Der BMW i3 ist in vielen Dingen eine Ausnahmeerscheinung. Er ist das erste Großserienfahrzeug, das von einem deutschen Hersteller konsequent auf Elektromobilität hin entwickelt wurde. Inzwischen ist er der dienstälteste deutsche Stromer auf dem Markt. Denn er startete zu einem Zeitpunkt, als noch kein anderer deutscher Automobilhersteller Vergleichbares anzubieten hatte. Heute bieten Mercedes (B-Klasse 250 e) und VW (Golf E) je eine Modellvariante eines Großserienmodells mit reinem E-Antrieb an. Deutsche Wettbewerber, die ausschließlich für den rein elektrischen Antrieb konzipiert werden, sollen erst in einigen Jahren auf den Markt kommen.
Handlich und ausgesprochen beschleunigungsstark
Der 170 PS starke Elektromotor des BMW i3 sitzt im Heck und treibt die Hinterräder an, die schweren Lithium-Ionen-Batterien sind im Wagenboden untergebracht. Um das hohe Batteriegewicht zu kompensieren, nutzt BMW leichtes Karbon zum Bau der Fahrgastzelle und drückt damit das Fahrzeuggewicht auf gut 1.200 Kilogramm. Damit lässt sich der BMW i3 ausgesprochen agil fahren, beschleunigt in beachtlichen 3,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 60 km/h und beeindruckt zudem mit einem Wendekreis von unter zehn Metern.
Mit Range Extender bleibt der BMW i3 dauerhaft mobil.
Die Reichweite bei Elektroautos ist von vielen Faktoren abhängig, unter anderem von der Fahrweise, den Außentemperaturen oder der Anzahl der aktivierten Stromverbraucher. Die Praxisreichweite des BMW i3 gibt BMW mit 130 bis 160 Kilometer an, im Winter kann aber auch nach 90 bis 100 Kilometern Schluss sein. Inzwischen gibt es den Stromer für 1.200 Euro Aufpreis auch als i3 (94 Ah) mit stärkerer Batterie und einer angegebenen Praxis-Reichweite von bis zu 200 Kilometern. Die Ladezeiten sind unterschiedlich: Sie reichen von einer halben Stunde (Schnellladestation) bis zu acht Stunden (Haushaltssteckdose). Wer unabhängig sein will, entscheidet sich für den BMW i3 mit Range Extender (Reichweitenverlängerer, Aufpreis 4.500 Euro). Der Zweizylinder-Benziner treibt bei Bedarf einen Generator an, der die Batterie während der Fahrt laden kann.
Das Raumgefühl ist außergewöhnlich luftig.
Platz bietet der BMW i3 auf einer Verkehrsfläche von nur 7,2 Quadratmetern seinen Insassen genug. Besonders bequem sitzt man vorne, wo das stylische Cockpit nur wenige Bedienelemente aufweist. Das gesamte Ambiente wirkt modern, zahlreiche Elemente wurden aus wiederverwertbaren Materialien gefertigt. So ergibt sich ein Raumgefühl, das dank fehlendem Mitteltunnel, großer Fensterflächen und einer niedrigen Armaturentafel außergewöhnlich luftig ausfällt. Die Beinfreiheit im Fond ist ausreichend, einzig der Einstieg in die zweite Reihe gestaltet sich etwas mühsam. Die Serienausstattung ist – dem Preis entsprechend – ordentlich, das Angebot an BMW-typischen Sonderausstattungen ist reichhaltig und teuer. Darüber hinaus bietet BMW mit BMW 360° ELECTRIC ein umfangreiches Service-Angebot, das die elektrische Nutzung des BMW i3 im Praxisalltag vereinfachen soll.
Fazit zum BMW i3
Der BMW i3 ist das aktuell modernste Elektrofahrzeug: geringes Gewicht dank innovativer Karbon-Karosserie, gute Fahrleistungen und geringer Stromverbrauch. BMW hat den i3 wegen der noch immer geringen Batteriekapazitäten als urbanes Fahrzeug konzipiert mit Reichweiten, die auf den täglichen Stadt- oder Nahverkehr ausgerichtet sind. Der i3 will kein Langstrecken-Renner sein, bei dem auf jedem gefahrenen Kilometer mächtige Batteriezellen von einer halben Tonne und mehr mitgeschleppt werden müssen. Das Leichtbau-Konzept des BMW i3 hat sich für den Stadtverkehr bewährt, das Fahrzeug steht für hohe Nachhaltigkeit und selbst der BMW-typische Fahrspaß ist nicht verloren gegangen. Ganz im Gegenteil. Nur ein Grundpreis von 35.000 Euro für so geringe Reichweiten ist trotzdem zu hoch.