Die Technik stammt in der Regel von Renault, ist aber nicht auf dem Stand der letzten Entwicklungsgeneration. Mit diesem Rezept schafft es Dacia, eine der am schnellsten wachsenden Automarken überhaupt zu werden. Die Marke ist nicht nur besonders stark in Ost-Europa, sondern hat sich auch in Südamerika überaus erfolgreich etabliert.
Ab 2010 erweitert der Duster das Modellprogramm von Dacia. Als modernes SUV steht der Duster zum Kampfpreis von weniger als 11.000 Euro beim Händler. Ähnlich günstig ist zwar auch der rostanfällige Lada 4×4, doch dessen Konstruktion stammt aus den 1970er Jahren und ist längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Zudem gibt es den Lada nur als Dreitürer und die Karosserie bietet deutlich weniger Platz für Mitfahrer und Gepäck. So kann der Duster mit Fug und Recht für sich in Anspruch nehmen, das günstigste SUV auf dem europäischen Markt zu sein.
Kampfpreis dank Unterstützung von den Schwestermarken
Die erste Duster-Generation baut auf der B-Plattform von Nissan auf, die auch Nissan Micra und Juke sowie der Renault Clio der zweiten bis vierten Generation nutzen. Durch die Übernahme zahlreicher Bauteile von älteren Versionen der Renault-Modelle, wie Clio, Mégane und Scenic, kann Dacia auch beim Duster Kostenvorteile realisieren. Das gilt auch für die komplette Motorenpalette, die einschließlich der Getriebe von Renault stammt.
Als Basisantrieb fungiert der Vierzylinder-Benziner 1.6 16V 105 mit 105 PS, der den recht stattlichen Rumänen bis zu 165 km/h schnell macht und der auch in einer LPG-Version (LPG = Liquefied Petroleum Gas) erhältlich ist, die mit Autogasbetrieben werden kann. Der Allradantrieb bleibt dieser aber verwehrt. Der 114 PS leistende 1.6 SCe 115 bietet kaum bessere Fahrleistungen, dafür aber einen 0,7 Liter günstigeren Durchschnittsverbrauch. Spürbar flotter als im Basis-Duster geht es erst im kleinen 1.2 TCe 125 voran, dessen 125 PS den Duster in 10,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 zu beschleunigen vermögen und ihm eine Höchstgeschwindigkeit von 177 km/h ermöglichen.
Die Empfehlung gilt dem stärkeren Diesel
Bei den Diesel-Motoren kommt ein Vierzylinder mit 1,5 Litern Hubraum in zwei Leistungsstufen zum Einsatz. Als dCi 85 ist der Motor vielen Kunden zu schlapp. Dacia bringt bereits nach sechs Monaten eine auf 90 PS gesteigerte Variante. Entscheidender: Das unveränderte Drehmoment von 200 Newtonmetern (Nm) steht jetzt bereits bei 1.750/min zur Verfügung und damit 150 Umdrehungen früher. Außerdem bietet Dacia den dCi 110, der bis Oktober 2013 in Verbindung mit Frontantrieb 107 PS leistet und mit Allradantrieb 110 PS. Die Version ab November 2013 bringt es dann auf 109 PS – in der 4×2- wie auch in der 4×4-Version. Egal welche Leistungsstufe und welches Baujahr, Dacia rüstet alle Dieselmotoren mit einem FAP-Partikelfilter aus.
Und da ein Automatikgetriebe erst ab Frühjahr 2017 bestellbar ist, wird der Duster bis dahin ausnahmslos mit einem manuellen Schaltgetriebe ausgeliefert, das je nach Motorisierung fünf oder sechs Gänge aufweist. Alle vor 2015 produzierten Duster erfüllen damit die Abgasnorm Euro 5, ab 2015 dann Euro 6, was sich auf die Kfz-Steuer auswirkt.
Eine weitere Auswirkung der knallharten Preiskalkulation ist die nur sehr eingeschränkte Möglichkeit der Individualisierung. Dacia bietet den Duster in fünf aufeinander aufbauenden Linien mit zunehmendem Ausstattungsumfang. Zahlreiche Details sind an ein bestimmtes Ausstattungsniveau gebunden und nur wenige Ausstattungsdetails lassen sich einzeln als Extra auswählen. Immerhin stehen neun Lackfarben zur Wahl. Insgesamt ergibt sich eine Preis-Bandbreite von unter 11.000 Euro bis knapp an die 20.000-Euro-Marke heran.
Dacia Nummer 2 erblickt auf der IAA 2017 das Licht der Welt
Nach rund sieben Jahren Bauzeit sieht auch Dacia die Zeit gekommen, sein `Statussymbol für alle, die kein Statussymbol brauchen´ durch eine Neuauflage abzulösen und präsentiert auf der IAA 2017 einen komplett neu entwickelten neuen Duster. Der wirkt zwar auf den ersten Blick vertraut, gefällt aber mit einer geschärften Linienführung, die ihm das Tapsige nehmen und ihn dynamischer erscheinen lassen. Zum Marktstart im Frühjahr 2018 gibt es erneut zwei Benziner und einen Diesel in zwei Leistungsstufen, die unverändert vom Vorgänger übernommen werden. Den Einstieg markiert somit weiterhin der 1.6 SCe 115 mit 115 PS, dem der 1.2 TCe 125 mit 125 PS zur Seite steht. Den 1,5-Liter-Diesel gibt es weiterhin in der 90-PS-Variante (1.5 dCi 90) und in der 109-PS-Version (1.5 dCi 110). Geschaltet wird mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe; nur der stärkere Diesel ist mit einem Doppelkupplungsgetriebe als Extra zu bekommen. Auch neu: Allradantrieb gibt es fortan nur für den leistungsstärksten Benziner und im Diesel ausschließlich in Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe.