Auch der 2013 eingeführte Dokker folgt der Erfolgsgeschichte der Dacia-Markenphilosophie: Ein extrem billiges Autos ohne Schnickschnack, das problemlos die Anforderungen des Alltags bewältigt. Für Dokker-Fahrer mag das der Transport der Familie mit drei Kindern und Gepäck, regelmäßige IKEA-Besuche, Fahrten mit dem eigenen Team zu Auswärtsspielen oder ähnliches sein. Der Dokker schafft alles hin und wieder weg. Die großen Türen erlauben ein einfaches Beladen und der bis zu 1055 Liter große Kofferraum mit ebener Ladefläche wird mit den meisten Transportaufgaben spielend fertig. Detailschliff fehlt aber bisweilen, wie die nicht herausnehmbare Rückbank zeigt. Ohne sie wären die Lademaße des Dokker noch beeindruckender.
Magere Ausstattung, wenig Komfort
Hauptsache billig ist aber nicht jedermanns Sache. Der Innenraum zeigt viel nacktes Blech, billige Kunststoffe und eine schlechte Verarbeitung. Die Basisvariante Essentiel lässt wichtige Dinge wie die dringend notwendige Klimaanlage, die zweite Schiebetür und ein Radio schmerzlich vermissen. Der Fahrkomfort ist wenig ausgeprägt, der Wendekreis mit 11 Metern zu groß und die Lenkung nicht sehr präzise. In seiner einfachsten Form erinnert der Dokker eindeutig mehr an einen Lieferwagen als an eine Familienkutsche.
Der Auftritt im Offroad-Look der Top-Ausstattungslinie Stepway wertet den Wagen jedoch immerhin optisch stark auf. Aber auch hier gibt es die notwendige akustische Einparkhilfe nur gegen Aufpreis. Der Stepway verfügt optional auch über den kleinen 1,2-Liter-Benziner, der für das schlecht gedämmte Auto die erste Wahl ist. Die beiden Diesel werden insbesondere auf langer Fahrt störend laut.
Ungenügende Sicherheitsausstattung
Die passive Sicherheit des Dokker scheint nicht die beste zu sein. Für den 2013 eingeführten Wagen lagen auch vier Jahre später noch keine Crashtest-Ergebnisse vor. Und der technisch verwandte Dacia Lodgy zeigte keine guten Ergebnisse. Airbags gibt es nur für vorne und die Gurtsysteme sind veraltet.
Auch bei den Assistenzsystemen herrscht, bis auf einen Bremsassistenten, leider Leere. Es stellt sich die Frage, ob diese Ausstattungspolitik von Dacia noch zeitgemäß ist. Beim Einsatz als klassische Familienkutsche sollte die Qualität der passiven und aktiven Sicherheit beim Dokker nicht unter den Tisch fallen
Fazit zum Dacia Dokker (SD)
Der Dacia Dokker (SD) ist ein einfaches, aber ehrliches Auto. Die Preise sind sehr niedrig, ohne dass die Alltagstauglichkeit und die Verlässlichkeit des Hochdach-Kombis in Frage zu stellen wäre. Sein Raumkonzept überzeugt, betonter Komfort ist für seine Käufer zweitrangig.
Auf einem anderen Blatt steht das Thema Sicherheit. Hier entsteht der Eindruck, dass eine gute passive und aktive Sicherheit dem Kostendruck geopfert wird. Für ein typisches Familienauto wäre das eine falsche Entscheidung. Mehr Sicherheit sollte sowohl Dacia als auch den Käufern des Dokker den notwendigen Mehrpreis wert sein.