Dieser konkurrenzlose Preis fußt auf gleich mehreren Faktoren: Dem niedrigen Lohnniveau in der rumänischen Produktion, der kostengünstigen Architektur, die auf abgelegten Renault-Modellen wie dem letzten Clio basiert, sowie einer radikal vereinfachten Modellpalette, die nur wenige Motoren und ein Minimum an Ausstattungsoptionen vorsieht.
Großer Erfolg mit kleinen Preisen
Diese Rechnung ging auf: In Zeiten, in denen Geiz als geil galt und man Champagner plötzlich auch beim Discounter kaufen konnte, gab es auch in Deutschland eine überraschend hohe Nachfrage nach einem Auto, das im Grunde alles zu bieten hatte, wofür VW Golf-Käufer das Dreifache zahlen mussten. Erst recht, als Dacia im Herbst 2006 auch noch den Kombi Logan MCV mit einem konkurrenzlosen Platzangebot nachgereicht hat.
Abgesehen von einer Karosserie samt vier Rädern und Motoren nur knapp über der Schwelle der Minimalanforderungen durfte man vom Logan allerdings nicht viel erwarten. Die Fahrleistungen waren bescheiden, der Fahrkomfort mäßig, das Ambiente nüchtern und einfach und die Ausstattung rudimentär. Das hat sich nicht zuletzt auch in den Crashergebnissen niedergeschlagen, bei denen der Dacia nur drei Sterne im Euro-NCAP erzielt hat.
Mit der zweiten Generation kommt der Abschied vom Stufenheck
Ende 2012 hat Dacia den Logan auf den neuesten Stand gebracht und das weltweit unter mehreren Marken vertriebene Erfolgsmodell überarbeitet. Am Design hat sich dabei nur wenig verändert und auch innen ist es beim eher rustikalen Charme geblieben. Doch bietet der Logan seitdem eine etwas modernere Ausstattung und vor allem zeitgemäßere Motoren. Bei den Benzinern hat mit dem Generationswechsel das Downsizing Einzug gehalten und dem Logan in Westeuropa sparsame Dreizylinder gebracht.
Auf dem deutschen Markt hatte der Generationswechsel gravierende Folgen: Mit Blick auf die Segmententwicklung hat Dacia bei uns das Stufenheck aus dem Programm genommen, einen kleinen Preissprung akzeptiert und sich auf den Kombi MCV beschränkt. Dieses „Mega Capacity Vehicle“ punktet selbst gegenüber etwas größeren Konkurrenten wie dem VW Golf Variant, dem Opel Astra Sports Tourer oder Schwestermodellen wie dem Renault Mégane Grand Tour nicht nur mit dem unerreicht günstigen Preis, sondern auch mit einem extrem großen Laderaum von 573 bis 1518 Litern. Und geht seit dem letzten Facelift im Jahr 2017 sogar ein wenig mit der Mode: Seitdem gibt es den Logan MCV auch als „Stepway“, der mit erhöhter Bodenfreiheit, Plastikplanken am Blech und etwas Mut zur Farbe den Trend zum SUV aufgreift.