Der 2003 eingeführte BMW X3 sollte den größeren und teureren X5 nach unten ergänzen und neue Käuferschichten erobern. Dabei war der Wagen nur unwesentlich kürzer als sein großer Bruder und verfügte sogar über den größeren Kofferraum. Trotz Allradantrieb war es aber auch beim X3 mit der Geländegängigkeit nicht so weit her. Das sehr straff abgestimmte Fahrwerk verlieh ihm eine sehr hohe Agilität auf der Straße. Die allerdings von vielen Kunden als zu hart empfundene Abstimmung wurde im Zuge der Modellpflege des Jahres 2006 überarbeitet.
Große Auswahl an Motoren
Die für BMW typische große Auswahl an Motoren findet sich auch bei den X3-Modellen wieder. Sechs Dieselmotoren und fünf Benzinmotoren mit sechs und vier Zylindern kamen im X3 zwischen 2003 und 2010 zum Einsatz. Dazu 6-Gang-Schaltgetriebe sowie 5- und 6-Stufen-Automatikgetriebe. Mit einem Spektrum von 143 PS bis 286 PS konnte beinahe jeder Leistungswunsch der BMW-Kundschaft befriedigt werden. Den größten Antriebskomfort boten natürlich die Reihen-Sechszylinder, die sowohl als Benziner und Diesel im Motorraum des X3 arbeiteten. Insbesondere der 3,0-Liter-Diesel mit sechs Zylindern und 204 PS galt, in Kombination mit einer Automatik, als herausragende Antriebskombination.
Dürftige Serienausstattung
Angesichts der hohen Preise war das Niveau der Serienausstattung sehr dürftig. Eine einfache manuelle Klimaanlage, ein einfaches CD-Radio, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, elektrische Fensterheber, umklappbare Fondsitzlehne, eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung und ein Bergabfahrtsassistent sind nicht wirklich opulent zu nennen. Gegen stolze Aufpreise konnte der X3 aber mit Einzel-Optionen oder im Paket kräftig aufgerüstet werden. Eine Klimaautomatik, ein leistungsfähiges Navigationssystem mit Bluetooth-Schnittstelle fürs Mobiltelefon und insbesondere eine Lederausstattung konnten den billig wirkenden Fahrgastraum deutlich aufwerten.
Nur mäßige Qualität
Die hohen Gebrauchtwagen-Preise für den BMW X3 scheinen nicht unbedingt gerechtfertigt zu sein. Im Innenraum löst sich oft der Softlack der Kunststoffteile ab und auch Klappergeräusche sind nicht selten. Laut Dekra Gebrauchtwagenreport schneidet der X3 insbesondere im Bereich Fahrwerk und Lenkung deutlich unter dem Durchschnitt ab. Aufgrund der harten Fahrwerksabstimmung muss schon bei niedrigen Laufleistungen mit gebrochenen Fahrwerksfedern gerechnet werden. Die Motoren neigen zu Ölundichtigkeiten und die Panorama-Glasdächer sind fast immer undicht oder defekt. Dazu kommt der übermäßige Verschleiß der Steuerketten bei den Vierzylinder-Dieselmotoren des Typs N47 mit 177 PS und 143 PS.
Fazit zum BMW X3 (E83)
Der BMW X3 (E83) ist als Gebrauchtwagen nicht einfach einzuschätzen. Auf der einen Seite verfügt er über fast ebenso viel Platz im Innenraum wie sein größerer und teurerer Bruder X5. Dazu lässt er sich sehr gut auf der Straße bewegen und bietet, insbesondere in Kombination mit dem 3,0-Liter-Diesel und Automatikgetriebe, besten Antriebskomfort.
Auf der anderen Seite ist die Fahrwerksabstimmung so hart geraten, dass sehr häufig die Fahrwerksfedern brechen. Der Innenraum wird dem Qualitätsanspruch eines Premium-Herstellers nicht gerecht, die Ausstattung ist dürftig und die verwendeten Panorama-Glasdächer gelten als chronisch undicht. Die Motoren schwitzen mit der Zeit Öl und zeigen bei den Vierzylinder-Dieseln mit 177 PS und 143 PS einen kapitalen Materialfehler an den Steuerketten. Unter Berücksichtigung dieser Fragezeichen sollte man einen gebrauchten X3 (E83) sehr penibel prüfen, bevor man zu viel Geld für das SUV aus München bezahlt.