Als neues Einstiegsmodell sollte er das Kleinwagenprogramm nach unten abrunden und all jene Kunden ansprechen, denen ein C2 oder C3 noch zu teuer war. Dafür hat Citroen nicht nur am Format gespart, sondern auch an Ausstattung und Ambiente. Zumindest in der Basisversion ist der 3,44 Meter kurze C1 deshalb gelebter Minimalismus.
Das allein hat allerdings nicht gereicht, um den Preis etwa in Deutschland zur Einführung auf 8390 Euro zu drücken. Weil kleine Preise nur mit großen Stückzahlen möglich sind, hat sich Citroen mit der Schwestermarke Peugeot und dem japanischen Konkurrenten Toyota zusammengetan und sich mit einem Drilling begnügt. Aus dem gemeinsamen Werk in Tschechien laufen neben dem C1 deshalb auch der Peugeot 107 und der Toyota Aygo – technisch identisch und im Design nur an der dezent modifizierten Frontpartie sowie den Markenlogos zu unterscheiden. Zu den wichtigsten Konkurrenten zählten damals der Renault Twingo, der Fiat Panda sowie als einziges deutsches Modell in dieser Klasse der VW Fox.
Bei Citroen gibt es den Kleinwagen als Drei- oder Fünftürer und dank des Radstandes von 2,34 Metern können darin zumindest vier Erwachsene halbwegs bequem sitzen. Der Fahrspaß ist allerdings eher bescheiden. Denn unter der kurzen Haube arbeitet bei allen drei Drillingen ein japanischer Dreizylinder mit nur einem Liter Hubraum und 68 PS, dem bereits bei 157 km/h die Puste ausgeht. Alternativ dazu gibt es anders als bei den meisten aktuellen Modellen in diesem Segment auch einen Dieselmotor. Dieser 1,4-Liter mit 54 PS wird aber seit 2013 nicht mehr angeboten. Die Motoren sind nicht stark, aber sparsam und das Trio landet damit – nur noch übertroffen von Hybrid-Fahrzeugen wie dem Toyota Prius - regelmäßig auf den Spitzenplätzen der VCD-Umweltliste. Und was dem C1 im Alltag an Spritzigkeit fehlt, macht er mit einer anderen Form von Agilität zum Teil wieder wett: Sein Wendekreis misst nur 9,5 Meter.
Zwar ist das Grundmodell sehr spartanisch und bietet nicht einmal eine Servolenkung. Doch über die Laufzeit wurde der C1 mit zwei Facelifts in den Jahren 2008 und 2012 ständig aufgewertet und lässt sich nun mit Extras von farbigen Zierteilen bis hin zum Faltdach zu einem lebenslustigen Lifestyle-Auto aufrüsten.
Zweite Auflage mit mehr Charakter
Als das Trio im Jahr 2014 in die zweite Runde ging, hat sich die Kleinstwagen-Welt dramatisch verändert. Denn neun Jahre nach dem Start der Kooperation sind Stadtflitzer salonfähig geworden und längst mehr als nur rollende Verzichtserklärungen. Die Zahl der Konkurrenten ist zum Beispiel durch die Drillinge VW Up, Seat Mii und Skoda Citigo deutlich gewachsen und die Preisspanne ist größer denn je. Zwar braucht es auch weiterhin Einstiegsmodelle zu Kampfpreisen weit unter 10.000 Euro, doch zugleich müssen Autos wie der C1 jetzt auch verwöhnte Städter bedienen, die selbst an kleine Autos große Ansprüche stellen.
Darauf reagierten Citroen, Peugeot und Toyota bei der zweiten Generation ihres Gemeinschaftsmodels einerseits mit einer größeren Eigenständigkeit beim Design und andererseits mit einer deutlich längeren Liste an Serien- oder Sonderausstattungen, zu denen nun beispielsweise auch ein Touchscreen mit Online-Navigation und Rückfahrkamera zählen.
Nur wenig änderte sich dagegen am Format: Der zu anfänglichen Preisen ab 8890 Euro weiterhin als Drei- oder Fünftürer und mit großem Faltdach als „Airscape“ angebotene C1 misst jetzt 3,47 Meter, bietet aber mit 196 Litern Fassungsvermögen jetzt 15 Prozent mehr Kofferraumvolumen. Dabei fährt auch die zweite Generation wieder mit Dreizylinder-Benzinern, die mit 1,0 und 1,2 Litern Hubraum auf 69 PS oder 82 PS kommen und so die Höchstgeschwindigkeit auf bis zu 170 km/h steigern. Der Diesel hat es dagegen nicht mehr in die Neuauflage geschafft.