In der beliebten Klasse familientauglicher Minivans wagt sich Ford 2002 mit dem biederen Modell Fusion auf den Markt. Auf Basis des aktuellen Ford Fiesta bietet der Verschnitt aus Kombi und Van durchaus Platz für fünf Personen, bleibt in puncto Sicherheit, Antrieb und Komfort aber eher unauffällig. Das gilt noch mehr für das Design – hier hat die Konkurrenz Moderneres im Angebot. Abgesehen von der Basisversion `Ambiente´ gibt’s mit dem Ford Fusion aber durchaus viel Auto fürs Geld.
Vier Ausstattungslinien – die Basis ist zu mau
Wer `Trend´, `Elegance´ und `Fusion+´ oder eines der Sondermodelle `Style´, `Calero´ und `Black Magic´ wählt, der kann im Alltag mit dem Fusion durchaus komfortabel durch die Lande reisen – ohne dabei arm zu werden. Mit der Basisausstattung `Ambiente´ allerdings stellt Ford wohl viele Kunden auf die Probe. Die günstigste aller Möglichkeiten, Fusion zu fahren, bietet selbst für diese Fahrzeugklasse wenig ab Werk.
Duratec und Duratorq – Motoren für den Alltag
Die drei Duratec-Benziner und beide Duratorq-Common-Rail-Diesel von Ford sind per se keine Reißer. Gerade aber weil der Fusion allein schon deutlich mehr als 1.100 Kilogramm wiegt, müssten Triebwerke her, die aus dem Vollen schöpfen können. Vor allem beim 1,25-Liter-Benziner und beim 1,4-Liter-Diesel ist nichts von Durchzug und bärigem Antritt zu spüren – im Gegenteil. Die Folge: maue Fahrleistungen und hoher Verbrauch im Alltag.
Breit und hoch – der Fusion als `Mini-Van´
Quadratisch und praktisch – aber auch gut? Ob der Fusion nun ein klassischer Minivan ist oder doch eher ein Kombi auf Fiesta-Basis, bleibt dahingestellt. Einem modernen Van der Kompaktklasse jedenfalls entspricht er schon rein optisch nicht. Platzverhältnisse und Komfort sind eher Durchschnitt, einzig das agile Handling spricht für den Kölner. So taugt der Ford Fusion insgesamt eher als wendiges Stadtauto als zum Familienexpress für längere Reisen.
Fazit zum Ford Fusion (Europa), 2002–2012
Der knuffige Ford Fusion auf Fiesta-Basis hat zwar nicht, wie seine Erfinder gern behaupten, eine neue Auto-Kategorie geschaffen – hier war Mitsubishi mit dem Space Star schneller. Aber die Kreuzung aus Kombi und Minivan mit ein bisschen SUV-Grimmigkeit kommt bei den Kunden durchaus gut an. Das mag vor allem an seinen praktischen Seiten im Alltag liegen, die nicht nur im Prospekt beschrieben werden – und an den angemessenen Preisen. Wer die beiden schmalbrüstigen Einstiegsmotoren meidet und nicht die Basisausstattung `Ambiente´ ankreuzt, der findet im Ford Fusion einen passablen Alltagswagen für die kleine Familie. Auf Design und Werterhalt sollte man dabei allerdings keinen Wert legen: Hier hat die zahlreiche Konkurrenz meist mehr Asse im Ärmel.