Die erste Baureihe des Fiat Ducato
Von 1982 bis 1990 wird die erste Serie des Fiat Ducato als leichtes Nutzfahrzeug produziert. Zur Serienausstattung gehören ein manuelles Fünfgang-Schaltgetriebe und eine Lenkradschaltung. Diese Variante hat den Vorteil, dass es in der Fahrerkabine keinen herkömmlichen Schalthebel gibt und sie durchgehend begehbar ist. Optional ist der Wagen mit Allradantrieb erhältlich. Der Fiat Ducato hat einen 2,5-TD-Dieselmotor mit einer Leistung von 70 kW (90 PS). Damit baut Fiat die ersten Nutzfahrzeuge, die auf die für einen Lieferwagen hohe Endgeschwindigkeit von 125 km/h ausgelegt sind. Vorne verfügt der Fiat Ducato über Einzelradaufhängung mit MacPherson-Federbeinen und Querlenkern, hinten ist er mit einer Starrachse an Blattfedern mit Teleskopschalldämpfern ausgestattet. Bei einem Leergewicht von etwa 1.500 Kilogramm besteht die Möglichkeit, 1.300 Kilogramm Gewicht als Zuladung zu transportieren. Es gibt Angebote vom Fiat Ducato mit langem Radstand, als Kastenwagen, mit Hochdach und als Pritsche. Modelle mit kurzem Radstand werden ab März 1989 unter der Bezeichnung Fiat Talento verkauft. Unter dem Fahrersitz befindet sich ein Staukasten und der Hebel für die Handbremse ist links neben dem Fahrersitz angeordnet.
Die Kooperation mit den Franzosen geht weiter
Von 1994 bis 2006 rollt der Fiat Ducato II (Typ 230/244) vom Band. Die Alfa-Variante und den Talbot gibt es seit dieser Produktionsreihe nicht mehr. Eine Innovation im neuen Fiat Ducato ist der 2,5-Liter-Turbodiesel mit Direkteinspritzung, der von Iveco gebaut wird. Er leistet 85 kW (115 PS) und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 150 Stundenkilometer. Als Zubehör gegen Aufpreis gibt es folgende technische Komponenten:
• Allradantrieb
• Fahrer-Airbag
• Antiblockiersystem (ABS)
• Automatikgetriebe
1998 wird der 122-PS-Diesel gegen einen 2,5-l-iTD ersetzt. Ab dem Baujahr 2000 steht ein weiterer Diesel, der 2,8-l-JTD HDi mit 94 kW (128 PS) und Common-Rail-Einspritzung zur Verfügung. Der April 2002 bringt ein Facelift, das neben neuen Motoren auch eine neue Front für den Fiat Ducato mit Klarglasscheinwerfern bereithält. Im Innenraum sind die Instrumente überarbeitet worden. Bei den größeren Motoren ist jetzt ABS serienmäßig vorhanden. Auch der Fahrer-Airbag gehört ab jetzt zur Grundausstattung. Optional ist der Fiat Ducato mit einem Beifahrerairbag und - je nach Motor - auch mit einer Traktionskontrolle zu kaufen. Die zweite Baureihe wird im August 2006 beendet.
Der neue Fiat Ducato geht 2006 an den Start
Die Nutzlast ist in der neuen Serie auf bis zu 2.100 Kilogramm erhöht worden. Der Fiat Ducato hat nun ein Ladevolumen von bis 17 Kubikmetern. Neben den drei Dieselaggregaten gibt es einen auf Erdgas ausgelegten Benziner mit 100 kW (136 PS). Der Fiat Ducato in der Benzinversion wird unter der Bezeichnung Natural Power angeboten. Die Kabine ist neu gestaltet worden und bietet mit einer erweiterten Telematikausstattung mehr Komfort. Allradantrieb gibt es nicht mehr ab Werk. Er kann aber zusätzlich beim Karosseriebauer Dangel aus Frankreich in Auftrag gegeben werden. Die Serienausstattung hat sich entscheidend verbessert. Hier die wichtigsten Komponenten im Überblick:
• ABS
• Fahrer- und Beifahrer-Airbags
• Servolenkung
• mechanischer Bremsassistent mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD)
• Fahrdynamikregler (ESP)
• Antriebsschlupfregelunge (ASR)
• adaptives Stabilitätsprogramm (LAC)
Ende 2011 gibt es ein Facelift für den Fiat Ducato. Dabei wird die Karosserie nur unwesentlich verändert. Die Motoren sind leistungsstärker und verbrauchen weniger Kraftstoff. Der Innenraum erinnert nun fast an einen Pkw . Es gibt neue Bedienelemente für die Klimaanlage und ein neues integriertes Radio. Außerdem verfügt der Fiat Ducato nun über eine Halterung für ein Navigationssystem sowie zweifarbige Sitzbezüge und die Türen haben eine neue Seitenverkleidung. Ebenfalls serienmäßig sind Tagfahrlicht und eine Berganfahrhilfe. Als Einstiegsmotorisierung dient der 115-Multijet-Motor, dessen Leistung um 15 PS erhöht worden ist. Der Kraftstoffverbrauch (komb.) liegt nun bei 6,4 Litern auf 100 Kilometer. Für die 2,3- und 3,0-l-Motoren ist darüber hinaus ein automatisiertes Schaltgetriebe erhältlich.
Die Technik im aktuellen Fiat Ducato
Insgesamt stehen 2015 für den Fiat Ducato je vier Benziner und ein Diesel zur Verfügung. Die technischen Daten sehen folgendermaßen aus:
• 110 Multijet, 16 Ventile, 2.287 Kubikzentimeter Hubraum, 83 kW (113 PS), maximales Drehmoment 300 Newtonmeter bei 3.600 Umdrehungen pro Minute
• 115 Multijet, 16 Ventile, 1.956 Kubikzentimeter Hubraum, 85 kW (115 PS), maximales Drehmoment 280 Newtonmeter bei 1.500 Umdrehungen pro Minute
• 130 Multijet, 16 Ventile, 2.287 Kubikzentimeter Hubraum, maximales Drehmoment 320 Newtonmeter bei 1.800 Umdrehungen pro Minute
• 150 Multijet, 16 Ventile, 2.287 Kubikzentimeter Hubraum, 109 kW (148 PS), maximales Drehmoment 350 Newtonmeter bei 1.600 Umdrehungen pro Minute
• 180 Multijet Power 3.0 HDi, 16 Ventile, 2.999 Kubikzentimeter Hubraum, 130 kW (177 PS), maximales Drehmoment 400 Newtonmeter bei 1.400 Umdrehungen pro Minute
Für den nordamerikanischen Markt wird der Fiat Ducato seit 2013 von Chrysler in Mexiko unter der Bezeichnung Ram ProMaster produziert. Damit ist der Fiat Ducato der zweite aus Europa stammende Kleintransporter , den Chrysler im Angebot hat. In den Jahren 2003 bis 2010 hat das US-amerikanische Unternehmen bereits den auf dem Mercedes-Benz Sprinter basierenden Dodge Sprinter vertrieben.
Der Fiat Ducato im Test
Die Zeitschrift Auto Bild hat 2014 den modernisierten Fiat Ducato geprüft. Der Fahrbericht soll zeigen, wie sich das Kfz seit seiner ersten Version verändert hat. Zunächst fällt auf, dass der Kasten-Fiat moderner aussieht. Der Fahrer sitzt auch dank einer Armauflage an der Tür und der mittleren Klapplehne entspannt und komfortabel. Der Schalthebel ist rechts neben dem Lenkrad gut positioniert. Der gesamte Innenraum macht einen robusten und ordentlichen Eindruck. Die Lenkung ist leichtgängig und so lässt sich der Fiat Ducato gut handeln und auch leicht um enge Kurven manövrieren. Das serienmäßige ESP hält den Wagen auch bei höheren Geschwindigkeiten gut in der Spur. Die Bremse greift sicher und bremst den Fiat Ducato ohne Probleme ein. Viele Assistenzsysteme gibt es allerdings nur gegen Aufpreis. Dazu gehört zum Beispiel ein Spurhalte-Assistent, den es aber nur in Verbindung mit dem Regen- und Lichtsensor gibt. Dafür muss der Käufer dann bereits mehr als 700 Euro aufwenden. Ebenfalls gegen Aufpreis gibt es ein modernes Infotainment-System, das auch Anschlüsse für mobile Endgeräte vorsieht. Aber auch die serienmäßigen Radios unterstützen Bluetooth für die Freisprecheinrichtung. Das Testfahrzeug ist ein 2,3-l-Diesel mit 130 PS. Das Modell beschleunigt zufriedenstellend. Die Basisversion ist ab einem Preis von gut 28.000 Euro ohne Extras erhältlich. Die getestete Ausgabe kostet etwas mehr als 33.000 Euro, zeigt einen durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von 7 l100. Die co2-Emissionen liegen bei 183 g/km. Die Tester bescheinigen dem Fiat Ducato, dass er ein fahrtechnisch unaufgeregter Transporter mit modernem Look ist.
Fazit:
Ob als Kleintransporter für gewerbliche Einsätze, als Familienvan oder als Wohnmobil, der Fiat Ducato ist als Neuwagen und als Gebrauchtwagen ein Auto, das sich im Vergleich nicht hinter anderen Marken wie Lancia , Opel , Renault oder Toyota verstecken muss. Die Ausstattung ist ausreichend, aber nicht luxuriös. Er hat mehr Ladevolumen als ein herkömmlicher Kombi, kann aber trotz optionalem Allradantrieb natürlich nicht mit echten Offroadern wie zum Beispiel einem Jeep mithalten. Aber das ist ja auch nicht seine Aufgabe. Neben den bekannten Modellen wie Panda oder Doblo und den anderen Fiat-Nutzfahrzeugen wie dem Fiat Fiorino oder dem Fiat Scudo behauptet der Fiat Ducato jedenfalls seit vielen Jahren seinen Platz in der Modellpalette des italienischen Herstellers.