dem Kuga viel Schub. 2016 war der Ford im boomenden SUV-Markt in Deutschland vor Modellen wie Opel Mokka, BMW X1, Nissan Qashqai sowie Audi Q3 und Q5 die Nummer zwei. Die zweite Generation wurde von Ford – wie zuvor schon der Focus – nicht mehr vornehmlich für Europa, sondern als Weltauto konzipiert, das schon ab Mitte 2012 als Ford Escape in Nordamerika auf die Straßen rollte. Der Europaverkauf startete im März 2013, ein Jahr nach der Premiere auf dem Genfer Salon.
Der Kuga II, der statt in Saarlouis für den europäischen Markt nun im spanischen Werk Almussafes bei Valencia vom Band läuft, wuchs in der Länge um knapp neun Zentimeter auf 4,53 Meter, auch das Kofferraumvolumen nahm leicht zu. Neu war bei seiner Einführung eine auf Wunsch lieferbare elektrisch bedienbare Heckklappe, die dank eines Sensors unterhalb der hinteren Stoßstange auch mit einer Fußbewegung gesteuert werden kann.
Das Motorenangebot ist größer als bei der ersten Generation. Statt des durstigen Fünfzylinder-Benziners gibt es einen neuen, verbrauchsgünstigeren 1,6-Liter-EcoBoost-Vierzylinder mit 150 PS, Frontantrieb und 6-Gang-Schaltgetriebe oder mit 182 PS, Allrad und Automatik. Im Herbst 2014 werden diese beiden Triebwerke durch gleich starke und nochmals sparsamere 1,5-Liter-Motoren ersetzt, seit Sommer 2016 wird dieses Triebwerk zudem in einer Einstiegsvariante mit 120 PS angeboten, ebenfalls mit Frontantrieb und Schaltgetriebe.
Im Dieselbereich bleibt es zunächst bei den beiden 2,0-Liter-Varianten mit 140 und 163 PS, die im Herbst 2014 eine Leistungsspritze auf 150 und 180 PS erhalten, bei geringerem Verbrauch und optional mit dem neuen Doppelkupplungsgetriebe. Zur gleichen Zeit erscheint auch eine Variante mit 120 PS und einem Normverbrauch von nur 4,4 l/100 km. Das Einstiegsmodell ist nur mit Frontantrieb erhältlich, während beim Topdiesel ebenso wie beim stärksten Benziner immer Allrad an Bord ist. Mit dem Facelift Anfang 2017 wird der 120-PS-Diesel durch einen neuen 1,5-Liter-TDCi ersetzt, der ebenfalls 120 PS an die Vorderräder schickt, aber auch mit dem Doppelkupplungsgetriebe kombiniert werden kann.
In der inzwischen dreiköpfigen Ford-SUV-Familie bildet der Kuga die goldene Mitte. Der kleinere, in Brasilien entwickelten Ford EcoSport fand 2014 den Weg nach Europa, bietet aber lediglich rund vier Meter Länge und ausschließlich Frontantrieb. Das Topmodell der SUV-Palette von Ford ist seit 2016 der größere und bis 210 PS starke Ford Edge, der aus Amerika den Weg über den großen Teich fand, bei gleicher Motorisierung aber bis zu 12.000 Euro teurer ist als der Kuga.
In der Grundausstattung Trend ist der Kuga noch recht mager eingerichtet und bietet lediglich elektrische Fensterheber, Lederlenkrad, Radio, Sportsitze und eine manuelle Klimaanlage. Die Version Cool & Connect glänzt bereits mit Klimaautomatik, anklappbaren Spiegeln, hinteren Parksensoren und – als Alleinstellungsmerkmal – einem serienmäßigen Navigationssystem. Zudem gibt es ab dieser Version seit dem Facelift 2017 auch das Infotainmentsystem mit einer sich leichter erschließenden Bedienung. Der Kuga Titanium hat unter anderem Sitzbezüge in Stoff-Leder-Kombination, Leichtmetallräder, Regensensor und einen schlüssellosen Fahrzeugzugang an Bord; die ST-Line verfügt außer über ein sportliches Styling-Kit unter anderem über den aktiven Parkassistenten.
Luxuriöses Topmodell ist die neue Vignale-Version, die Ford in verschiedenen Baureihen eingeführt hat. Neben einer eigenständigen Optik unter anderem mit einem Wabengrill und Chromzierrat bietet der Vignale auch elektrisch einstellbare Sitze, deren hochwertige Lederbezüge in einem auffälligen Wabenmuster abgesteppt sind, und Xenon-Scheinwerfer mit dynamischem Kurvenlicht. Zum Vignale-Paket gehören zudem exklusive Serviceleistungen wie zum Beispiel eine kostenlose Fahrzeugwäsche einmal pro Monat, eine Aufbereitung bei jeder Inspektion oder eine rund um die Uhr erreichbare Hotline.