Auch Ford wagt sich 2007 in der Golf-Klasse an das Projekt Stahldach-Cabrio und beauftragt die italienische Designschmiede Pininfarina mit der Produktion. Dass die Turiner optisch bessere Autos bauen können, beweisen sie seit jeher bei vielen anderen Marken.
Focus CC – wo ist das Coupé im Cabrio?
Der Focus CC ist ein sicheres und spürbar ausgereiftes Freizeit-Auto, das mit seinem agilen Fahrwerk und bei entsprechender Motorenwahl durchaus Spaß machen kann. Preislich liegt es deutlich über den Modellbrüdern – dafür bekommt der Käufer aber jede Menge Auto. Fast möchte man fragen: Warum muss man bei Ford eine eigentlich schöne Coupé-Linie ab der C-Säule so zerstören? Antwort: Weil man sonst das große, nur zweiteilige Stahldach nicht unterbringen könnte. Schade, denn andere Hersteller finden hier technisch und optisch bessere Lösungen. Auch die Bedienung könnte besser sein: Nach einer halben Minute sitzt man endlich unter freiem Himmel – im Stand wohlgemerkt. Weitere fünf Sekunden später sind alle vier Fenster wieder nach oben gefahren. Immerhin: Die hinteren Scheiben lassen sich sogar vom Fond aus bedienen.
Frischluftantriebe – der Zweiliter ist die bessere Wahl
Bei der Motorenwahl gilt: Wenn schon Focus CC, dann gleich mit 2,0 Liter Hubraum. Sowohl der 145-PS-Benziner als auch der 136-PS-Diesel passen deutlich besser zum gehobenen Charakter des Focus Coupé-Cabriolet als der kleine Einstiegsbenziner. Und das ungeachtet des merklichen Mehrpreises von 2.000 bzw. gut 3.500 Euro. Für diesen werden Frischluftfreunde allerdings mit deutlich besserem Antritt und Durchzug auf der Landstraße oder in Serpentinen der Passstraßen entschädigt. Und das sogar ohne Mehrverbrauch.
Ausstattungswahl – `Trend´ oder `Titanium´, beides ist gut
Als Basisausstattung kann man `Trend´ wirklich nicht bezeichnen: Neben der sehr guten Sicherheitsausstattung ist hier von Klimaanlage über elektrische Fensterheber bis hin zur Sitzheizung bereits alles inklusive. Dass noch mehr geht, zeigt Ford mit der zweiten Ausstattungslinie `Titanium ´: Teillederpolsterung, Klimaautomatik, Geschwindigkeitsregler, Licht- und Regensensor, elektrischer Fahrersitz – was begehrt das Cabrio-Herz mehr zur schicken Ausfahrt? Ach ja, 17-Zoll-Leichtmetallräder.
Fazit zum Ford Focus Coupé-Cabriolet (DA3), 2007–2010
Ford Focus CC – ein Coupé-Cabriolet mit Ecken und Kanten. Cabrio-Genießer dürfte die weit nach hinten gezogene Frontscheibe deutlich mehr stören als der Fahrtwind, der im CC erst ab Tempo 120 merklich um die Nase weht. Kleine Fahrer sitzen hier eher darunter, große haben den Scheibenrahmen direkt vor der Stirn. Ein merkwürdiges Fahrgefühl zwar, aber unter Festdach-Cabrios leider auch ein verbreitetes Phänomen, wie der dicke Kofferraum und die durchaus langen Öffnungs- und Schließzeiten des Verdecks. Beim CC lässt sich das zudem nur im Stand betätigen. Nichts zu mäkeln gibt es indes bei Fahrwerk, Bremsen und Antrieb: Selbst der kleine Benziner reicht zum Dahingleiten ohne große Eile. Bleibt die Optik: Hier dürfte der lange, fast schon amerikanisch wirkende Kofferraum wohl nicht allen Cabrio-Fans gefallen. Eher schon der Preis, denn gebraucht verliert der bis 2011 verkaufte Focus CC rasch an Wert.