Die Kompaktklasse in Deutschland ist traditionell fest in der Hand der einheimischen Massenhersteller Ford, Opel und Volkswagen. Spätestens seit der Premiere des Golfs 1974 ist das Gefüge der Kompakten in der Zulassungsstatistik wie zementiert: Platz eins geht seither an den Golf, auf den zweiten Platz ist der Opel Astra abonniert, die Bronzemedaille geht an den Ford Focus. Dessen zweite Generation feiert 2004 ihre Premiere. Der Kombi folgt 2005. Neben den Schräghecklimousinen mit drei und fünf Türen sowie der viertürigen Stufenhecklimousine vervollständigt das viersitzige Cabrio-Coupé die Modellpalette. 2008 ergänzt Ford den Kombi mit einem höhergelegten Modell und äußeren SUV-Attributen unter der Modellbezeichnung X-Road. Die Plattform des Weltautos Focus dient auch dem Van C-Max und dem SUV Kuga als technische Grundlage.
Die Focus-Familie bietet eine große Vielfalt
Mit 4,47 Meter Länge fasst der Laderaum des Turniers zwischen 482 und 1.525 Liter. Die Vierzylinder teilen sich in vier Benziner und drei Diesel auf. Damit realisiert Ford ein Leistungsspektrum zwischen 80 und 145 PS. Der günstigste Focus Kombi der zweiten Generation mit 80 PS kostet 16.050 Euro. Als Ford 2005 den Focus Turnier der zweiten Generation vorstellt, entscheiden sich insgesamt 898.971 Neuwagenkunden für einen Kompakten, was 26,9 Prozent Anteil am Gesamtmarkt entspricht. 237.973 VW Golf, 120.421 Opel Astra und 78.899 Ford Focus stellen mit zusammen 47,7 Anteil den Löwenanteil am Segment. Traditionell entfallen auf die Kombis die größten Kontingente innerhalb der Modellreihen. Im Schnitt ist bei den drei Marken jedes zweite verkaufte Modell ein Kombi.
Unscheinbar, aber mit vielen Qualitäten
Der zweite Focus übertrifft seinen Vorgänger in allen Bereichen, vor allem beim optischen Profil und bei der Zuverlässigkeit. Als Kombi ist er geräumig, leicht zu handhaben, recht zuverlässig und sehr sicher. Da bei einem Kombi generell der Nutzen im Vordergrund steht, gelten der nüchterne Auftritt und das sachliche Ambiente nicht als negativer Aspekt. Beim Antrieb setzt der Focus Turnier keine Duftmarken. Die Vierzylinder-Benzinmotoren sind nicht sehr drehfreudig und nicht sehr durchzugsstark, und dabei nicht einmal sonderlich sparsam.
Fazit zum Ford Focus Turnier (DA3), 2005–2010
Wer einen kompakten Kombi mit hohem Alltagsnutzen sucht, zu noch vernünftigen Unterhaltskosten und in einer großen Auswahl, für den ist ein Focus Turnier erste Wahl. Das Angebot an gebrauchten Vertretern der zweiten Generation ist riesengroß, allein das Online-Portal `mobile.de´ listet im Schnitt 1.800 Angebote für einen Turnier der zweiten Generation. Für den Ford sprechen sein geräumiger Innen- und Laderaum, die gute Sicherheitsausstattung und das hohe Niveau beim Insassenschutz sowie das komfortable und sichere Fahrwerk. Die relativ durstigen Benzinmotoren haben sich keinen Namen im Hinblick auf Drehfreude und Durchzugsstärke gemacht. Zwei Diesel erfüllen nur die Abgasnorm Euro 3. Die Zuverlässigkeit geht in Ordnung, so dass beim Unterhalt eines gebrauchten Turniers kaum mit bösen Überraschungen gerechnet werden muss.