1998 verkaufte Ford seine Anteile an dem Joint-Venture an VW, ließ den Galaxy dort aber vorerst weiter produzieren. 2006 erschien der eigenständige Ford Galaxy II, der nun wie der etwas kleinere Bruder S-Max im belgischen Ford-Werk Genk gebaut wurde. Im Herbst 2015 startete der Verkauf der dritten Generation des Galaxy und neue Technologien und Assistenzsysteme hielten Einzug.
Gemeinsam mit VW macht Ford erste Schritte in die Van-Welt
Auf die Erfolge des Renault Espace, der 1984 die neue Klasse der Vans begründet hatte, reagieren Ford und VW – wie fast zeitgleich auch Fiat und PSA (Peugeot, Citroën) – mit einem Gemeinschaftsprojekt. Aus diesem geht der Ford Galaxy / VW Sharan hervor, der später auch noch als Seat Alhambra vermarktet wird. Das Ergebnis ist eine etwas skurrile Mischung aus zwei Designwelten mit Bedienelementen und Technik-Komponenten aus den Regalen beider Konzerne. So kommen z. B. die 1,9-Liter-Dieselmotoren allesamt von VW, während Ford die Vierzylinder-Triebwerke mit 2,0 und 2,3 Litern Hubraum beisteuert, die VW um den 2,8-Liter-Sechszylinder ergänzt. Die Leistungsspanne reicht damit von 115 bis 174 PS. Nach einem Facelift im Jahr 2000, das den Galaxy optisch näher an die aktuellen Modelle der Kölner heranrückt, lanciert Ford 2006 einen eigenständigen Nachfolger auf den Markt, der das Kinetic Design der Marke aufgreift und mit dem neuen S-Max eine dynamische Variante zur Seite gestellt bekommt. Beide Modelle nutzen die gleiche Plattform mit weitgehend identischer Technik und werden in Genk gefertigt.
Der Galaxy II wächst gegenüber seinem Vorgänger in der Länge um 18 Zentimeter auf 4,82 Meter und bietet mehr Platz im Innenraum sowie serienmäßig die dritte Sitzreihe, die sich zusammen mit den Sitzen der zweiten Reihe vollständig im Boden versenken lässt. Die Vierzylinder-Benziner mit 2,0 und 2,3 Litern Hubraum (145 bzw. 160 PS) stammten aus dem Ford-Regal, ab einem Facelift 2010 sind erstmals im Konzern auch die neu entwickelten Ecoboost-Direkteinspritzer mit 1,6 und 2,0 Litern (160 und 203 PS) verfügbar, dazu ein neues Doppelkupplungsgetriebe. Die Diesel-Triebwerke mit 1,6 und 2,2 Litern (100 bis 200 PS) stammten zum größten Teil vom Wettbewerber PSA.
Dritte Galaxy-Generation seit 2015 auf dem Markt
Seit September 2015 gibt es mit Galaxy III und S-Max II die dritte Generation des Ford-Raumfahrzeugs. Sie stehen nun auf der gleichen Plattform wie das als Weltauto konzipierte aktuelle Mittelklasse-Modell Mondeo. 2016 werden in Deutschland rund 5.800 Galaxy zugelassen, womit Ford deutlich hinter VW Sharan und Seat Alhambra zurückliegt, die jeweils mehr als 13.000 Käufer fanden. Allerdings ist mit mehr als 15.000 Neuzulassungen der S-Max der Primus des Van-Segments.
Das Einstiegsmodell des Ford Galaxy treibt ein 160 PS starker 1,5-Liter-Benziner an, der den großen Ford in 9,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt und ihm eine Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h beschert. Der Normverbrauch beträgt lediglich 6,7 bis 6,5 l/100 km. Das 240-PS-Modell verbraucht gemäß Norm 8,9 bis 7,9 l/100 km, ist dafür aber schon nach 8,4 Sekunden auf Tempo 100 und maximal 222 km/h schnell. Die Diesel-Modelle mit 120, 150 und 180 PS haben alle einen Normverbrauch von 5,1 bis 5,0 l/100 km (Doppelkupplungsgetriebe 5,3 bis 5,2 l/100 km, Allrad 150 PS 5,5 bis 5,4 l/100 m, Allrad 180 PS 5,9 bis 5,8 l/100 km). Die Höchstgeschwindigkeiten liegen je nach Variante bei 180 bis 208 km/h, Tempo 100 ist nach 13,4 bis 9,5 Sekunden erreicht. Der 210-PS-Diesel erreicht mit Doppelkupplungsgetriebe und Frontantrieb nach 8,8 Sekunden die 100-km/h-Marke und eine Spitze von 214 km/h bei einem Normverbrauch von 5,6 bis 5,5 l/100 km.
Das Grundmodell Trend bietet bereits elektrische Spiegel und Fensterheber, Klimaautomatik, Multifunktions-Lederlenkrad, Radio und Zentralverriegelung mit Fernbedienung sowie einen programmierbaren Fahrzeugschlüssel. Ab der Business Edition kommen unter anderem Leichtmetallräder, Parksensoren, Sitzheizung und ein Navigationssystem dazu. Die Top-Variante Titanium, in deren Infotainmentsystem die Navigationsfunktion noch fehlt, bringt stattdessen Regensensor, beheizbare Frontscheibe, schlüssellosen Fahrzeugzugang und einen Fahrspurassistenten serienmäßig mit.
Gegen Aufpreis sind weitere Assistenzsysteme erhältlich, etwa Abstandstempomat, Totwinkelwarner, Kamera-basierte Kollisionswarner, Müdigkeitswarner oder Verkehrszeichenerkennung. Optional kann sich der Fahrer durch eine Rückfahrkamera, eine spezielle Frontkamera, eine elektrische Heckklappe oder einen aktiven Park-Assistenten das Fahren leichter machen oder für 1.300 Euro das sehr gute adaptive LED-Scheinwerfersystem ordern. Auch eine Lederausstattung für knapp 2.000 Euro, auf Wunsch mit vorderen Multikontursitzen mit Massagefunktion (dann 2.500 Euro), ein Panorama-Schiebedach oder ein Soundsystem hat Ford im Angebot. Einige dieser Optionen lassen sich zudem kostengünstig in Paketen erwerben.