Unter der Motorhaube bot BMW zunächst einen 2,8 Liter mit 170 PS im 728, einen 3,0 Liter mit 184 PS im 730 und einen 3,2 Liter mit 197 PS im 733i an, alles Benziner, der Diesel sollte seinen Siegeszug erst noch antreten. Ab 1979 wurde bei den großen Sechszylindern komplett auf Einspritztechnik umgestellt. 1980 debütierte das Flaggschiff, der 745i mit Turbo-Sechszylinder. Der Motor zog aus 3,2 Liter Hubraum 252 PS und war serienmäßig an ein 3-Gang-Automatikgetriebe gekoppelt, das ansonsten zu den Extras zählte.
Auf der Optionsliste standen auch: ein Stahl-Schiebedach, eine Scheinwerfer-Wisch- Anlage, Klimaanlage, elektrische Fensterheber oder Niveauregulierung für die Hinterachse. 1978 kam ABS hinzu, das ab 1984 serienmäßig war. Bald sollten auch Sitzheizung, Tempomat, Klimaautomatik oder die Option auf ein Autotelefon folgen. Vor allem für Behörden konzipiert, bot BMW ab 1981 den 7er in gepanzerter Ausführung als Sicherheitsfahrzeug an. Der 7er war von Anfang an ein Verkaufserfolg, für den Sonderschichten in der Produktion eingelegt werden mussten. Bis Juni 1986 wurden 285.029 Exemplare gefertigt, beliebtestes Modell mit gut 70.000 Einheiten war der 728i.
Der erste Zwölfzylinder seit Kriegsende
Die 1986 vorgestellte zweite Generation (E32) des Oberklassemodells machte vor allem in technischer Hinsicht einen Schritt nach vorn, auch wenn sie unter der Haube eine Tradition wieder aufnahm. Den Start markierten Reihensechszylinder mit 188 PS bis 220 PS. Ein Jahr nach der Markteinführung aber zog der 750i nach, der als erstes deutsche Auto seit Ende des Zweiten Weltkriegs einen Zwölfzylinder verbaut bekam, wie BMW warb. Das Aggregat schöpfte aus fünf Litern Hubraum 299 PS und brachte es auf ein maximales Drehmoment von 450 Nm. Damit brauste die Luxuslimousine erstmals auf bis zu 250 km/h. Das Sprintvermögen bezifferte sich in 7,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Insgesamt wurde das von Claus Luther verantwortete Design als dynamischer empfunden. Einen großen Beitrag leisteten die U-förmigen Heckscheinwerfer, die auch kommende Baureihen übernahmen. Das Facelift von 1992 brachte vor allem die neuen V8-Motoren für den 730i (218 PS) und den 740i (286 PS), die sich in ihrer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h bzw. 240 km/h vom Topmodell abgrenzten. Sie erhielten eine neue Automatik mit fünf Gängen.
Ausstattungstechnisch wurde das Flaggschiff, ohnehin mit Kühlschrank oder feinsten Kuhhäuten für die Sitze bestellbar, noch einmal aufgewertet – mehr Chrom und mehr Edelholz war die Devise. Auch führte BMW erstmals Parkpiepser ein. Auch eine um gut 11 Zentimeter auf 5,02 Meter gestreckte Langversion mit deutlich mehr Beinfreiheit im Fond gab es vom E32 zu kaufen, zudem sollte eine geräuschreduzierende Isolierverglasung ab 1992 Geschäftsleuten das Reisen angenehmer machen. Das Verkaufsvolumen der Erstauflage toppte der E32 mit annähernd 310.000 Einheiten.
Mit über die Bauzeit von 1994 bis 2001 fast 330.000 verkauften Exemplaren sollte die dritte Auflage des 7er (E38) noch erfolgreicher werden. BMW feierte vor allem das neue Design, das die Luxuslimousine trotz des Längenwachstums auf mindestens 4,98 Metern weniger wuchtig und damit dynamischer als den Vorgänger wirken ließ. Die technische Neuheit schlechthin markierte der erste Diesel unter der Haube der BMW-Oberklasse.
Der Diesel macht sich einen guten Ruf
Den Verkaufsstart markierten im Juni die Ausführungen 730i und 740i mit 218 PS bzw. 286 PS starken V8-Benzinern, deren Verbrauch mit "unter elf Litern" BMW als niedrig bewarb. Der Selbstzünder zog 1996 mit dem 143 PS starken 725tds ein, ein Reihensechszylinder mit 2,5 Litern Hubraum, der 1998 um den 730d und schließlich 1999 durch den 740d, beide mit V8 mit 238 PS bzw. 245 PS aus vier Litern Hubraum, ergänzt wurde. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 242 km/h widerlegte der große Achtzylinder am besten, dass Dieselautos längst keine lahmen Enten mehr waren.
Zu den neuen Komfortsystemen im E38 gehörten unter anderem Funkfernbedienung für Türen und Heckklappe sowie Fenster und Schiebedach, automatische Leuchtweitenregulierung, Multifunktionslenkrad zur Bedienung von Telefon, Radio und Tempomat, adaptive Geschwindigkeitsregelung oder automatische Heckklappe. Auch ein integriertes Navi konnte bestellt werden. Airbag für Fahrer und Beifahrer gehörten zur Serienausstattung. Langversionen sowie Sonderschutzfahrzeugen wurden nach und nach erneut aufgelegt.
Bangle-Design, Wasserstoff, iDrive: So lassen sich die herausragenden Neuerungen der vierten Generation zusammenfassen. Das Modell wurde aufgrund seiner äußeren Erscheinung - vor allem wegen des wulstigen Hecks - viel kritisiert. Doch bedeutete es in technischer Hinsicht eine konsequente Weiterentwicklung des Anspruchs bei BMW, Dynamik und Luxus unter einer Karosseriehaut bestmöglich zu kombinieren.
BMW feierte Innovationen wie ein farbiges Head-up-Display oder den Dreh-Drück-Schalter iDrive zur Steuerung von Fahrzeugfunktionen und Infotainment, der anfangs aber noch wenig ausgereift war und ebenfalls Kritik einfuhr.
Trotz breiter Kritik ein Verkaufserfolg
Unter der Motorhaube machten die V8-Aggregate mit 272 PS und 333 PS in den Ausführungen 735i und 745i den Beginn. Wiederum ergänzt wurden sie durch durchzugsstarke Diesel (730d und 740d) sowie einen V12-Benziner mit 445 PS im 760i. Von den Ottomotoren gab es die von 5,04 Meter auf 5,18 Meter gestreckte Langversion, später auch vom kleineren der beiden Diesel. Eine Ausnahme war der bivalenten, auf Benzin und Wasserstoff ausgelegte, Verbrennungsmotor im E68, dem Nachfolger des 750hL. Diesen hat es in einer Kleinserie bereits beim Vorgänger gegeben. Der Hydrogen7 war 2006 das erste Serienfahrzeug mit Wasserstoffantrieb. Es basierte auf dem 760i, kam auf 260 PS und maximal 230 km/h. Alle Motoren waren an eine Sechsstufen-Automatik gekoppelt.
Weitere Novitäten brachte das Facelift von 2005 - darunter serienmäßiges Bi-Xenon-Licht für die Scheinwerfer und LED-Technologie für die Rückleuchten. Auch ein Fernlichtassistent und ein Nachtsichtassistent wurden erstmals verfügbar. iDrive wurde optimiert. Zum Ende der Bauzeit standen 344.396 Einheiten in der Bilanz - trotz der grundlegenden Kritik am Modell eine weitere Steigerung.
Die 5,07 Meter lange fünfte Auflage des 7er (F01) war erstmals auf dem Pariser Automobilsalon 2008 zu sehen und kam zum Basispreis von 69 500 Euro – für den 245 PS starken Sechszylinder-Diesel im 730d – zu den Händlern. Gegenüber dem Vorgänger war das Design nun wieder „wie aus einem Guss“. Zu den Neuheiten zählten ein vom Lenkrad auf die Mittelkonsole gewanderter Schalthebel sowie Massage- und Klimasitze im Fond.
Die im Laufe der Bauzeit angebotenen Benziner kamen auf 320 PS bis 544 PS, vertreten waren wieder Reihensechszylinder, V8- und V12-Aggregate. Die Diesel, sämtlich R6-Motoren, leisteten bis zu 381 PS. Schnellster Vertreter war der 760i mit V12, der in 4,6 Sekunden auf 100 km/h sprintete und erstmals mit einer 8-Gang-Automatik fuhr. Mit Ausnahme des kleinsten Diesels (245 km/h) waren nun alle 7er maximal 250 Sachen schnell. Neu in der Oberklasse der Münchner war der xDrive genannte Allradantrieb, der Ende 2009 erstmals verfügbar war.
Erstmals legt BMW auch eine Hybridversion auf, den ActiveHybrid7, der im April 2010 zu den Händlern kam und den Wasserstoff-7er als Variante mit alternativem Antrieb ersetzte. Für Vortrieb sorgte der V8-Motor aus dem 750i im Verbund mit einem Elektromotor, die Systemleistung lag bei 465 PS. Wie heute für die meisten Hybrid-Autos üblich, konnte der Wagen als Mild-Hybrid nicht rein elektrisch fahren. Den Verbrauch gab BMW mit 9,4 Litern an (CO2-Ausstoß: 219 g/km).
Spritspartechnologien halten Einzug
Zu den neuen Ausstattungsmerkmalen zählten variable Dämpferkontrolle und eine Fahrdynamikregelung. Gegen Aufpreis lieferte BMW eine Aktivlenkung mit mitlenkender Hinterachse. Auch Spurhalte- und Spurwechselassistent hielten Einzug sowie Fußgängererkennung oder Internetanbindung. Erstmals verbaute BMW auch Spritspartechnologien, die der Hersteller unter dem Schlagwort Efficient Dynamics vermarktet - darunter verbesserter Roll- und Luftwiderstand und Bremsenergierückgewinnung. Den 730d bewarb die Marke im Zuge dessen bei einem Normverbrauch von 7,2 Litern als „sauberste Oberklasse-Limousine am Markt“.
Das Facelift von 2012 brachte eine weitere Verbrauchsoptimierung; die Normverbräuche reichten nun von 5,6 Liter Diesel bis 12,9 Litern Benzin (CO2-Werte: 148 bis 303 g/km). Aufgefrischt wurde klassischerweise auch das Design mit nun serienmäßigen LED-Scheinwerfern, und es gab neue Assistenzsysteme zu kaufen. So wurde ein Fernlichtassistent ins Angebot aufgenommen sowie ein Abstandstempomat mit Staufunktion. Dem Infotainment-System ließen sich erstmals E-Mails und SMS diktieren.
Die aktuelle, ab 5,10 Meter lange Auflage des BMW-Topmodells wurde auf der IAA 2015 erstmals öffentlich gezeigt. Stolz war der Hersteller, weil es den Entwicklern gelungen war, das Gesamtgewicht der Limousine um 130 Kilo auf 1,9 Tonnen zu drücken. Dies war unter anderem dem Einsatz des Leichtbau-Werkstoffs Carbon zu verdanken.
Trotz alternativer Antriebe auf Höchstleistung getrimmt
Serienmäßig verbaut ist im 7er aktuell eine Luftfederung, die per Software Fahrbahnunebenheiten im Voraus erkennt und ausgleicht. Option sind Allradantrieb und Hinterradlenkung der auch wieder als Langversion erhältlichen Luxuslimousine. Diese ist nun erstmals auch mit einer Gestensteuerung ausgestattet, mit der sich Telefonate entgegen nehmen oder die Lautstärke regulieren lässt. Der adaptive Tempomat im Zusammenspiel mit der Spurführung funktioniert nun bis 210 km/h und hält sich auch an die Tempolimits. Und: Ferngesteuert lässt sich die Limousine erstmals in Parklücken bugsieren, ohne dass jemand an Bord sein muss. Motorenseitig wird wieder aus dem Vollen geschöpft - wobei die Hybrid-Version als Plug-in nun auch per Kabel geladen werden kann.
Zu den Komfortextras zählen ein Glasdach mit Sternengrafik, Parfümspender oder ein portabler Tablet-Computer, mit dem das Infotainment-System gesteuert werden kann. Aufpreispflichtig ist auch Liegesessel im Fond.