Wer bei diesem Sprint und offenem Verdeck erstmals auf dem Beifahrersitz Platz nimmt, dem stehen die Nackenhaare mit Sicherheit zu Berge. Dieser Motor stammt aus der damals aktuellen M5 -Reihe E39. Der kombinierte Kraftstoffverbrauch beträgt 14,5 Liter Benzin pro 100 km. Bei seinem angegebenen Leergewicht von 1660 Kilogramm ist ein 75 Kilogramm schwerer Fahrer bereits eingerechnet.
In der Rubrik "Offene Fahrzeuge " haben die Leser der Zeitschrift "Motor Klassik" den BMW Z8 bereits 2003 zum "Klassiker der Zukunft" gekürt. Zum Ende der Bauzeit kostete der BMW Z8 Roadster neu 122.700 Euro. Heute ist der seltene Sportwagen ein gefragter Gebrauchtwagen . Für die Ersatzteile gibt BMW derzeit eine Nachkaufgarantie von 50 Jahren an - dem Weg zum wertvollen Oldtimer stehen die Türen weit offen. Schon heute übertreffen die geforderten Verkaufspreise den Originalpreis deutlich. Mit seinem zeitlosen Design kann das Fahrzeug auch heute noch als Neuwagen durchgehen, könnte aber auch wesentlich älter sein als es ist.
4,40 Meter lang, 1,83 Meter breit und 1,31 Meter niedrig - der BMW Z8 liegt flach auf der Straße und ist für die sportliche Fahrweise seiner Piloten optimiert: Damit der Ölfilm bei extremen Kurvenfahrten mit starker Seitneigung nicht abreist, sind fliehkraftgeregelte Ölabsaugpumpen verbaut. Für die optimale Kraftübertragung auf die Hinterräder sorgt das 6-Gang-Schaltgetriebe.
Sein geringes Gewicht bei gleichzeitig hoher Stabilität verdankt der Roadster seinem selbsttragenden Aluminiumrahmen (Spaceframe genannt), die Außenhaut ist aufgeschraubt. Neben dem Gewichtsvorteil hat Aluminium die Eigenschaft, dass es nicht rostet. Daher sind die Hohlräume nicht versiegelt. Das Ergebnis ist eine leichte und zugleich äußerst verwindungssteife Karosserie - ideale Eigenschaften für einen ambitionierten Sportwagen der Extraklasse. Auch die Umkleidungen aus Polyurethan stellen eine Besonderheit dar: Bis zu einer Aufprallgeschwindigkeit von 4 km/h geben sie dem Widerstand nach und sind elastisch verformbar, kleinste Dellen lassen sich auf diese Weise vermeiden. Die Antennen für das Radio, die Navigation und zum Telefonieren sind in den Stoßfängern integriert.
Der Innenraum weckt Erinnerungen an die Klassiker vergangener Jahrzehnte
Der imposante Sportwagen ist ein Zweisitzer, Pilot und Beifahrer nehmen auf den mit Leder bezogenen Sportsitzen Platz. Diese sind beheizbar und lassen sich elektrisch verstellen. Erinnerungen an den Sportwagenstil der 1950er Jahre weckt das Lenkrad mit seinen drei Speichen, die aus vier Metallstäbchen bestehen und einen eleganten Flair versprühen. Den Eindruck eines echten Klassikers verstärken die Rundinstrumente in der Mitte des Armaturenbretts. Das Verdeck des Roadsters wird von Hand geschlossen, der Fahrer wird dabei von Servos unterstützt. Bei offener Fahrt ist es im 203 Liter fassenden Kofferraum abgelegt. Für die kalte Jahreszeit verfügt der BMW Z8 serienmäßig über ein Hardtop mit einer beheizbaren Heckscheibe.
Die Vollausstattung im BMW Z8
Den BMW Z8 gibt es ausschließlich mit Vollausstattung. Die umfangreiche Ausstattung umfasst unter anderem: Alarmanlage, ABS, Airbags, Klimaanlage, Geschwindigkeitsregelanlage, Volllederausstattung, elektrische Lenksäulenlängsverstellung, Telefon mit Freisprecheinrichtung, Radio, Navigation, Hardtop und Hardtopständer, Xenonlicht, Scheinwerferwaschanlage, Leichtmetallräder und eine automatische Leuchtweitenregulierung. Die edlen Bezüge konnten Käufer in den Farben Crema, Schwarz und der Kombination Crema/Schwarz sowie Sportrot/Schwarz bestellen, wobei vor allem letztgenannte häufig gewählt wurde.
Das Sondermodell: BMW Z8 Alpina Roadster V8
Die auf dem BMW Z8 basierende Alpina-Version der BMW-Haustuner erschien Mitte 2002 auf dem deutschen Automobilmarkt. Erstaunlicherweise haben die Tuner dem Auto nicht mehr PS spendiert, sondern mit 381 PS sogar 19 PS weniger. Wesentlicher Unterschied ist das eigens entwickelte Automatikgetriebe und aufwendig überarbeitete Fahrwerk. Damit bemühten sich die Ingenieure um noch mehr Komfort. Mit diesen Eigenschaften wollte Alpina das Auto für den japanischen und amerikanischen Markt interessanter machen. 450 Exemplare wurden bis Ende 2003 in die USA geliefert.
BMW Z8 im Test - schon heute eine zeitlose Legende
Der BMW Z8 ist ein Auto zum Imponieren, Passanten auf den Bürgersteigen schauen auf und schnell hinterher. Mit überzeugendem Motorensound bläst der Superroadster Zweiflern in einem Augenblick die Worte weg, einzig ein offener Mund bleibt zurück - der Achtzylinder tönt gewaltig.
Einmal den Sportschalter drücken, schon reagiert die Drosselklappensteuerung über das E-Gas noch schneller und jegliche Gasfußbewegungen werden sofort umgesetzt. Der Fahrer fühlt den direkten Kontakt zum Motor, eine fantastische Mensch-Maschine-Verbindung. Kurze Schaltwege und eine leicht zu bedienende Kupplung mit klarem Druckpunkt machen den Antrieb zum gelungenen Gesamtkunstwerk. 400 PS und 500 Newtonmeter sprechen eine klare Sprache, die pure Power wird erst bei 250 km/h automatisch abgeregelt. Ungeübte Fahrer mit wenig sensiblem Gasfuß profitieren vom elektronischen Stabilitätsprogramm DSC, das im Fall der Fälle eingreift. Profis schalten die Hilfe einfach ab und rasen mit durchdrehenden Reifen und anhaltender schwarzer Spur im Asphalt davon. Das Gewicht ist perfekt auf die vordere und hintere Achse verteilt. Das Spiel mit der Leistung ist eine Freude, schnelle Gangwechsel mit Zwischenspurts gelingen ruckfrei und elegant.
Das trotz der Aluminiumkarosse relative hohe Gewicht liegt an der luxuriösen Ausstattung und den integrierten Sicherheitsfeatures. Die Karosserie hält was sie verspricht, nichts wackelt, nichts knarzt. Die Bremsanlage ist diesen Kräften gewachsen, selbst auf der Rennstrecke kommen keine Zweifel auf. Dem Fahrer ruft einzig die Lenkung das Fahrzeuggewicht in Erinnerung. Die hohe Unempfindlichkeit ist für den Alltag ein sehr guter Kompromiss, führt auf der Rennstrecke bei starken Bremsmanövern zu einer auffälligen Spuruntreue. An diese müssen sich Fahrer zumindest erst gewöhnen. Zudem wird der Wagen um die Hochachse etwas unruhig, das Gefühl verstärkt sich bei hohen Geschwindigkeiten durch den hohen Auftrieb an der Hinterachse. Das Übersteuern lässt sich bei abgeschaltetem Hilfsprogramm jederzeit provozieren und zugleich gut kontrollieren. Mit seiner Ausstattung absolviert der BMW Z8 die Nordschleife in 8.18 Minuten und ist damit nur acht Sekunden langsamer als der Viper GTS. Vor seiner sportlichen Konkurrenz muss sich das Geschoss also keinesfalls verstecken. Und wer es im Allgemeinen komfortabel mag, ist im BMW besonders gut aufgehoben.
Fazit zum BMW Z8 Roadster
Der Superroadster ist schon heute auf dem besten Weg zum exklusiven Klassiker. Dank seiner geringen Auflage, dem klassischen Design und den exzellenten Fahrwerten begeistert das Auto Sportwagenfans auf der ganzen Welt. Einzig ein entsprechend gefülltes Portemonnaie ist vorausgesetzt, denn schon heute kostet ein gebrauchtes Exemplar mehr als der Neuwagen Anfang des neuen Jahrtausends. Ein Audi R8 ist da beispielsweise deutlich günstiger zu haben und kann auf der Rennstrecke ebenfalls beeindrucken - von der Exklusivität des Z8 ist der Sportwagen jedoch weit entfernt. Der BMW Z8 ist eben ein Sammlerstück.