Die Karriere des Citroën C-Elysée auf dem hiesigen Markt war kurz. Das Modell wurde lediglich von Anfang 2016 bis Ende 2017 angeboten. Doch in China, Indien, Südamerika – auf den boomenden Schwellenmärkten dieser Welt - träumen die Kunden vom Stufenheck. Denn diese Karosserieform entspricht am ehesten der traditionellen Vorstellung vom Auto. Das gilt nicht nur für große und teure Limousinen, sondern auch für Kleinwagen. Deshalb gibt es jenseits von Europa den VW Polo genauso mit Stufenheck wie den Opel Corsa oder den Ford Fiesta. Und auch die Franzosen gehen mit dieser Mode und haben dem Renault Clio genauso einen Rucksack aufgesetzt wie dem Citroën C4.
Mit einer Länge von 4,42 Metern deutlich kürzer als VW Jetta oder Toyota Corolla, wurde der C-Elysée ursprünglich vor allem für China entwickelt, wo er als zweiter Aufguss des europäischen Xsara im Jahr 2002 zum ersten Mal auf den Markt kam. Zehn Jahre später von Grund auf erneuert und auf die Plattform des Peugeot 208 gestellt, wird das kompakte Stufenheck seitdem auch in Spanien produziert und von dort aus anfangs vor allem im Süden und Osten Europas sowie im Norden Afrikas verkauft. Doch Anfang 2016 kommen offenbar auch die Mitteleuropäer auf den Geschmack und neben Frankreich nimmt still und heimlich auch Deutschland die kleine Limousine ins Verkaufsprogramm auf.
In Deutschland nahezu ohne Konkurrenz
Nachdem Dacia den Verkauf des Logan zu dieser Zeit schon eingestellt hatte, fuhr der C-Elysée bei uns nahezu ohne Konkurrenz. Denn abgesehen von den Zwillingsmodellen Seat Toledo und Škoda Rapid gibt es kaum ein vergleichbares Fahrzeug im Land. Und mit einem Grundpreis von zuletzt 12.990 Euro lag der Citroën mehrere tausend Euro unter Škoda und Seat. Einzig Fiat Tipo und Lada Vesta haben bei Format und Preis noch ein ähnliches Niveau wie der Citroën.
Kleines Geld, kleine Ansprüche
Allerdings durfte man dafür auch nicht viel erwarten. Zwar bot das Stufenheck stolze 500 Liter Kofferraum und damit deutlich mehr als etwa ein VW Golf, und zur Serienausstattung zählten neben sechs Airbags unter anderem eine Klimaanlage und der Tempomat. Doch unter der Haube war nicht viel los. Denn zum Start gab es den in die Länge gezogenen Kleinwagen lediglich mit einem 82 PS starken Dreizylinder-Benziner, einem Vierzylinder, der es auf 115 PS bringt, sowie einem Diesel mit 99 PS.
Wenig Kunden, kurze Karriere
Auch wenn der C-Elysée viel Auto fürs Geld bot und Citroën ihn im Frühjahr 2017 bereits einem Facelift unterzogen hatte, kam er bei den deutschen Kunden offenbar nicht so richtig an. Weil Stufenheck-Limousinen diesseits der Mittelklasse als allzu spießig gelten und ohnehin alle Welt nach Geländewagen, Crossovern und SUV schreit, war die Nische für den Viertürer offenbar zu klein: Während er zum Beispiel in Frankreich noch immer angeboten wird, nahm Citroën den C-Elysée in Deutschland deshalb im Jahr 2017 nach nicht einmal 24 Monaten wieder vom Markt. Damit zählt er zu den Modellen mit der kürzesten Laufzeit im Land.