Großflächige Kunststoffeinlagen mit Luftkapseln, die sogenannten Airbumps, schützen bei diesem kleinen Crossover-Modell das sensible Blech. Meist wird man sie dabei in tristem Schwarz sehen, denn die Wahl zwischen anderen Farben besteht nur in den höheren Ausstattungslinien.
Die Airbumps sind das Markenzeichen des C4 Cactus, aber es ist schon absehbar, dass auch die nächste Generation des C3 ähnliche Vorrichtungen tragen wird. Der C4 Cactus basiert trotz seines Namens auf dem C3 der vorigen Generation. Er ist damit im Kern ein Kleinwagen. Allerdings holt er aus seinen 4,16 Metern Außenlänge ordentlich Platz heraus. So finden bis zu 1,80 Meter große Passagiere auf der Rückbank ausreichend Platz. Für den Laderaum ermittelte der ADAC Werte zwischen 320 und 975 Litern.
Dass es nicht noch mehr Platz ist, beweist eine gewisse Unschlüssigkeit. Der Cactus ist sich nicht ganz sicher, ob er eher Lifestyle-Crossover oder praktischer Pfiffikus sein will. Die Heckscheibe steht relativ schräg und verschenkt damit ein Mehr an Laderaum. Zudem hätte dem Cactus ein variableres Innenraumkonzept gut zu Gesicht gestanden. Die Rücklehnen waren zum Marktstart nicht geteilt umklappbar und sind es auch jetzt erst ab der Ausstattungslinie Feel.
Was dem Cactus gut gelingt, ist ein Wohlfühl-Ambiente im Innenraum zu schaffen. Dafür steht das für die Preisklasse edel wirkende Design des Armaturenträgers samt großem Handschuhfach und digitaler Bedienung. Auf Wunsch lassen sich die Vordersitze sogar zum Sofa verlängern, auch wenn in der Mitte niemand sitzen darf. Zu dieser Einrichtung passt auch das Fahrgefühl des Cactus. Es ist, wie früher bei französischen Autos üblich, eher von der weichen, komfortablen Sorte.
Lobenswert ist, dass Citroën beim maximal 1280 Kilogramm schweren Cactus viel Gewicht eingespart hat. Das führt dazu, dass das relativ schwachbrüstige Motorenprogramm reicht, um dem kleinen SUV zu ausreichenden Fahrleistungen zu verhelfen.
Fazit zum Citroën C4 Cactus
Der C4 Cactus ist ein unkonventionelles Crossover-Modell, das mit seinen auffälligen Airbumps optisch ganz eigene Wege geht und damit an die verschüttet geglaubte Tradition der Marke Citroën anknüpft. Ganz so praktisch, wie er von außen wirkt, ist er aber im Innenraum nicht. Die Variabilität der Sitze könnte einfallsreicher sein, und auch die Bedienung des großen Touchscreens erfordert eine längere Eingewöhnung. So ist es weniger die praktische Begabung als seine entspannte Art, mit der der Cactus punktet. Dazu passen das wohnliche Ambiente im Innenraum, die komfortable Federung und das begrenzte Temperament der etwas brummigen Motoren.