Schon die Ur-Corvette war bei ihrem Debüt 1953 ein Cabrio, das erst später um ein Coupé ergänzt wurde. Welche Corvette die reizvollere ist, bleibt vor allem eine Geschmacksfrage. Bärenstark und schnell sind beide dank des 466 PS starken 6,2-Liter-Achtzylinders, der mit üppigen 630 Nm Drehmoment schon aus dem Stand mächtig anschiebt. Oben ohne aber wird der Sound des Achtzylinders, infernalisch untermalt aus vier dicken Endrohren, schon beim entspannten Cruisen zum spektakulären Erlebnis. Dabei hält sich der Normverbrauch dank der serienmäßigen Zylinderabschaltung im sozialverträglichen Rahmen.
Power und Komfort zum Discountpreis, aber dürftige Sicherheit
Die aktuelle Corvette der siebten Generation wurde mit viel Hightech ausgestattet. Dazu gehören neben dem Leichtbau-Chassis und der Benzindirekteinspritzung mit variabler Ventilsteuerung das aktive Fahrwerk und zahlreiche Werkstoffe aus Carbon- und Magnesium. Serienmäßig fährt die Corvette mit einem 7-Gang-Schaltgetriebe oder einer optionalen 8-Gang-Automatik. Viel Technik verbaut ist auch rund um Fahrer und Beifahrer. Üppig ist die Komfortausstattung ab Werk mit Digitalanzeigen und großem Touchscreen inklusive Navigationssystem, beheiz- und belüftbaren Ledersitzen, die auch elektrisch zu verstellen sind sowie Kameras für Front- und Heckbereich. Das alles gibt es ab 84.500 Euro. Kein vergleichbarer Sportwagen bietet diese Kombination aus Leistung und Komfort zu diesen Preisen. Im Gegensatz dazu steht die spärliche Sicherheitsausstattung, die gerade mal vier Airbags umfasst, und auf moderne Assistenten komplett verzichtet.
Wem die Leistung nicht genügt oder wer vielleicht auch nur mal sehen möchte, wie sich Frisuren bei Windgeschwindigkeiten von 310 km/h verändern, sollte die Corvette-Topversion Z06 ins Auge fassen. Analog zum Coupé wird dann auch im Cabriolet der 6,2-Liter-V8 mittels Kompressor auf 659 PS und 881 Nm Drehmoment aufgepumpt. Für Cabriofahrer aber ebenso wichtig sind die Merkmale des Verdecks. Das Stoffdach der Corvette öffnet und schließt natürlich automatisch mithilfe einer Fernbedienung und auch bis zu einer Geschwindigkeit von 48 km/h.
Fazit zum Chevrolet Corvette Cabriolet
Ein Knopfdruck mit der Fernbedienung und der Himmel öffnet sich. So pathetisch könnte man es durchaus beschreiben, wenn sich das Stoffverdeck des Corvette Stingray Cabriolets hinter den beiden Sitzen zusammenlegt. Wenn es ums American Open Driving geht, ist das Corvette Stingray Cabriolet das aktuelle Nonplusultra. Eine exzentrische Karosserie, lang, breit und flach, bestückt mit einem bulligen V8-Motor, der grollt und faucht und den Wagen schon beim Start erleben lässt. Die offene Corvette Stingray ist wild, ungestüm und bei Bedarf bis 280 km/h schnell. Sie kann aber auch handsam sein, rollt entspannt mit Zylinderabschaltung im Benzinsparmodus über den Asphalt und schert sich dank kompletter Serienausstattung nicht um lange und teure Aufpreislisten. Das Corvette Cabriolet ist nicht wirklich alltagstauglich mit der üppigen Karosserie und der schlechten Übersicht, aber es ist günstiger als alles, was ähnlich stark und offen ist.