Der im Frühjahr 2000 in Deutschland eingeführte X5 sollte nicht einfach nur das erste SUV von BMW sein. Das Auto musste auch nach Art des Hauses zum sportlichen Maßstab seiner Klasse werden. Dank seiner straffen Fahrwerks-Abstimmung, seiner präzisen Lenkung, guten Bremsen und seiner starken Motoren erfüllte der BMW X5 seine Rolle als Sport-SUV ohne große Mühe.
Sehr durstige Benzinmotoren, wirtschaftliche Diesel
In der Produktionszeit von 1999 bis Ende 2006 hatte BMW den X5 mit fünf Benzinmotoren und zwei Dieselmotoren ausgestattet. Zu den Benzinern zählten ein Sechszylinder und vier Achtzylinder mit Leistungen zwischen 231 PS und 360 PS. Wermutstropfen der starken, kultivierten und langlebigen Achtzylinder-Motoren ist der hohe Verbrauch, der unter Realbedingungen zwischen 17 und 20 Litern pendelt. Die beiden Sechszylinder-Dieselmotoren mit 184 PS und 218 PS überzeugen mit hohem Drehmoment, guter Laufkultur und akzeptablen Verbrauchswerten um die 10 Liter. Der wichtige Ruß-Partikelfilter wurde bei den Dieseln jedoch erst ab Oktober 2005 serienmäßig verbaut.
Bei der Kraftübertragung konnte zwischen einem manuellen 6-Gang-Getriebe und zwei Automatikgetrieben mit 5- und 6-Stufen gewählt werden. Mit dem Facelift von 2003 erhielt der X5 ein modernisiertes, elektronisch unterstütztes Allradsystem namens xDrive, das insbesondere auf der Straße für verbesserte Agilität, Traktion und Fahrstabilität sorgte.
Magere Serienausstattung
Wie bei deutschen Herstellern üblich, war auch die Serienausstattung des BMW X5 nicht besonders üppig geraten. Selbstverständliche Features wie Klimaanlage, Seiten- und Kopfairbags für vorne, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, Lederlenkrad, Radio sowie 17-Zoll-Leichtmetallfelgen erzeugten bei Einstandspreisen von rund 40.000 Euro keine Beifallsstürme.
Extras wie das elektrische Glas-Schiebedach, Klimaautomatik, Navigationssystem, Niveauregulierung, Lederbezüge, Handyvorbereitung mit Bluetooth-Schnittstelle oder Xenon-Licht mussten teuer bezahlt werden und dürften auch in einem gebrauchten BMW X5 ihren Preis wert sein. Wer seinen X5 als Zugmaschine einsetzen möchte, sollte beim Kauf auf die nützliche Anhänger-Stabilisierungskontrolle achten, die als Sonderausstattung ab 2003 erhältlich war.
Gute Verarbeitung, aber dennoch Mängel
Die Materialien im Innenraum und die Qualität der Verarbeitung insgesamt sind beim BMW X5 ohne Fehl und Tadel. Deutliche Probleme zeigen sich aber im Bereich des Fahrwerks, wo gebrauchte X5 durch ausgeschlagene Lager und Führungsgelenke negativ auffallen. Während die manuelle Schaltung keine Probleme macht, sind insbesondere bei der 5-Stufen-Automatik Verschleißschäden nicht selten. Indizien wie ausbleibender Kraftschluss oder Schaltprobleme können zu sehr hohen Instandsetzungskosten führen.
Dank ihrer Fahrwerksqualitäten auf der Straße können auch die BMW X5 mit Dieselmotor zügiger als die Modelle der Mercedes M-Klasse bewegt werden. Wer allerdings auf Kletterfähigkeiten besonderen Wert legt, ist mit einem VW Touareg eindeutig besser bedient.
Fazit zum BMW X5 (E53)
Als einer der sportlichsten SUV genießt der BMW X5 auch als Gebrauchtwagen hohes Ansehen. Dabei waren die Verkaufszahlen der schwächeren und wirtschaftlicheren Diesel gegenüber den brachialen Benzinern schon immer deutlich höher. Den Preis für seine Dynamik dürfen Eigentümer in Form von mangelnder Geländegängigkeit, geringem Komfort, sehr hohem Kraftstoffverbrauch (bei den Benzinmotoren) und starkem Verschleiß an den Radaufhängungen sowie den Automatikgetrieben bezahlen. Billig zu fahren ist ein BMW X5 auch als Gebrauchtwagen nicht.